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Thema: Rock im Deutschland der 70iger Mi März 10, 2010 12:02 pm
wer waren die Superstars aus deutschen Landen? wo wurde die gute Musik gemacht woher kamen die "Kapellen" wer waren die Menschen hinter der Fassade "i am a Rock'n Roller"
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Thema: The Lords Mi März 10, 2010 1:05 pm
The Lords ist eine deutsche Beat- und Rockband aus Berlin, die zwischen 1965 und 1969 mit englischsprachigen Songs in den deutschen Charts vertreten war. Zu ihren bekanntesten Stücken zählen Shakin’ All Over und Poor Boy.
Kaum eine andere Rockmusikgruppe ist seit 50 Jahren im deutschen Sprachraum aktiv, und auch weltweit gehören sie mit beispielsweise The Rolling Stones oder The Ventures zu den langlebigsten Bands. Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
* 1 Beginn * 2 Erfolge * 3 Markenzeichen und Medien * 4 Auftritte und Günthers Tod * 5 Bandmitglieder * 6 Diskografie o 6.1 Singles o 6.2 Alben und Kompilationen (Auswahl) * 7 Einzelnachweise * 8 Weblinks
Beginn [Bearbeiten]
1959 begannen sie als Skiffle-Band in Berlin unter dem Namen Skiffle Lords mit zum Teil selbst gebauten Instrumenten und traten in Kneipen und bei kleineren Veranstaltungen auf. Am 7. April 1961 gewannen sie den vom Berliner Senat ausgeschriebenen Wettbewerb um „Das Goldene Waschbrett“.
Am 23. Juli 1964 kam die United-Artists-Produktion des Beatles-Films Yeah Yeah Yeah in die deutschen Kinos. Vor der Premiere fand ein Wettbewerb statt, mit dem die „Berliner Beatles“ gesucht wurden. Aus diesem Wettbewerb gingen am 21. Juli 1964 die Lords als Sieger hervor. Deshalb durften sie an der bundesweiten Endausscheidung im Hamburger Star Club teilnehmen. Am 6. September 1964 siegten die Lords auch hier; sie wurden zu „Deutschlands Beatband Nr. 1“ gekürt.[1]
Ende 1964 erhielt die Band von der EMI in Köln einen Schallplattenvertrag und wurde nun als Die deutschen Beatles vermarktet.[2] Noch im selben Jahr erschien ihre einzige deutschsprachige Single Hey Baby, laß' den Andern / Tobacco Road. Während die A-Seite eine Eigenkomposition von Leo Lietz war, stammte die sozialkritische B-Seite im Original von John D. Loudermilk, die einen deutschen Text von Peter Moesser erhielt. Die Platte überzeugte nicht und verfehlte die Hitparaden. EMI stimmte nun englischsprachigen Produktionen unter Leitung des Musikproduzenten Heinz Gietz zu. Erfolge [Bearbeiten] Sänger Ulli Günther 1967 in Mainz Lords - Shakin’ All Over
Bereits die zweite Single, eine Coverversion von Shakin’ All Over, im Original von der britischen Band Johnny Kidd & The Pirates, belegte im August 1965 Platz 11 der deutschen Charts. Kaum schlechter schnitt die dritte Single Poor Boy ab, die in drei Stunden von Klaus Peter Lietz verfasst wurde[3] und Platz 12 erreichte. Der Song avancierte zum Erkennungssong der Band, obwohl er ursprünglich als B-Seite einer Single vorgesehen war.
1965 bestanden die Lords aus Ulli Günther (Gesang), Bernd Zamulo (Bass), Leo Lietz (Gitarre), Rainer Petry (Gitarre) und Peter Donath (Schlagzeug). Im Dezember 1964 war der bisherige Bassist „Lord Knud“ Kuntze wegen eines Unfalls mit dem Tourneebus, bei dem er ein Bein verlor, ausgeschieden. Er begann danach eine Karriere als Radio-Diskjockey beim Radiosender RIAS.
