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Thema: YES - die Band Mo Jan 18, 2010 3:38 pm
Yes ist eine britische Rock-Band aus dem Bereich Progressive/Artrock. Yes waren vorwiegend in den 1970er Jahren (wie auch Genesis, ELP, King Crimson, Gentle Giant und andere) stilbildend für das Genre und üben auch heute noch großen Einfluss auf den Progressive-Rock aus. Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
* 1 Bandgeschichte o 1.1 1968–1981 o 1.2 1981–1992 o 1.3 1992 bis heute * 2 Diskografie o 2.1 Studioalben o 2.2 Konzertalben o 2.3 Kompilationen und Raritäten o 2.4 Film/Video/DVD * 3 Konzerttourneen * 4 Literatur (Auswahl) * 5 Einzelnachweise * 6 Weblinks
Die Geschichte von Yes ist von wiederholten Umbesetzungen in der Band und teilweise erheblichen Stiländerungen geprägt. Als kreativer und künstlerischer Höhepunkt der Band gelten die 1970er Jahre, in denen einige der herausragenden Alben des Progressive Rock aufgenommen wurden, während der größte kommerzielle Erfolg 1983 gelang.
Im Juni 1968 trafen sich Jon Anderson und Chris Squire im Londoner La Chasse Club und beschlossen, gemeinsam Musik zu machen. Kurze Zeit später kamen Tony Kaye, Peter Banks und Bill Bruford hinzu. Die erste Yes-Formation hatte sich gefunden. Die ersten beiden Alben Yes (1969) und Time and a Word (1970) waren noch vom Beat und Psychedelic Rock im Stile von The Who, The Beatles oder Pink Floyd geprägt. Das betrifft vor allem Songs wie Sweet Dreams oder Time And A Word. Dennoch zeigten sich auf einigen Stücken, darunter vor allem Survival vom Debütalbum und das komplexe Then von Time And A Word, bereits erste Ansätze des späteren Progressive-Rock-Stils.
Auf dem zweiten Album gab es zusätzliche Streicherunterstützung, was dem Gitarristen Peter Banks nicht gefiel, der mit dem „Geigengeschmuse“, so seine Beschreibung, nichts anfangen konnte. Derart unzufrieden mit der eingeschlagenen Richtung verließ er Yes 1970 als erstes Mitglied. Steve Howe
Die Verpflichtung von Steve Howe als neuem Gitarristen erwies sich als Glücksfall für Yes, die nach dem zweiten Album auch den Druck der Plattenfirma spürten, mit dem dritten Album endlich einen ersten Erfolg zu erzielen. Steve Howe sollte Yes mit seinem virtuosen und vielseitigen, vor allem vom Country und der Gitarrenmusik der 30er Jahre geprägten Stil bereichern. Die folgenden Kompositionen wurden länger, komplexer und vielschichtiger. Die Songs erreichten nun die Zehnminutenmarke und ließen etlichen Spielraum für Soloeinlagen. Steve Howes Gitarrenspiel avancierte schnell zu einem der Markenzeichen von Yes. Jon Andersons Falsett-Gesang und Chris Squires Bassspiel vervollständigten den Sound der Band. Chris Squire entwickelte in der Folge den Bass zum gleichberechtigten Soloinstrument und übernahm auch melodieführende Aufgaben.
Die schlicht The Yes Album betitelte Platte aus dem Jahr 1971 wurde zum großen Durchbruch für Yes. Die Band hatte ihre eigene Identität gefunden und machte sich daran, das Progressive-Rock-Genre maßgeblich zu definieren.
Nach dem erfolgreichen Drittling drehte sich das Personalkarussell bei Yes erneut. Keyboarder Tony Kaye verließ die Band und gründete die wenig erfolgreiche Band Badger. Als neuer Keyboarder wurde der klassisch ausgebildete Rick Wakeman verpflichtet. Wie schon bei Steve Howe zuvor, sollte sich auch Wakemans Verpflichtung als Glücksfall für Yes herausstellen, da er etliche klassische Elemente in den bereits sehr eklektischen Sound von Yes einbrachte.
Das Album Fragile (Januar 1972) führte die Entwicklung des Vorgängeralbums weiter. Der Progressive Rock wirkte noch gereifter: Die Kompositionen wurden dichter, die längeren Stücke einheitlicher, nicht mehr nur suitenhaft gereiht wie auf dem Vorgängeralbum. Mit der gekürzten Fassung des fast zehnminütigen Roundabout ergab sich auch ein moderater Singlehit, was für eine albumorientierte Band wie Yes ein seltener Erfolg war. Fragile war auch das erste Album mit einem in Zukunft für Yes typischen Cover aus der Feder des Fantasy-Künstlers Roger Dean.
Im September 1972 wurde das Album Close to the Edge veröffentlicht, dessen erste LP-Seite die mehr als 18-minütige gleichnamige Sonate enthielt. Yes befanden sich nun auf einem kreativen Höhepunkt, und die Musiker ließen ihren Ideen auf den Alben freien Lauf, ungehindert von kommerziellen Zwängen oder Forderungen ihrer Plattenfirma. Close To The Edge gilt im Allgemeinen als eines der besten Werke von Yes, stellvertretend für die symphonisch-klassische Variante des Progressive Rock. Das Album ist bis heute immer wieder Gegenstand musikwissenschaftlicher Studien.
