Der amerikanische Paartherapeut John Gray avancierte mit seinem Buch Männer sind anders. Frauen auch zum Bestseller-Autor. Er arbeitete die Unterschiede in den Verhaltensweisen von Mann und Frau heraus, die im wesentlichen in unterschiedlichen Bedürfnissen nach Nähe und Distanz bestehen. Frauen sind wie Wellen, Männer brauchen ihre Höhle, konstatierte er, und trug dadurch zu einem besseren gegenseitigen Verständnis bei.
In Mars, Venus & Eros geht es um Intimität. Sowohl Männer als auch Frauen könnten mehr Freude am Sex haben, wenn sie mehr voneinander wüßten. Trotz freizügiger Moralvorstellungen, der Emanzipation der Frau und dem lockereren Umgang mit der Sexualität gibt es nach wie vor Mißverständnisse zwischen den Geschlechtern. Das begründet Gray mit den biologischen Grundmustern.
Männer sind stärker auf Sex gepolt und möchten sofort an ihren Genitalien berührt werden, wogegen die Frau erst langsam erregt werden möchte. Ihre Körpersäfte werden erst durch die Erregung produziert. Er möchte seine Erregung beim Orgasmus schnell loswerden, sie sehnt sich nach einem möglichst langen Erregungszustand. Männer gehen häufig davon aus, daß Frauen wie sie gestrickt sind und sind enttäuscht, wenn die Frau entweder nicht zum Orgasmus kommt oder dem Mann ihren Höhepunkt vorspielt. Damit eine Frau zum Orgasmus kommen kann, muß er sich zwanzig bis dreißig Minuten Zeit für das Vorspiel nehmen und ihre Genitalien, vor allem die Klitoris, stimulieren. Viele Männer vergessen oft, daß fast alle Orgasmen der Frau auf die Stimulierung der Klitoris zurückzuführen sind. Im Erregungszustand verlieren Männer ihr Zeitgefühl und glauben, die Frau länger gestreichelt zu haben als es der Realität entspricht.
Frauen wiederum sollten sich vor Augen führen, daß es für den Mann erfüllend ist, wenn sie sich ihm gern hingibt und sich durch ihn zum Orgasmus führen läßt. Da sich Männer ihrer Gefühle und ihrer Liebe zu der Frau vor allem durch Sex bewußt werden, ist es für einen Mann sehr verletzend, wenn sie ihn zurückweist. Er wendet sich von ihr immer mehr ab und findet sie irgendwann nicht mehr anziehend. Für ein erfülltes Sexualleben sind offene Gespräche über die Wünsche des anderen hilfreich. Oft weiß ein Mann nicht, wie die Frau erregt werden möchte und ist ihr für ihre Offenheit dankbar.
Kleine Rituale zwischen den Partnern verhelfen ebenfalls, so Gray, zu einer glücklichen Beziehung. Der Wunsch nach Sex kann auch "verschlüsselt" ausgedrückt werden, wie beispielsweise bei Sharon und Tim. Wenn Sharon Tim im Kino darum bittet, ihr Schokolade zu kaufen, weiß er, daß sie nach der Vorstellung mit ihm schlafen will.
John Gray schafft es, Intimes in einer sehr offenen und zugleich behutsamen Sprache zu erläutern. Sehr lesefreundlich sind die in kursiver Schrift geschriebenen Leitsätze und die knappen, aber punktgenauen Erläuterungen dazu. Mars, Venus & Eros sollte in jedem Bücherregal oder im Schlafzimmer eines jeden Paares seinen festen Platz finden. --Corinna S. Heyn -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
Pressestimmen
"John Gray - der Mann, der 1000 Ehen rettet." (Marie Claire )
"Nützlich, auch dann wenn's (noch) nicht im Bett hapert." (Neue Presse )
"Für eine gute Beziehung." (Journal für die Frau )