Zwischen 1965 und 1969 hatten die Lords zwölf Titel in der deutschen Hitparade, überwiegend produziert von Heinz Gietz. Ihr größter Hit war der Klassiker Glory Land vom September 1967, der Platz 5 erreichte, ihr letzter Erfolg hieß Three-Five-Zero-Zero im August 1969. Bis auf Poor Boy handelte es sich um klassische englische oder US-amerikanische Folksongs, die in zeitgemäße Beatversionen umarrangiert wurden. Die Lords tourten in dieser Zeit mit den Kinks, The Who und Casey Jones & the Governors.
Insgesamt brachten die Lords in Deutschland bis einschließlich 1989 30 Singles heraus (ohne Wieder- und Sonderveröffentlichungen)[4], die einen Plattenumsatz von sieben Millionen Exemplaren erzielten.[5] Markenzeichen und Medien [Bearbeiten]
Optisches Markenzeichen waren ihre einheitliche Kleidung, bestehend aus Melone, weißen Rüschenhemden, Westen, gebügelten Hosen und Gamaschen sowie die Prinz-Eisenherz-Frisuren. Akustisches Charakteristikum war ihr Englisch mit deutlichem deutschen Akzent.[6]
In der ersten deutschen Musiksendung Beat-Club, die sich der Jugendkultur und englischsprachigen Rockmusik widmete, traten die Lords erstmals in der vierten Folge am 22. Januar 1966 mit sieben Songs auf. Insgesamt hatte die Band mehr als 300 Fernsehauftritte. 1967 wurden die Lords bei der Jugendzeitschrift Bravo als „Top-Stars des Jahres“ gelistet; 1969 erhielten sie den Bronzenen Bravo Otto. Auftritte und Günthers Tod [Bearbeiten]
Zunächst traten die Lords im Vorprogramm britischer Bands auf, wie beispielsweise im Oktober 1965 bei The Kinks in München. Ihr Erfolg ermöglichte ihnen 1967 einen Auftritt als Hauptband im Legia-Stadion in Warschau vor 25.000 Zuschauern; sie waren die erste westliche Band, die in einem sozialistischen Staat auftreten durfte.
Anfang 1971 lösten sich die Lords zunächst auf. Ab 1976 spielten sie in unterschiedlicher Besetzung wieder zusammen. 1980 wurde Rainer Petry durch Josef Bauer und Peter Donath durch Werner Faus ersetzt, der seinerseits 1998 von Philippe Seminara und 1999 von Charly Terstappen abgelöst wurde.
Am 9. Oktober 1999 brach der seit Jahren an Herzmuskelschwäche leidende Ulli Günther bei einem Jubiläumskonzert in Potsdam plötzlich aufgrund von Herzrhythmusstörungen zusammen. Dabei schlug er auf den Hinterkopf auf und zog sich eine Schädelfraktur mit Hirnblutungen zu.[7] Am 13. Oktober 1999 starb der Gründer der Lords in einem Potsdamer Krankenhaus.