Schlagzeuger Bill Bruford war vom zeitraubenden Perfektionismus der Band ermüdet, gleichzeitig aber von Close To The Edge dermaßen überzeugt, dass er zur Ansicht gelangte, dass sein eigener künstlerischer Gipfel mit der Band nun erreicht sei und suchte sich deshalb eine neue Herausforderung. Er verließ Yes, um bei King Crimson zu spielen. Yes, die zu dem Zeitpunkt auf Tour waren, zeigten sich kurz schockiert, konnten aber mit Alan White recht schnell einen neuen Schlagzeuger gewinnen. White hatte zuvor unter anderem in der John-Lennon-Band gespielt. Er sollte nach Bill Brufords Jazzansatz mehr Rockelemente in die Musik von Yes integrieren. Jon Anderson
1973 veröffentlichten Yes zunächst das 3er-Live-Album Yessongs, das die Livefähigkeiten der Band dokumentierte. Wenige Monate später erschien dann das „Magnum Opus“, Tales from Topographic Oceans. Das sehr ambitionierte Doppelalbum war von indischer Philosophie und Mystik beeinflusst. Es beinhaltete lediglich vier Kompositionen, die jeweils etwa 20 Minuten dauern. Innerhalb der Stücke verließ man teilweise traditionelle westliche Hörgewohnheiten und erkundete dabei Einflüsse, die der heutigen Weltmusik nahe stehen.
Keyboarder Rick Wakeman zeigte sich unzufrieden mit der Musik auf Tales from Topographic Oceans und trennte sich schließlich von der Band, was einigen Tumult in der englischen Musikpresse erzeugte. Yes ließen sich aber auch von diesem empfindlichen Verlust nicht aufhalten. Die Suche nach einem Keyboarder führte zuerst zu dem Griechen Vangelis. Als sich die Zusammenarbeit mit diesem jedoch als zu schwierig herausstellte, verpflichtete man schließlich den Schweizer Patrick Moraz, der für seine neue Aufgabe die Band Refugee verließ. Jon Anderson blieb jedoch in Kontakt mit Vangelis und beide nahmen als Jon & Vangelis eine Reihe erfolgreicher Alben auf.
Zusammen mit Moraz nahm Yes das Album Relayer auf, das 1974 veröffentlicht wurde. Relayer kehrte zum Format von Close to the Edge zurück: Es bestand aus einer seitenfüllenden Komposition und zwei Liedern á zehn Minuten. Gates Of Delirium basierte auf Leo Tolstois Krieg und Frieden und zeigte Yes von der sehr dynamischen Seite, während man in Sound Chaser Ausflüge in den Fusion Jazz unternahm. Auf Anregung Moraz' verwendete man sogar Elemente der Musique concrète. E-Piano-Einleitung aus dem Titel Soundchaser
Nach der anschließenden Tour hatte man sich innerhalb der Band darauf geeinigt, eine kleine Auszeit zu nehmen, in der jedes der einzelnen Bandmitglieder ein Soloalbum aufnehmen wollte. Jon Anderson veröffentlichte Olias Of Sunhillow, Steve Howe Beginnings, Chris Squire Fish Out Of Water, Alan White Ramshackled und Patrick Moraz The Story Of I.
1977 fanden sich Yes wieder zu den Aufnahmen für ein neues Studioalbum zusammen, aus steuerlichen Gründen in der Schweiz. Patrick Moraz war anfangs noch dabei, ehe er aus nicht ganz geklärten Gründen ausschied. Yes holten Rick Wakeman wieder an Bord, zuerst nur als Sessionmusiker, bald darauf wurde er zum regulären Bandmitglied ernannt. Mit Going for the One erfolgte ein erster Schritt hin zu etwas kürzeren Kompositionen, wenn auch hier das 15-minütige Awaken noch deutlich dem Progressive Rock zuzuordnen war.
Zu dieser Zeit zeigten die aufkommende Punkwelle und der sich damit verändernde Musikgeschmack Wirkung: 1978 war der einst kommerziell sehr erfolgreiche Progressive Rock im Niedergang begriffen. Yes versuchten, sich dem Zeitgeist anzupassen, indem sie sich auf dem Album Tormato noch stärker als auf dessen Vorgänger auf kürzere und geradlinigere Lieder konzentrierten, was eine endgültige Abkehr von den überlangen, kunstvollen Stücken der vergangenen Jahre darstellte. Solo des E-Basses aus Does it Really Happen?
Als 1979 aufgrund innerer Spannungen Bemühungen der Band scheiterten, zusammen mit dem Produzenten Roy Thomas Baker in Paris ein neues Album, die Paris Sessions, aufzunehmen, verließen Sänger Jon Anderson und Keyboarder Rick Wakeman die Band. Damit begann eine Phase, in der Yes eher eine Reihe von Projekten als eine feste Band war; das betrifft die Alben Paris Sessions, Drama, XYZ, 90125, Big Generator und Union (1980 - 1991). Trotz des Abgangs von Jon Anderson, der bisher eine der zentralen Figuren bei Yes gewesen war, ließ sich der Rest der Band nicht irritieren. Howe, Squire und White versuchten es erneut, indem man als Ersatz die Mitglieder des Popduos The Buggles, die zuvor mit Video Killed The Radio Star bekannt geworden waren, rekrutierte: Trevor Horn, der sich später als Produzent diverser Popkünstler (unter anderem Frankie Goes to Hollywood, The Art of Noise, Grace Jones, Seal oder aktueller auch t.A.T.u.) einen Namen machen sollte, ersetzte Jon Anderson als Sänger, während Geoff Downes die Keyboards übernahm.
