Hall & Oates
sind ein US-amerikanisches Popmusik-Duo, bestehend aus Daryl Hall (* 11. Oktober 1946 als Daryl Franklin Hohl in Pottstown, Pennsylvania) und John Oates (* 7. April 1949 in New York City)
Hall & Oates
Gründung 1970
Genre Soul, Rock, Pop, Rhythm'n'Blues, Folk
Website http://www.hallandoates.com/
Gründungsmitglieder
Gesang, Keyboard, Gitarre Daryl Hall
Gesang, Gitarre John Oates
Geschichte des Duos
Daryl Hall sammelte 1966-68 erste Live- und Plattenerfahrungen in Philadelphia als Mitglied der Band "The Temptones", die zwei Singles ("Girl I Love You", "Say These Words Of Love") veröffentlichten. Etwa zur gleichen Zeit schloss sich John Oates der Band "The Masters" an. Als Studenten der Temple University lernten sich Daryl Hall und John Oates 1967 bei Auftritten beider Bands in der Adelphi Ballroom in Philadelphia kennen und wurden binnen kurzer Zeit enge Freunde. Daryls erste Solo Singles wurden 1968 aufgenommen "The Princess and the Soldier" und "A Lonely Girl". Danach schloss er sich kurzzeitig der Band "Pal and The Prophets" an.[1] Einen ersten eher zweifelhaften Charterfolg hatte er 1969 als Studio Keyboarder der Band "The Electric Indian", die mit dem Instrumentalstück "Keem-O-Sabe" den 16. Platz der US Charts erreichten. Daryl Hall sagte später von diesem Titel "probably the worst record ever made in history" ("vermutlich die schlechteste Plattenaufnahme der Geschichte"). 1969 gründete Daryl Hall ohne John Oates die Band Gulliver, die noch im selben Jahr eine erfolglose LP veröffentlichte. Ein Jahr später brach die Gruppe auseinander. John Oates traf nach einem Jahr in Europa wieder mit Daryl Hall zusammen. Ende 1970 taten sie sich zu dem Duo Hall & Oates zusammen. Der erste öffentliche Auftritt fand im kleinen Club Hecate's Circle am 5. Dezember 1970 in Philadelphia statt. [2] Kurze Zeit später wurde der junge Tommy Mottola ihr Manager, der ihnen den ersten Plattenvertrag bei Atlantic vermittelte. Am 6. März 1972 unterschrieben sie ihren ersten Plattenvertrag. [3] Unter der Betreuung des Produzenten Arif Mardin spielten sie ihr erfolgloses Debüt-Album Whole Oates ein. Ihre Live-Konzerte jedoch erfreuten sich zunehmender Beliebtheit.
Hall & Oates experimentierten mit verschiedenen Stilen zwischen Folk, Rock, Gospel und Soul und arbeiteten anfangs mit ständig wechselnden Produzenten (u.a. Christopher Bond, Todd Rundgren, Robert Fripp, David Foster), ohne dass sich ein kommerzieller Erfolg einstellen wollte. Erst im Februar 1976 gelang ihnen mit der Ballade Sara Smile ein erster Top-10-Hit in den US-Charts. Mit dem Riesenhit Rich Girl (USA # 1) und dem stark am schwarzen Soul orientierten Gold-Album Bigger Than The Both Of Us (USA # 13) wurden sie in den USA bekannt. In den darauffolgenden Jahren folgten die Alben Beauty On A Back Street (USA #30), Livetime (USA #42), Along The Red Ledge (USA #27)und X-Static (USA #33).
Erst mit der ersten selbstproduzierten LP Voices (USA # 17), aus der die Hitsingles Kiss On My List (USA # 1), You've Lost That Lovin' Feeling (USA #12), How Does It Feel To Be Back (USA #30) und You Make My Dreams (USA # 5) ausgekoppelt wurden, wendete sich das Blatt. Paul Young coverte aus diesem Album Mitte der Achtziger Jahre den Song Everytime You Go Away (USA #1). Daryl Hall und John Oates hatten mit einer Mischung aus Rhythm'n'Blues, Soul und dem für die 1980er Jahre typischen New-Wave-Pop ihren Stil gefunden. Von 1982 bis 1984 folgte ein Hit auf den anderen wie Maneater (USA # 1, GB # 6, BRD # 15), Out Of Touch (USA # 1, BRD # 15) oder Method Of Modern Love (US # 5). Auch ihre LPs Private Eyes (1981, USA #5), H2O (1982, USA #3), Rock'N Soul Part 1 (1983, USA #7) und Big Bam Boom (1984, USA #5) [4] [5] verkauften sich vor allem in den USA ausgezeichnet und wurden mit Gold und Platin prämiert. Auf dem Höhepunkte ihres Erfolges 1985 mit Auftritten bei Live Aid und zusammen mit Mitgliedern der Band The Temptations David Ruffin und Eddie Kendrick trafen sie die bewusste Entscheidung eines Rückzugs zur Weiterentwicklung eigener Projekte und ihrer Musik. Für beide waren weniger Charterfolge wesentlich, sondern ihre Musik live vor Publikum zu präsentieren und ihre Songs dabei immer wieder neu zu arrangieren. Durch den eindeutigen Schwerpunkt in ihrer Karriere auf die Musik sind sie im Gegensatz zu vielen anderen erfolgreichen Interpreten niemals durch Skandale oder spektakuläre Bühnenshows in Erscheinung getreten. In der ersten Hälfte der Achtziger Jahre waren sie auch durch ihre auf MTV gesendeten Musikvideos und MTV Specials in den USA sehr populär.