Seit 2000 spielen die Lords zu viert; 2002 brachten sie eine neue CD, Spitfire Lace, heraus. Zu ihrem 50. Bühnenjubiläum trat die Band im Jahr 2009 u.a. in Mönchengladbach, Leipzig und Berlin auf; das letzte Konzert der 50-Jahre-Tour geben sie kurz vor Weihnachten in Düsseldorf. Bandmitglieder [Bearbeiten]
* Ulli „Lord Ulli“ Günther (* 24. Juli 1942, † 13. Oktober 1999) * Klaus-Peter „Lord Leo“ Lietz (* 31. Dezember 1943) * Rainer „Lord Gandy“ Petry (* 5. Juli 1944) * Peter „Lord Max oder Bi“ Donath (* 11. August 1944) * Knud „Lord Knud“ Kuntze (* 18. März 1944) * Heinz Hegemann (* 9. Oktober 1942) * Bernd „Lord Bernd“ Zamulo (* 16. August 1946) * Josef „Jupp“ Bauer (* 6. Juni 1951) * Werner Faus * Philippe „P.J.M.“ Seminara (* 8. April 1964) * „Charly“ Terstappen (* 26. März 1953) * Winfried Jahn (* 1. April 1944; Bassist, Frühjahr 1963 bis Frühjahr 1964)
Diskografie [Bearbeiten] Singles [Bearbeiten]
* Hey Baby, laß' den Andern / Tobacco Road (1964) * Shakin’ All Over / Seven Daffodils (14. August 1965) * Poor Boy / Poison Ivy (Oktober 1965) * Que Sera / Boom Boom (Januar 1966) * Greensleeves / Sing Hallelujah (19. März 1966) * What They Gonna Do / Don’t Mince Matter (3. September 1966) * Have A Drink On Me / Good Side Of June (31. Dezember 1966) * Glory Land / Rain Dreams (16. September 1967) * John Brown’s Body / Gypsy Boy (17. Februar 1968) * And At Night / Fire (20. Juli 1968) * Good Time Music / Somethin’ Else (2. November 1968) * People World / Four O’Clock In New York (15. März 1969) * Three-Five-Zero-Zero / Manchester England (2. August 1969) * Die schwarze Lady (Lord Ulli, deutsche Originalaufnahme v. "Lady in black") 1975 * I’ve seen your Face again (Lord Ulli & CO.) 1975
Alben und Kompilationen (Auswahl) [Bearbeiten]
* 1965 Poor Boy – Calaba * 1965 In Black and White – In Beat and Sweet * 1966 The Lords II – Shakin’ All Over * 1967 Some Folks by the Lords * 1968 Good Side of June * 1969 Ulleogamaxbe * 1970 Shakin’ all over ‘70 * 1971 Inside out * 1972 The LORDS 1964–1971 * 1979 Birthday Album – 15 Years * 1984 20 Jahre Lords * 1988 The LORDS ‘88 * 1989 Stormy * 1992 The Lords – The Very Best * 1999 LIVE 1999 * 1999 Ihre schönsten Balladen * 1999 The Original Singles Collection – The A-Sides * 1999 The Original Singles Collection – The A- & B-Sides * 2001 The Lords – Singles, Hits & Raritäten * 2002 Spitfire Lace * 2009 The LORDS 50 (live) * 2010 Best – Good Time Music (Zounds)
Einzelnachweise [Bearbeiten]
The Lords Lord Leo und Lord Bernd 1967 in Mainz Lord Leo und Lord Bernd 1967 in Mainz Gründung 1959 Genre Skiffle, Beat, Rock Website http://www.thelords.de/ Aktuelle Besetzung Gitarre, Gesang Klaus–Peter „Leo“ Lietz Gitarre, Gesang „Jupp“ Bauer Schlagzeug „Charly“ Terstappen Bass, Gesang Bernd Zamulo ehemalige Mitglieder Gesang Ulli Günther (bis 1999, †) Bass Knud Kuntze (bis 1964) Drums Peter Donath (bis 1980) Drums Werner Faus (bis 1998) Drums Philippe Seminara (bis 1999)
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Thema: The Rattles Mi März 10, 2010 1:07 pm
The Rattles ist der Name einer deutschen Beat- und Rockband, die in den 1960er- und frühen 1970er-Jahren zu den erfolgreichsten ihres Genres gehörten. Bandgeschichte [Bearbeiten]
Im September 1960 wurden die Rattles in Hamburg von Achim Reichel und Herbert Hildebrandt gegründet. Am Neujahrstag 1963 gewann die Band einen Wettbewerb im Hamburger Star-Club und wurde daraufhin die erste deutsche Band mit einem Engagement in diesem Club. Im Herbst desselben Jahres nahmen sie ihre erste Single auf. Danach ging die Band für fünf Wochen auf Englandtour mit Bo Diddley, Little Richard und den noch unbekannten Rolling Stones. In Liverpool wurden sie später als die deutschen Beatles gefeiert. 1966 standen sie mit den Beatles zusammen auf der Bühne. Es erschienen Rattles-Schallplatten, die sogar in England Erfolg hatten. Insgesamt hatte die Gruppe ein Dutzend Hits, dazu gehörten Titel wie La La La (1965), Come on and Sing (1966) und Cauliflower (1967).