Diese Formation brachte mit Drama (1980) lediglich ein Album heraus. Trevor Horn passte zwar gut zum neu komponierten Material, hatte aber stimmlich erhebliche Schwierigkeiten bei den zahlreichen Klassikern der Gruppe. Yes erkannten, dass man künstlerisch in einer Sackgasse gelandet war, und die Band löste sich offiziell auf. 1981–1992 [Bearbeiten]
Nach dem Ausstieg bei Yes gründete Jon Anderson mit Vangelis das Projekt Jon & Vangelis, das mit Hits wie I’ll find my way home und State of Independence auch Charterfolge feiern konnte. Steve Howe war eine zentrale Figur der sogenannten „Supergruppen“, in denen sich Ende der 1970er Jahre in verschiedenen Kombinationen ehemalige Bandmitglieder, vornehmlich aus dem Bereich Progressive Rock, in jeweils neuen Besetzungen zusammenfanden, um sich dem Mainstreamrock zu widmen. So gründete Howe zunächst mit John Wetton von King Crimson, Geoff Downes von Yes und The Buggles sowie Carl Palmer von Emerson, Lake and Palmer die Band Asia, die Anfang der 1980er Jahre zu den kommerziell erfolgreichsten Bands zählte. Später formierte er mit Steve Hackett, dem ehemaligen Gitarristen von Genesis, und anderen die Band GTR.
Chris Squire und Alan White blieben zusammen. Man probte kurzzeitig mit dem ehemaligen Gitarristen von Led Zeppelin, Jimmy Page, unter dem Namen XYZ, was aber zu keinem langfristigen Engagement geriet, da Robert Plant, der nach einiger Zeit dazustieß, das Material für zu verkopft hielt. Einige der Songideen erschienen später als Bootleg und auf Alben von The Firm und Yes. Unter dem Projektnamen Cinema arbeiteten Squire und White weiter, ehe ihnen der südafrikanische Gitarrist Trevor Rabin, ein ehemaliges Mitglied von Rabbitt, vorgestellt wurde. Als man auch noch den ehemaligen Yes-Keyboarder Tony Kaye dazugewann, nahm das Projekt konkretere Gestalt an. Immer noch unter dem Namen Cinema und unter Nutzung der jüngsten Songideen des jungen Trevor Rabin, die großes kommerzielles Potenzial hatten, bereitete man ein neues Album vor, ehe Jon Anderson plötzlich wieder dazustieß. Anderson zeigte sich von den neuen Liedern angetan und bot an, für die Band zu singen. In dem Zusammenhang beschlossen die Musiker, den Namen Yes zu reaktivieren, da ein bekannter Name leichter zu bewerben war als eine unbekannte Band namens Cinema. Chris Squire – hielt die Namensrechte an Yes
Das 1983er Album 90125 geriet zum millionenfach verkauften Erfolg für Yes, die nun relativ gradlinige Rockmusik spielten, die auch problemlos im Radio gespielt werden konnte. Die Band hatte sich von der kollektiven Kompositionsmethode, die ihren Stil in den siebziger Jahren entscheidend geprägt hatte, abgewandt. Ohnehin war der Progressive Rock zu diesem Zeitpunkt überholt. Folgerichtig wurde die Albumauskopplung Owner Of A Lonely Heart auch zum größten Singlehit der Band. Das von Regisseur Steven Soderbergh gefilmte Livevideo 9012Live: The Solos der folgenden Konzerttournee wurde für einen Grammy nominiert. Verantwortlich für den kommerziellen Erfolg zeichnete vor allem Trevor Rabin, der einen Großteil der Lieder komponiert hatte und nach und nach die musikalische Leitung der Band übernahm, nachdem zuvor Jon Anderson diese Rolle bei Yes gespielt hatte. Als kongenialer Produzent des Albums hatte sich Trevor Horn betätigt.
Nach dem Ende der 90125-Tour legte die Band eine Pause ein, bevor die Arbeit am folgenden Album in Angriff genommen wurde. Waren Yes bereits seit dem Scheitern der Paris Sessions bis zur Stabilisierung des 90125-Lineups ohnehin eher eine Reihe von (zum Teil gescheiterten) Projekten (Drama, XYZ) gewesen, gab es seit Mitte der 80er Jahre keine stabile Band mehr. Bis heute finden sich verschiedene Musiker immer wieder zu Aufnahmen und Tourneen unter dem Namen „Yes“ – oder „Anderson, Bruford, Wakeman, Howe“, „Circa:“, daneben gibt es zahlreiche Soloprojekte der Yes-Mitglieder, bei denen z. T. ehemalige Bandkollegen beteiligt sind – in wechselnden Besetzungen zusammen, eine konstante Band gab es jedoch seitdem nicht mehr.
Die 90125-Besetzung nahm in schwierigen und langwierigen Sessions mit Big Generator (1987) ein weiteres Rockalbum auf, das den Erfolg von 90125 aber nicht wiederholen konnte. Ein größerer Singlehit blieb ebenfalls aus. Jon Anderson war zunehmend unzufrieden mit seiner Rolle in der Gruppe. Trevor Rabin dominierte Yes und wollte viele Ideen von Anderson nicht zulassen, weshalb dieser Yes 1988 zum zweiten Mal verließ.
Es folgte die wohl kurioseste Episode der Bandgeschichte: Jon Anderson versammelte die ehemaligen Yes-Mitglieder Steve Howe, Bill Bruford und Rick Wakeman um sich, um ein neues Album aufzunehmen. Gleichzeitig jedoch probten Trevor Rabin, Chris Squire, Tony Kaye und Alan White weiter. Es existierten somit zwei Bands, die beide von sich behaupten konnten, Yes zu sein. Es gab einige Auseinandersetzungen vor Gericht hinsichtlich des Bandnamens. Die Namensrechte an Yes lagen allerdings bei Chris Squire, der diese auch nicht hergeben wollte, weshalb das 1989er Album der Musiker um Howe als Anderson Bruford Wakeman Howe veröffentlicht werden musste. Am Bass wirkte hier Tony Levin mit, der schon mit diversen Musikern des Genres wie Peter Gabriel zusammengearbeitet hatte und damals mit Bruford die Rhythmussektion von King Crimson bildete. Das Album bemühte sich, wieder etwas progressiver zu klingen, was in den Augen der alten Fans auch voll und ganz gelang.