1986 und 1987 gingen Hall & Oates nach Auslaufen ihres Plattenvertrags mit der RCA vorübergehend getrennte Wege. Daryl Hall, der bereits 1980 mit Sacred Songs ein Solo-Album herausgebracht hatte, glückte im Sommer 1986 mit dem Rocksong Dreamtime (USA # 5), der aus dem von Dave Stewart produzierten Album Three Hearts In The Happy Ending Machine ausgekoppelt worden war, ein großer Hit als Solist. John Oates nahm in der Zeit diverse Jobs als Produzent und Komponist an. 1988 folgte die nächste Hall und Oates Tournee und sie feierten mit der LP Oh Yeah! und der Single Everything Your Heart Desires (USA # 3) ein Comeback, das sich mit dem Album Change Of Season (1990) und dem Rocksong So Close (USA # 11) fortsetzte. Am 17. Mai 1990 wurde in den Chelsea Studios in New York ihr MTV Unplugged Konzert aufgenommen. Es folgte bis Sommer 1992 eine weltweite Unplugged Tournee.
Bis auf die Jahre 1993 und 1994 sind Hall & Oates seit 1990 jedes Jahr hauptsächlich in den USA, regelmäßig in Japan und in größeren Abständen in Großbritannien auf Tournee.[6] Daryl Hall brachte 1993 mit Soul Alone ein mäßig erfolgreiches Album (USA #60) heraus, während John Oates wieder als Produzent arbeitete. 1996 folgte mit dem ambitionierten Album Can't Stop Dreaming ein 3. Soloalbum.
Sieben Jahre nach ihrem letzten gemeinsamen Album Change Of Season veröffentlichten sie das Album Marigold Sky (USA #95), mit dem sie jedoch nicht mehr an die früheren kommerziellen Erfolge anknüpfen konnten. Erst 2003 erreichten sie mit einer Single Auskoppelung des Albums Do It For Love (USA #77) wieder den 1. Platz der Billboard Hot Adult Contemporary Charts. 2005 erschien das Album Our Kind Of Soul (USA #69), auf dem Hall & Oates hauptsächlich ihre liebsten Soul- und Rhythm’n-Blues-Songs coverten. Am 3. Oktober 2006 erschien das letzte Studioalbum Home For Christmas. Der Song It Came Upon A Midnight Clear erreichte im Januar 2007 den 1. Platz der Billboard Hot Adult Contemporary Charts.[7]
John Oates veröffentlichte erst 2002 mit Phunk Shui und 2008 mit 1000 Miles Of Life zwei Soloalben.
Zum 30. jährigen Bühnenjubiläum feierte das amerikanische Billboard Magazin (15.Februar 2003) sie mit einem 16 seitigen Artikel. [8] Laut Billboard sind Hall & Oates mit mindestens 60 Millionen verkauften Platten und CDs, 8 US Nr. 1 Hits und 26 US Top 40 Hits (bis 2003) das weltweit erfolgreichste Duo, noch vor Simon & Garfunkel. [9]
Im Mai 2008 kehrten sie nach 30 Jahren erstmals wieder in das Troubadour in Los Angeles zurück. Dieses Konzertereignis erschien im November des Jahres als CD und DVD und dokumentiert die Qualität ihrer Livekonzerte und ihrer Band. Seit 2005 sind deutlich mehr als 100 ihrer Liveshows [10] aufgezeichnet und als ungeschnittene Konzerte nach den 'Shows To Go' Konzept direkt am Ende der Auftritte an die Konzertbesucher verkauft worden. Viele dieser Konzerte können auf der offiziellen Website des Duos bestellt werden. [11]
Zum ersten Mal seit 1986 wurde das Duo am 2. Dezember 2009 in der Kategorie Best Pop Performance By A Duo Or Group With Vocals neben The Black Eyed Peas, Bon Jovi, The Fray und MGMT für einen Grammy nominiert. [12] Diese Nominierung erfolgte für die Liveaufnahme von Sara Smile der CD und DVD Live at the Troubadour. In der Vergangenheit wurden sie 1982 für Private Eyes, 1983 für Maneater, 1986 für The Way You Do The Things You Do / My Girl und ebenfalls 1986 für The Daryl Hall & John Oates Video Collection - 7 Big Ones nominiert. Bisher haben Hall & Oates noch nie einen Grammy gewonnen.