Im Jahr 1970 hatten die Rattles in neuer Besetzung mit Edna Béjarano als Sängerin (Tochter der Folkmusikerin und Aktivistin Esther Bejarano) und mit einer neu aufgenommenen Version des Titels The Witch einen Welthit. Der Song war zuvor schon einmal als B-Seite der 1969er Single Geraldine erschienen. Zu dieser Zeit hatte Achim Reichel die Gruppe längst verlassen, und die Band hatte mit der Originalformation nur noch insofern zu tun, als Herbert Hildebrandt (auch Herbert Hildebrandt-Winhauer) auch weiterhin der Komponist und Produzent der Gruppe war.
Weitere Singles, wie You Can't Have Sunshine Every Day und Devil's on the Loose (beide 1971) waren nur noch kleinere Hits in Deutschland.
1977 lösten sich die Rattles nach einigen weiteren Umbesetzungen auf. Doch seit 1988 spielen sie wieder regelmäßig auf Festen und Veranstaltungen. Am 26. September 2005 feierten die Rattles ihr fünfundvierzigjähriges Bestehen mit einem Konzert im „Hamburger Landhaus Walter“ und der DVD Beat Made in Germany, die die komplette Band-Geschichte erzählt.
Am 23. Februar 2007 veröffentlichten die Rattles das erste Studioalbum seit fünfzehn Jahren, Say Yeah!. Die Platte enthält fünfzehn neue Songs und wurde in der Rattles-Heimatstadt Hamburg aufgenommen. Die neuen Songs entsprechen dem alten Stil, der die Rattles vor fünfundvierzig Jahren zu der bekanntesten Beat-Band Deutschlands gemacht hatte. Diskografie [Bearbeiten] Singles [Bearbeiten] Jahr Singles A D GB USA NL 1965 La La La - 19 - - - 1965 (Stoppin') In Las Vegas - 20 - - - 1966 Come On and Sing - 11 - - - 1966 Love of My Life - 16 - - - 1966 It Is Love - 26 - - - 1967 Cauliflower - 25 - - - 1968 After Tea - 26 - - - 1969 Geraldine - - - - - 1970 Silly Lilly - - - - - 1970 The Witch 20 4 8 79 10 1971 You Can't Have Sunshine Every Day - 45 - - - 1971 Devil's on the Loose - 38 - - - 1972 Money Making Machine - - - - - 1988 Hot Wheels - 47 - - - 1989 The Witch (Remix) - 65 - - - Studio- und Live-Alben [Bearbeiten]
* Twist im Star-Club (1963) * Twist im Star-Club Hamburg (1964) * Live im Star-Club Hamburg (1964) * The Searchers meet the Rattles (1964) * Star Club Show 1 (1966) * Liverpool Beat (1966) * Hurra, die Rattles kommen (Soundtrack zum gleichnamigen Film) (1966) * The Witch (1971) * Hot Wheels (1988) * Painted Warrior (1990) * New Wonderland (1993) * „Live“ − live (1997) * Say Yeah! (2007)
Sampler [Bearbeiten]
* Die deutschen Singles A&B (1963-1965), Vol. 1 (2000) * Die deutschen Singles A&B (1965-1969), Vol. 2 (????) * Die großen Erfolge einer Supergruppe (????) (Club Edition (Star-Club)) * Come On And Sing - Best (2004) (Zounds, alle Titel digital remastert, CD-Text) * Goldene für die Rattles (1970) * Greatest Hits (1997)