Anfang der 1990er Jahre bereiteten beide Yes-Fraktionen neue Stücke vor. Das zweite Album von Anderson, Bruford, Wakeman, Howe, Dialogue, kam jedoch nie zustande, da es 1991 aufgrund einer Idee Andersons zum Zusammenschluss beider Lager kam. Es war das dritte Mal in der Geschichte von Yes, dass ein Album, das mitten in der Vorbereitung war, nicht fertiggestellt werden konnte. Man brachte stattdessen zu acht das Album Union (1991) heraus, auf dem zwar Jon Anderson, Chris Squire, Steve Howe, Rick Wakeman, Bill Bruford, Alan White, Tony Kaye und Trevor Rabin vertreten sind, ohne dabei aber jemals im Studio gemeinsam gespielt zu haben. Tatsächlich wurden die Lieder getrennt produziert und aufgenommen, und die von Wakeman, wahrscheinlich auch viele von Bruford und Howe eingespielten Teile wurden von Sessionmusikern ersetzt (darunter Gitarrist Jimmy Haun, der 2006 mit White, Kaye und dem späteren Yes-Mitglied Billy Sherwood die Band Circa: gegründet hat) – was von Anfang an für Spannungen sorgte. Es folgte aber eine Welttournee mit allen acht Mitgliedern. 1992 bis heute [Bearbeiten]
Unmittelbar nach der Tournee wurde nicht zuletzt auf Druck der Plattenfirma die Besetzung der Band ausgedünnt. Steve Howe und Bill Bruford gingen freiwillig, Rick Wakeman, dessen Verbleib in der Band lange Zeit unklar blieb, musste einige Zeit später gehen. Man versprach sich größeren kommerziellen Erfolg mit Trevor Rabin als Bandleader. Es folgte 1994 das Album Talk, das allerdings keinen großen Erfolg mehr für sich verbuchen konnte. Mit Talk setzte die Kritik am Schlagzeugspiel Alan Whites wieder ein, die seit seinem Einstand als Ersatz für Bill Bruford 1972 nie ganz verstummt war, sie hat sich seither mit jeder Veröffentlichung verstärkt: Sein Spiel sei allzu schlicht, allzu einfallslos. Zudem trennten sich bald nach der Veröffentlichung die Wege von Trevor Rabin und Yes. Nach einem auf seine Alkoholprobleme zurückzuführenden Herzanfall Squires kurz vor der Talk-Tour stand sein Verbleiben in der Band kurzzeitig in Frage, doch er erholte sich, und Yes gingen auf eine Tour, die aufgrund mangelnden Zuschauerinteresses jedoch vorzeitig beendet wurde; in Europa fanden keine Konzerte statt. Danach ging die Band erneut auseinander. Während Rabin sich in der Folge einen Namen als Filmkomponist vor allem für Filme des Produzenten Jerry Bruckheimer machte, bemühten sich die verbliebenen Musiker zum wiederholten Male um einen Neubeginn. Die „klassische“ Besetzung mit Anderson, Squire, Howe, Wakeman und White fand wieder zusammen. Yes live Juni 1998.
1996 und 1997 wurden zwei Alben mit aktuellen Liveaufnahmen und neuen Studiotracks veröffentlicht, die eine Rückkehr zum Progressive Rock der 1970er Jahre einzuläuten schienen. Rick Wakeman, der ohnehin nur von fern zu den neuen Studiotracks beigetragen und sich an den drei Keys to Ascension-Konzerten beteiligt hatte, verließ allerdings nach den beiden Alben Keys to Ascension und Keys to Ascension 2 und einer unter dem Titel Know-Tour angekündigten, dann aber abgesagten Tournee erneut die Band. Es folgte, dafür mit Billy Sherwood (Gitarre) und Igor Khoroshev (Keyboards), das Pop-Album Open Your Eyes, eigentlich zur Veröffentlichung unter dem Namen eines Nebenprojekts von Squire und Sherwood, Conspiracy, vorgesehen und im letzten Moment zu einem Yes-Album „umfunktioniert“; die Plattenfirma hatte angesichts einer geplanten Tour, der größten seit 1971, auf einem neuen Album bestanden. Auch das Nachfolge-Album The Ladder versuchte eher, die 80er-Popfraktion unter den Yes-Fans anzusprechen, auch wenn es als Fusion des 70er- (Roger-Dean-Cover) und des 80-er Stils angekündigt und vermarktet wurde. Doch diese beiden Versuche, kommerziell erfolgreich zu sein, scheiterten ebenso wie der bislang letzte: Sowohl Sherwood als auch Khoroshev verließen Yes, ehe die Formation, zum ersten Mal in der Bandgeschichte ohne eigenen Keyboarder, im Jahre 2001 das Album Magnification herausbrachte. Sie versuchte sich an einer Fusion aus Rockinstrumenten und Symphonieorchester. Die orchestrale Musik von Yes schien prädestiniert für diese Herangehensweise zu sein. Es folgte eine Yessymphonic Tour, in der auch Klassiker der Band mit Orchesterunterstützung präsentiert wurden.