Hall & Oates Band [Bearbeiten]
Seit 1972 werden Hall & Oates auf ihren Tourneen von wechselnden Bandmitgliedern begleitet.[13] In der Phase der größte Popularität 1981-1985 bestand die Band aus folgenden Mitgliedern:
Daryl Hall (Gesang, Keyboard, Gitarre), John Oates (Gesang, Gitarre), Tom "T-Bone" Wolk (Bass, Gitarre), Charlie DeChant (Saxophone, Keyboard, Flöten), Mickey Curry (Schlagzeug).
Im Jahr 2009 gehören folgende Mitglieder zur Band:
Daryl Hall (Gesang, Gitarre), John Oates (Gesang, Gitarre), Tom "T-Bone" Wolk (Gitarre), Zev Katz (Bass), Charlie DeChant (Saxophone, Keyboard, Flöten), Michael Braun (Schlagzeug), Eliot Lewis (Keyboard)
Diskografie [Bearbeiten]
Alben [Bearbeiten]
* Whole Oates (1972)
* Abandoned Luncheonette (1973)
* War Babies (1974)
* Daryl Hall & John Oates (1975)
* Bigger Than Both Of Us (1976)
* Past Time Behind (1977, Demoaufnahmen aus den Jahren 1969-71, teilweise ohne John Oates)
* Beauty On A Back Street (1977)
* Lifetime (1978)
* Along The Red Ledge (1978)
* X-Static (1979)
* Voices (1980)
* Private Eyes (1981)
* H2O (1982)
* Rock ’n Roll Soul Part 1 (1983)
* Big Bam Boom (1984)
* Live At The Apollo (1985)
* Ooh Yeah! (1988)
* Change Of Season (1990)
* The Best Of Hall & Oates – Looking Back (1991)
* Marigold Sky (1997)
* Maneater - Best (1975-1998, Zounds, alle Titel digital remastert)
* VH1 Behind The Music (2002)
* Do It For Love (2003)
* Our Kind Of Soul (2004)
* Home For Christmas (2006)
* The Philadelphia Years - The Definitive Collection Of 1968-1971 Hall & Oates Recordings (2006)
* Live at the Troubadour (2008)
* Do What You Want, Be What You Are: The Music Of Daryl Hall and John Oates (2009, 4 CD Deluxe Box mit 16 bisher unveröffentlichten Songs)
Solo Alben [Bearbeiten]
* The Temptones (mit Daryl Hall, Aufnahmen 1966-67, erschienen 1996)
* Gulliver (mit Daryl Hall, 1969)
* Sacred Songs (Daryl Hall, aufgenommen 1977, erschienen 1980)
* Soul Alone (1993, Daryl Hall)
* Can't Stop Dreaming (1996, Daryl Hall)
* Phunk Shui (2002, John Oates)
* Live in Philadelphia (2004, Daryl Hall)
* 1000 Miles Of Life (2008, John Oates)
Quellen [Bearbeiten]
Einzelbelege [Bearbeiten]
1. ↑ N. Tosch: Dangerous Dances. S. 35–36.
2. ↑ N. Tosch: Dangerous Dances. S. 41.
3. ↑ N. Tosch: Dangerous Dances. S. 44–48.
4. ↑ http://www.hallandoates.de/Charts_Singles.htm
5. ↑ http://www.hallandoates.de/Charts_Albums.htm
6. ↑ http://www.hallandoates.de/Live%20Concert%20History.htm
7. ↑ http://www.hallandoates.de/Charts_Singles.htm
8. ↑ Billboard, The International Newsweekly Of Music, Video, And More Entertainment, 15. Februar 2003, H-1 -H-16
9. ↑ Billboard, The International Newsweekly Of Music, Video, And More Entertainment, 15. Februar 2003, H-8
10. ↑ http://www.hallandoates.de/Albums_Instant_Live2005.htm
11. ↑ http://www.hallandoates.com/catalog/index.php
12. ↑ http://www.grammy.com/grammy_awards/52nd_show/list.aspx
13. ↑ http://www.hallandoates.de/HallandOates_Band.htm
Literatur [Bearbeiten]
* Nick Tosches, Dangerous Dances: The Authorized Biography (New York: St. Martin's Press, 1984), ISBN 0-283-99189-5.
* Billboard, The International Newsweekly Of Music, Video, And More Entertainment, 15. Februar 2003, H-1 - H-16
Weblinks [Bearbeiten]
* http://www.hallandoates.com/
* http://www.hallandoates.de/