he Rattles Gründung 1960 Auflösung 1977 Wiedervereinigung 1986 Genre Beat, Rock Website http://www.rattles.de Gründungsmitglieder Gesang, Gitarre Achim Reichel (bis 1967; 1986-1990) Bass Herbert Hildebrandt (bis 1969; seit 1986) Gitarre Hans Joachim Kreuzfeld (bis 1969) Schlagzeug Reinhard Tarrach (bis 1968; seit 1986) Aktuelle Besetzung Bass Herbert Hildebrandt Schlagzeug Reinhard Tarrach Gitarre Manfred Kraski (seit 1990) Gitarre, Gesang Eggert Johannsen (seit 1994) ehemalige Mitglieder Gesang, Gitarre Frank Dostal (1966-1968) Gesang, Gitarre Henner Hoier (1968-1970) Gesang Edna Béjarano (1970-?) Bass Kurt Lüngen (1969-?) Gitarre Frank Mille (1969-?) Schlagzeug Herbert Bornhold (1968-?) Keyboard, Gesang Jochen Peters (1973-1977) Keyboard Frank Seidel (1995-2007)
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Thema: The Scorpions Mi März 10, 2010 1:08 pm
Scorpions Scorpions Gründung 1965 Genre Hard-Rock/Heavy Metal Website www.the-scorpions.com Aktuelle Besetzung Gesang Klaus Meine (seit 1969) Gitarre Rudolf Schenker (seit 1965) Gitarre Matthias Jabs (1978, seit 1979) Bass Paweł Mąciwoda (seit 2003) Schlagzeug James Kottak (seit 1996) ehemalige Mitglieder Gitarre Michael Schenker (1969–1973, 1978–1979) Gitarre Uli Jon Roth (1973–1978) Bass Lothar Heimberg (1968–1973) Bass Francis Buchholz (1973–1992) Bass Ralph Rieckermann (1993–2002) Bass Ken Taylor (2000) Keyboards Achim Kirschning (1973–1974) Schlagzeug Wolfgang Dziony (1965–1973) Schlagzeug Harald Grosskopf (1967) Schlagzeug Jürgen Rosenthal (1973–1975) Schlagzeug Rudy Lenners (1975–1976) Schlagzeug Herman Rarebell (1977–1996) Schlagzeug Curt Cress (1996)
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Thema: Kraftwerk Mi März 10, 2010 1:09 pm
Kraftwerk ist eine deutsche Band aus Düsseldorf, die 1970 gegründet wurde und noch immer aktiv ist.
Sie ist vor allem durch die Pionierarbeit auf dem Gebiet der elektronischen Musik bekannt geworden. Musikstücke der Band beeinflussten zahlreiche Musikstile wie Synth-Pop, Electro-Funk oder Detroit Techno. Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
* 1 Bandgeschichte o 1.1 Die Frühzeit o 1.2 Wende zum Elektropop o 1.3 Die 1980er Jahre o 1.4 Die 1990er Jahre o 1.5 Neubeginn nach 1999 * 2 Bedeutung * 3 Image * 4 Zitat * 5 Diskografie o 5.1 Alben o 5.2 Singles * 6 Literatur * 7 DVD * 8 Weblinks * 9 Einzelnachweise
Bandgeschichte [Bearbeiten] Die Frühzeit [Bearbeiten] Das ursprüngliche Kraftwerk-Logo
1968 gründeten Ralf Hütter und Florian Schneider-Esleben die Gruppe Organisation, den Vorläufer von Kraftwerk, die nur ein Album, Tone Float, hervorbrachte. Anfang 1970 installierten sie ihr Kling-Klang-Studio und starteten das Musikprojekt Kraftwerk. Das Album Kraftwerk wurde im Juli und August mit den Studioschlagzeugern Klaus Dinger und Andreas Hohmann aufgenommen und bei dem Philips-Label veröffentlicht. Das Album stieg bis auf Platz 30 der deutschen LP-Charts. Der Titel Ruckzuck wurde als Titelmusik für die Sendung Kennzeichen D ausgewählt. Ralf Hütter verließ Ende 1970 für einige Monate Kraftwerk, um sein Architekturstudium zu beenden. Am 26. Dezember gab Kraftwerk ein Konzert in der Besetzung Florian Schneider-Esleben, Eberhard Kranemann (Bass, Cello), Charly Weiss (Drums).