2002 schließlich entschied sich Rick Wakeman dafür, zum fünften Mal Yes beizutreten. Bis 2004 gaben Yes in der „klassischen“ Besetzung Anderson, Howe, Squire, Wakeman und White regelmäßig Konzerte in den USA und Europa. Danach ist es still um die Band geworden, auch wenn ihre Mitglieder sehr aktiv ihre eigenen Solo- und Nebenprojekte verfolgen:
* Jon Anderson tourt nach Genesung von einigen gesundheitlichen Problemen allein und als Duo mit Rick Wakeman, der ebenfalls seine Solo-Karriere weiterführt, regelmäßige Auftritte abseits von Yes jedoch aus gesundheitlichen Gründen eingestellt hat.
* Steve Howe ist zu den in Originalbesetzung reformierten Asia zurückgekehrt, die 2006 eine Welttournee antraten und 2008 ein neues Studioalbum veröffentlicht haben.
* Chris Squire hatte im Frühjahr 2004 mit Stephen Nardelli, Martyn Adelman, Gerard Johnson und Peter Banks seine 60er-Jahre Band The Syn reformiert, diese aber 2006 wieder verlassen. Auch am Projekt Conspiracy ist er nicht mehr beteiligt. Billy Sherwood führt das Projekt allein weiter, für ein neues Album sind Gastauftritte von Tony Kaye, Peter Banks, Schlagzeuger Jay Schellen (World Trade, ehem. Asia und Hurricane) und Gitarrist Gary Green (ehem. Gentle Giant) angekündigt. Außerdem setzt Sherwood seine Mitarbeit an zahlreichen Tribute-Alben fort. Chris Squire arbeitet seither zusammen mit Gerard Johnson an einem zweiten Solo-Album, während The Syn mit neuer Besetzung weiterarbeiten.
* Alan White rief mit Mitgliedern von MerKaBa sein Bandprojekt White ins Leben.
* Mehrere (ehemalige) Yes-Musiker haben sich unter dem Namen Circa: zu einer neuen Band zusammengefunden: Billy Sherwood (Bass, Gesang), Alan White (Schlagzeug, Gesang), Tony Kaye (Hammond, Keyboards) und Jimmy Haun (Gitarre, Gesang, vorher bereits auf Union und beim Chris Squire Experiment zu hören. Das Debütalbum Circa: 2007 ist im August 2007 erschienen, der Nachfolger Circa: HQ 2009. Die Band plant mehr als nur eine vorübergehende Zusammenarbeit.
Ein neues Yes-Album waren ebenso wie ein Filmprojekt mit dem englischen Cover-Künstler Roger Dean oder gar die Auflösung der Band immer wieder mal im Gespräch. Im Frühjahr 2007 wurde jedoch bekannt, dass es für 2008 (das 40-jährige Bandjubiläum) Planungen für eine Welttournee gab. Angekündigt wurden Konzerte in Osteuropa (konkret: Prag) und Nordamerika (evtl. einschließlich Mexiko). Zwischendurch schien sich herauszustellen, dass die lange Bühnenabstinenz der Band weniger auf die gesundheitlichen Probleme Andersons (und Wakemans) zurückzuführen sind, sondern ihren Grund darin hat, dass Andersons spirituelle Führerin, die „Divine Mother“ Audrey Kitagawa, die ihm, wie er selbst sagt, dabei hilft, „in die vierte Dimension zu sehen“, dringend davon abgeraten hat, vor 2008 live aufzutreten. Das war jedenfalls von Anderson als Grund für die Absage eines Auftritts an der PG School of Rock Music im Juli 2007 angegeben worden und man hatte schon früher Ähnliches von ihm gehört. Mittlerweile hat das Management aufgrund der Verärgerung vieler Fans (und der anderen Bandmitglieder, vor allem Howes, Squires und Whites) allerdings von dieser Erklärung Abstand genommen und die gesundheitlichen Gründe wieder ins Spiel gebracht.
Die für den Sommer 2008 geplante Comeback-Tournee wurde am 4. Juni aufgrund gesundheitlicher Probleme Andersons abgesagt. Einige Wochen zuvor war dieser mit einem akuten Asthma-Anfall ins Krankenhaus eingeliefert worden und die Ärzte hatten ihm von einer Konzerttournee abgeraten.