Durch den Einstieg von Gitarrist Michael Rother und Klaus Dinger[11] als Ersatz für Charly Weiss bestand Kraftwerk Anfang 1971 für ein paar Monate aus Schneider, Hohmann, Kranemann, Rother und Dinger. Im Studio von Conny Plank wurde eine Session aufgenommen, die aber nie veröffentlicht wurde. Als Trio (Schneider, Dinger, Rother) hatte Kraftwerk in der Sendung Beat-Club mit dem Song Rückstoß Gondoliere einen Live-Auftritt im deutschen Fernsehen. Ende 1971 nahmen Ralf Hütter und Florian Schneider Kraftwerk 2 zwischen dem 26. September und dem 1. Oktober in ihrem eigenen Studio auf. Kraftwerk tourte fast ununterbrochen von 1971 bis 1972 in der Besetzung Plato Rivera, Florian Schneider, Ralf Hütter und Emil Schult.
Das zweite Album Kraftwerk 2 erschien im November 1971 bei Philips. Kraftwerk wurde durch das Magazin Sounds zur beliebtesten Band des Jahres gewählt. Florian Schneider belegte den zweiten Platz in der Rubrik Musiker des Jahres, und der Titel Ruckzuck wurde Song des Jahres.
Das dritte Album Ralf und Florian entstand im Juli 1973 und wurde im Oktober auf dem Philips-Label veröffentlicht. Der Verlag Kling-Klang wurde von Ralf Hütter und Florian Schneider gegründet. Wolfgang Flür wurde als Drummer für den Fernsehauftritt in aspekte im ZDF verpflichtet. Wende zum Elektropop [Bearbeiten]
Die ersten drei Kraftwerk-Alben von Hütter und Schneider waren noch teilweise akustisch und experimentell ausgerichtet, bis sich Kraftwerk 1973 entschlossen, den Kraftwerk-Sound ausschließlich elektronisch zu gestalten und melodische Pop-Elemente zu integrieren. Das Ergebnis war das Album Autobahn, das nach Meinung vieler Experten einen Wendepunkt bedeutete und als erstes Album des Elektropop gilt. Die Songs bestehen zunehmend aus reduzierten Melodiefragmenten, die sich mit Phasen von Soundeffekten abwechseln, ein Merkmal, das bis heute im Wesentlichen die Musik von Kraftwerk bestimmt. Zudem integrierten Hütter und Schneider erstmals gesungene Melodien, die sich durch eine von allen Emotionen befreite, „kalte“ Singweise (Sprechgesang) auszeichnen. Autobahn ist das letzte Album, das bei Philips erscheint. Für Autobahn erhielt Kraftwerk erstmals weltweit Goldene Schallplatten, und die Single-Auskopplung des Titelstückes erklomm in den USA die Billboard-Charts. In Deutschland fand die Zeile „Wir fahr’n, fahr’n, fahr’n auf der Autobahn“ Eingang in den normalen Sprachgebrauch. Beflügelt durch den großen Erfolg gründeten Kraftwerk 1974 ihr durch die Plattenfirma EMI unterstütztes eigenes Kling-Klang-Label.
Im Februar 1975 verließ Klaus Roeder die Band. Er wurde durch den Drummer und Studiomusiker Karl Bartos ersetzt. Im Sommer 1975 wurde das Album Radio-Aktivität aufgenommen, das im November 1975 erschien. Erneut hatte Kraftwerk mit der Auskopplung des Titelsongs Erfolg: Radio-Aktivität stand im Frühsommer 1976 wochenlang auf Position 1 der französischen Charts. Hütter und Schneider besuchten daraufhin mit dem Trans-Europ-Express mehrmals Frankreich, und der begeisterte Radrennfahrer Ralf Hütter nahm die Einladung an, als Beobachter die Tour de France zu begleiten.
Ende 1976 nahmen Kraftwerk das sechste Album Trans Europa Express auf, das im ersten Quartal des Jahres 1977 veröffentlicht wurde. Schon kurz nach der Veröffentlichung wurde der Titelsong Trans Europe Express in den Ghettos von New York populär und zur Blaupause für den Grundrhythmus der neuen Musikrichtung Hip-Hop.