Im September 2008 wurde bekannt, dass Benoit David, der Sänger der kanadischen Yes-Coverband Close To The Edge, Anderson auf künftigen Tourneen ersetzen wird. [1]
Im Oktober 2009 startete dann endlich die lange geplante Comeback-Tournee. Rick Wakeman, der ebenso wie Anderson aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnte, sollte durch seinen Sohn Adam ersetzt werden, der aber aus zeitlichen Gründen absagen musste. Schließlich nahm Ricks jüngster Sohn Oliver die Stelle seines Vaters ein. Anderson wurde wie angekündigt durch Benoit David ersetzt. Durch das Fehlen von Anderson hatte die Band erstmals die Möglichkeit auch Stücke von Alben zu spielen, die im Original nicht von Anderson gesungen wurden. Diskografie [Bearbeiten] Studioalben [Bearbeiten]
* 1969 – Yes (Jon Anderson, Peter Banks, Bill Bruford, Tony Kaye, Chris Squire) * 1970 – Time and a Word (deutsche Erstpressung mit zum Teil eigenen Song-Versionen) * 1971 – The Yes Album (Steve Howe ersetzt Banks) * 1972 – Fragile (Rick Wakeman ersetzt Kaye) * 1972 – Close to the Edge (Anderson, Bruford, Howe, Squire, Wakeman) * 1973 – Tales from Topographic Oceans (Doppelalbum; Alan White ersetzt Bruford) * 1974 – Relayer (Patrick Moraz ersetzt Wakeman) * 1977 – Going for the One (Wakeman ersetzt Moraz) * 1978 – Tormato * 1980 – Drama (Trevor Horn ersetzt Anderson, Geoff Downes ersetzt Wakeman) * 1983 – 90125 (Anderson ersetzt Horn, Kaye ersetzt Downes, Trevor Rabin ersetzt Howe) * 1987 – Big Generator (Anderson, Squire, White, Kaye, Rabin) * 1989 – Anderson Bruford Wakeman Howe* (Anderson, Bruford, Howe, Wakeman, siehe Anderson, Bruford, Wakeman, Howe) * 1991 – Union (Anderson, Bruford, Howe, Kaye, Rabin, Squire, Wakeman, White) * 1994 – Talk (Anderson, Kaye, Rabin, Squire, White) * 1996 – Keys to Ascension (Live/Studio; Howe ersetzt Rabin, Wakeman ersetzt Kaye) * 1997 – Keys to Ascension 2 (Live/Studio; Anderson, Howe, Squire, Wakeman, White) * 1997 – Keys to Ascension Volume 1 & 2 (Live/Studio; Anderson, Howe, Squire, Wakeman, White) * 1997 – Open Your Eyes (Billy Sherwood, Igor Khoroshev ersetzt Wakeman) * 1999 – The Ladder (Einzel-CD; aber auch mit Bonus-CD; Anderson, Howe, Khoroshev, Sherwood, Squire, White) * 2001 – Magnification (Einzel-CD; aber auch mit Bonus-CD; Anderson, Howe, Squire, White, mit Orchester) * 2004 – Keystudio (Enthält die Studioaufnahmen von Keys to Ascension 1 & 2)
Konzertalben [Bearbeiten]
* 1973 – Yessongs (Triplealbum; Anderson, Bruford, Howe, Squire, Wakeman, White) * 1980 – Yesshows (Doppelalbum; Anderson, Howe, Moraz, Squire, Wakeman, White) * 1985 – 9012Live: The Solos (Anderson, Kaye, Rabin, Squire, White) * 1993 – An Evening of Yes Music Plus...* (Anderson, Bruford, Howe, Wakeman, siehe Anderson, Bruford, Wakeman, Howe) * 1996 – Keys to Ascension (Live/Studio; Anderson, Howe, Squire, Wakeman, White) * 1997 – Keys to Ascension 2 (Live/Studio; Anderson, Howe, Squire, Wakeman, White) * 1997 – Something's Coming / Beyond and Before (BBC-Material von 1969–1970; Anderson, Banks, Bruford, Kaye, Squire) * 2000 – House of Yes – Live from House of Blues (Anderson, Howe, Khoroshev, Sherwood, Squire, White) * 2005 – The Word Is Live (3-CD-Compilation von 1970 bis 1988; enthält zum Teil Titel die YES nur live gespielt haben)
Kompilationen und Raritäten [Bearbeiten]
* 1973 – 2 Originals of Yes (Doppelalbum; Enthält die beiden ersten Alben in einem gemeinsamen Cover) * 1975 – Yesterdays (Kompilation der ersten beiden Alben, inklusive Paul Simons America) * 1981 – Classic Yes (Kompilation) * 1991 – Yesyears (4-CD-Compilation) * 1992 – Yesstory (2-CD-Auszug aus Yesyears) * 1993 – Highlights – The Very Best of Yes (Compilation) * 1998 – Yes, Friends and Relatives (2-CD; Höhepunkte von Solo-Alben der Bandmitglieder) * 2000 – The Masterworks – Mix Your Own CD (Compilation) * 2000 – The Best Of (Compilation) * 2001 – Keystudio (Re-Mix-Compilation aller Studio-Songs von Keys to Ascension 1 & 2) * 2002 – Yestoday (Anderson, Squire, White, Howe, Sherwood, Khoroshev) * 2002 – In A Word – Yes (5-CD-Compilation) * 2004 – The Ultimate Yes – 35th Anniversary Collection (2-CD-Compilation, auch als 3-CD-Compilation mit bis dahin unveröffentlichten Songs)
Von Yes gibt es praktisch von jedem Album und von jeder Single eine Promotionsversion, oft in eigenen gekürzten Versionen. Solche „Promotional Copies“ werden als Vor- oder Veröffentlichungsinformation an verschiedene Meinungsbildner (Journalisten, DJs usw.) verschickt. Darüber hinaus gibt es aber auch interessante Teile, die mehr als nur Referenzen oder Hinweise auf ein Werk sind. Einige sind hier aufgelistet.
* 1976 – Yes Solos (Promo-Compilation von den ersten Solo-Alben von Anderson, Squire, White, Howe und Moraz) * 1977 – Yes – An Evening with Jon Anderson (Promo-Interview Album; Anderson) * 1993 – affirmative: the YES SOLO family album (Compilation von den Solo-Alben von Anderson, Squire, Bruford, White, Banks, Howe, Rabin, Wakeman, Moraz; sowie den Band-Alben Jon & Vangelis mit Anderson und Badger mit Kaye) * 1993 – Symphonic Music of Yes (Anderson, Bruford, Howe) * 1994 – Yes – active (Talk Album plus Bonus-Material als CD-ROM; Anderson, Squire, White, Rabin, Kaye) * 1997 – Open Your Eyes (Komplettes Album im Surround Sound; Anderson, Squire, White, Howe, Sherwood, Khoroshev)
Film/Video/DVD [Bearbeiten]
* 1973 – Yessongs (Film; Anderson, Squire, White, Howe, Wakeman) * 1987 – 9012Live: The Solos (Video; Anderson, Squire, White, Rabin, Kaye) * 1989 – In the Big Dream – A Video Compilation* (Video; Anderson, Bruford, Howe, Wakeman, siehe Anderson, Bruford, Wakeman, Howe) * 1991 – Yesyears – Retrospective (Video; Anderson, Horn, Squire, Bruford, White, Banks, Howe, Rabin, Kaye, Wakeman, Moraz, Downes) * 1991 – Greatest Video Hits (Video; Anderson, Horn, Squire, White, Banks, Howe, Rabin, Kaye, Wakeman, Downes) * 1993 – An Evening of Yes Music Plus... 1989* (Video; Anderson, Bruford, Howe, Wakeman, siehe Anderson, Bruford, Wakeman, Howe) * 1996 – Keys to Ascension (Video; Anderson, Squire, White, Howe, Wakeman) * 1996 – Live in Philadelphia 1979 (Video; Anderson, Squire, White, Howe, Wakeman) * 1998 – Live 1975 at Q.P.R. Vol. 1 (DVD; Anderson, Squire, White, Howe, Moraz) * 1998 – Live 1975 at Q.P.R. Vol. 2 (DVD; Anderson, Squire, White, Howe, Moraz) * 2002 – Symphonic Live (2-DVD; Anderson, Squire, White, Howe mit Orchester) * 2003 – Yesspeak (Tour-DVD) * 2003 – House of Yes – Live from the House of Blues (DVD) * 2004 - YES Acoustic (DVD der Live-Übertragung in mehrere amerikanische Kinos; [Anderson, Howe, Spuire, Wakeman, White] nur akustische Instrumente, Laufzeit 37 Min, mit Spezials 67 Min) * 2005 – Songs From Tsongas – The 35th Anniversary Concert 2004 (DVD) * 2008 – YES - Live at Montreux 2003 (Anderson,Howe,Squire,Wakeman,White)(Blu-Ray)
Anmerkungen
* Alben und Videos, die mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet sind, wurden unter dem Bandnamen „Anderson, Bruford, Wakeman, Howe“ herausgegeben (siehe dort), da Chris Squire die Rechte an dem Namen Yes hält und nicht an diesen Projekten seiner ehemaligen Bandkollegen beteiligt war. * Alle Alben wurden zwischenzeitlich auf CD, manche auf DVD, meist mit Bonus-Tracks veröffentlicht. Film und Videos sind schon auf DVD oft mit Bonus-Material veröffentlicht. In allen Fällen ist hier nur die Erstveröffentlichungen vermerkt. * Die Rechte auf das geschwungene und bekannteste Yes-Logo besitzt Steve Howe, daher wird es nur verwendet wenn er musikalisch beteiligt ist. Das Sprechblasen-Logo, das sich auf dem ersten und zweiten sowie dem BBC-Album findet, hat Peter Banks entworfen, daher hat er auch die Rechte darauf.
Konzerttourneen [Bearbeiten]
* Frühe Shows 3. August 1968 bis 18. April 1970 (295 Shows) (Mitschnitte auf The Word is Live) * The Yes Album Tour 17. Juli 1970 bis 31. Juli 1971 (164 Shows) (Mitschnitte auf The Word is Live) * Fragile Tour 24. September 1971 bis 27. März 1972 (111 Shows) (Mitschnitte auf Yessongs) * Close To The Edge Tour 30 Juli 1972 bis 22. April 1973 (95 Shows) (Mitschnitte auf Yessongs) * Tales From Topographic Oceans Tour 1. November 1973 bis 23. April 1974 (78 Shows) * Relayer Tour 8. November 1974 bis 23. August 1975 (89 Shows) (Mitschnitte auf The Word is Live und Live at the QPR) * 1976 (Solo Album) Tour 28. Mai 1976 bis 22. August 1976 (53 Shows) (Mitschnitte auf Yesshows, Yesyears und The Word is Live) * Going For The One Tour 30. Juli 1977 bis 6. Dezember 1977 (89 Shows) (Mitschnitte auf Yesshows) * Tormato Tour 28. August 1978 bis 30. Juni 1979 (102 Shows) (Mitschnitte auf Yesshows, The Word is Live und der DVD Live in Philadelphia) * Drama Tour 29. August 1980 bis 18. Dezember 1980 (65 Shows) (Mitschnitte auf The Word is Live) * 90125 Tour 28. Februar 1984 bis 9. Februar 1985 (139 Shows) (Mitschnitte auf 9012Live: The Solos und der 9012Live-DVD) * Big Generator Tour 14. November 1987 bis 13. April 1988 (67 Shows) (Mitschnitte auf Yesyears und The Word is Live) * Anderson Bruford Wakeman Howe Tour (An Evening of Yes Music Plus …) 29. Juli 1989 bis 23. März 1990 (74 Shows) (Mitschnitte auf An Evening of Yes Music Plus …) * Union Tour (Round the World in eighty Dates) 9. April 1991 bis 5. März 1992 (84 Shows) (Mitschnitte auf der DVD Union Tour Live) * Talk Tour 18. Juni 1994 bis 11. Oktober 1994 (76 Shows) * San Luis Obispo Shows 4. bis 6. März 1996 (3 Shows) (Mitschnitte auf Keys to Ascension und Keys to Ascension 2) * (Know Tour) Ausgefallen * Open Your Eyes Tour 17. Oktober 1997 bis 14. October 1998 (147 Shows) * The Ladder Tour 6. September 1999 bis 25. März 2000 (83 Shows) (Mitschnitte auf House of Yes – Live from House of Blues) * Masterworks Tour 20. Juni 2000 bis 4. August 2000 (30 Shows) (Mitschnitte auf The Masterworks und der Extended Version von Magnification) * Magnification Tour 22. Juli 2001 bis 13. Dezember 2001 (69 Shows) (Mitschnitte auf der Symphonic Live-DVD) * Yes 2002/Full Circle Tour 17. Juli 2002 bis 4. Oktober 2003 (97 Shows) * 35th Anniversary Tour 15. April 2004 bis 22. September 2004 (64 Shows) (Mitschnitte auf Yesspeak und der Songs from Tsongas-DVD) * Europa Come-Back-Tour 2009 Oktober bis Dezember 2009
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Thema: Re: YES - die Band Mo Jan 18, 2010 3:38 pm
Rick Wakeman (* 18. Mai 1949 als Richard Christopher Wakeman in Middlesex, heute Perivale, London) gilt als einer der wichtigsten Keyboarder des Progressive Rock. Er wuchs in einer sehr musikalischen Familie auf und beherrscht neben zahlreichen Tasteninstrumenten auch die Klarinette und das Saxophon.
Wakemans Pionierleistungen bei der Etablierung des Mellotrons sowie seine klassische Klavierausbildung beeinflussten den Sound seiner Stammband Yes in den frühen 1970ern entscheidend. Sein besonderes Verhältnis zu Yes wird in der Tatsache deutlich, dass kein anderer die Band so oft verließ und sich später wieder anschloss wie er, der insgesamt fünf Neueinstiege zu verbuchen hat. Charakteristisch und oft imitiert ist auch sein Bühnenauftreten, meist im Glitzercape, das sich bis in heutige Konzerttourneen hinein erhalten hat.
Auch als Sessionmusiker konnte er sich über seine Szene hinaus einen Namen machen, unter anderem arbeitete er mit David Bowie (Space Oddity und Hunky Dory) und Cat Stevens (Morning Has Broken auf dem Album Teaser and the Firecat) zusammen. Vor seinem Engagement bei Yes hatte Wakeman bei den Strawbs gespielt und mit ihnen vier LPs veröffentlicht.
Nach dem Zerfall seiner ersten eigenen Band The English Rock Ensemble wollte er in den späten siebziger Jahren mit Bill Bruford und John Wetton zusammenarbeiten, was aber nicht zustande kam. Bruford und Wetton gründeten daraufhin UK. Um 1980 versuchte das Label Geffen, eine Supergroup mit Rick Wakeman, John Wetton, Carl Palmer und Trevor Rabin zusammenzustellen, aber als Wakeman ablehnte, wurde der Plan fallengelassen. Wakeman hat danach, abgesehen von Yes (und Anderson, Bruford, Wakeman, Howe), in keiner Band mehr gespielt.
Einen kreativen und finanziellen Beitrag leistete Wakeman zur Erfindung des Birotrons, das er gemeinsam mit David Biro entwarf. Dabei handelt es sich um ein elektromechanisches Tasteninstrument, das im Gegensatz zum tonbandbasierten Mellotron auf einer 8-Spur-Kassette beruhte, die über Endlosschleifen das Halten eines Tones über eine längere Dauer als sieben Sekunden ermöglichte. Musikalisch konnte sich das Birotron allerdings nicht durchsetzen.
Über das Engagement bei Yes hinaus verfügt Wakeman über eine außergewöhnlich umfangreiche Solo-Diskographie: Alleine unter seinem Namen wurden über 90 Alben veröffentlicht. Davon sind die Aufnahmen aus der 1970er-Ära stilistisch am ehesten mit den zuvor erschienenen Yes-Alben vergleichbar. Zu den populärsten Veröffentlichungen, die teilweise auch unter Mitwirkung diverser Yes-Musiker entstanden, zählen hierbei The Six Wives of Henry VIII (1973), Journey to the Centre of the Earth (1974), The Myths and Legends of King Arthur and the Knights of the Round Table (1975) sowie Criminal Record (1977).
Das Spektrum seiner weiteren Werke umfasst mehrere Filmmusiken, Pop/Rock-Alben, zahlreiche synthesizer- und klavierlastige New-Age-Kompositionen, einige Live-Einspielungen mit Orchester sowie Annäherungsversuche an die Weltmusik. Mitte der 1990er kam es zu mehreren Koproduktionen mit seinem zweitältesten Sohn Adam, ebenfalls Keyboarder. Auch sein ältester Sohn Oliver arbeitet mit Musikern aus dem Progressive-Rock-Umfeld zusammen (Steve Howe, Arjen Lucassen, Clive Nolan).
In seiner mit typisch englischem Humor verfassten Autobiographie Say Yes schildert Wakeman das Auf und Ab seiner Karriere: Die Anfänge im Konservatorium, die Zeit als gesuchter Studiopianist und seines ersten Engagements bei den Strawbs, die krisenreichen Jahre mit den Individualisten bei Yes und schließlich die pompös inszenierten Solotourneen mit Chor und Orchester (bis hin zur Eislaufrevue im tropischen Brasilien), die ihn regelmäßig in den finanziellen Ruin trieben. In seinen frühen Jahren bekannt als einer der partyfreudigsten Rockmusiker, hatte Wakeman infolge seiner Trinkgewohnheiten schon früh Herzprobleme, 1975 erlitt er einen Herzinfarkt. Seit den 1970er Jahren ist Wakeman gläubiger Christ und Mitglied in einer englischen lutherischen Freikirche.