Nach fünf Jahren Fernsehabstinenz kehrten Kraftwerk am 29. März 1978 im ZDF auf den Bildschirm zurück. Als lebende Roboter (mit grauen Hosen, roten Hemden, schwarzen Krawatten mit sequenzierenden roten LEDs) präsentierten sie der Öffentlichkeit die neue Single (Wir sind …) Die Roboter. Im April 1978 erschien das nächste Kraftwerk-Album Die Mensch-Maschine mit dem Hit Das Model. Erneut setzte dieses Album Maßstäbe für die Musikindustrie und die folgenden Musikstile. Die 1980er Jahre [Bearbeiten]
Als Gruppen wie Depeche Mode oder Ultravox, sich am Sound von Die Mensch-Maschine orientierend, erfolgreich wurden, hatten sich Kraftwerk bereits weiterentwickelt. Das achte Album Computerwelt erschien 1981. Computerwelt gilt deshalb als wichtiger Vorläufer der Musikrichtungen Electro und Techno. 1981 gingen Kraftwerk auf eine große Welttournee und konnten vor allem in Japan große Erfolge feiern. Eigens für die Tour ließen sich Kraftwerk vier den Gruppenmusikern identisch nachgebildete Roboter bauen, deren Bewegungsfreiheit zwar recht eingeschränkt war, die jedoch bei verschiedenen Promotion-Auftritten als Werbegag die (in der Nähe heimlich zuschauenden) echten Musiker ersetzten.
Es folgte eine längere Zeit mit nur wenigen Veröffentlichungen. Ausnahme war die im Juni 1983 erschienene Single Tour de France. Ein unter dem Arbeitstitel Techno Pop produziertes Album erschien im November 1986 mit dem Titel Electric Café. Der ausgekoppelte Titel Musique Non Stop eroberte die Charts und wurde beim Musiksender MTV in stündlicher Wiederholung gezeigt. Als zweite Auskopplung wählte man das von Karl Bartos gesungene Der Telefonanruf. Wolfgang Flür wurde für das Video zum letzten Mal engagiert. Die 1990er Jahre [Bearbeiten]
Das gesamte Klangmaterial im Archiv des Kling-Klang-Studios wurde auf digitale Technik umgestellt, was sich auch auf die Bühnenshow auswirkte. Im Juni 1991 erschien der Remix von Die Roboter als Single (Top 10 der Charts in Deutschland, Frankreich, USA und Japan). Karl Bartos indessen verließ die Band vor Veröffentlichung des zehnten Albums The Mix. Es enthält neu digital produzierte und gemischte Klassiker.
Im Juli begannen Kraftwerk eine ausgedehnte Europatour mit den neuen speziell entwickelten beweglichen Robotern, die auch bei TV- und Fototerminen und bei Videos präsentiert wurden. 1992/93 steuerten Kraftwerk eine Titelmusik zur MTV-Sendung Music Non Stop bei, wobei es sich nicht um eine Variation des gleichnamigen Titels aus der TechnoPop-Ära zwischen 1983 und 1986, sondern um eine völlig neue Komposition handelte.
Auch gab es weitere Konzertserien und einen Auftritt im Rahmen einer großen Greenpeace-Aktion im Jahre 1992, ein Konzert auf der Ars Electronica 1993. Parallel spielte dort das Balanescu-Quartett seine Interpretationen der Kraftwerk-Klassiker. Es folgen 1997 Konzerte auf dem Electro-Festival Tribal Gathering 1997, zur Eröffnung des Zentrums für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe und der Klangart Osnabrück.
Florian Schneider wurde am 5. Februar 1998 als Professor für Medienkunst und Performance an die Karlsruher Hochschule für Gestaltung (HfG) berufen. 1998 folgte eine weitere Welttournee durch Japan, USA, Europa und erstmals Südamerika mit Auftritten auf dem Sonar-Festival in Barcelona und dem Roskilde-Festival in Dänemark. Neubeginn nach 1999 [Bearbeiten]
„Kraftwerk“ meldeten sich 1999 mit dem Jingle (und einer dazugehörigen Single inklusive Single-Remix in Zusammenarbeit mit den Detroiter Technopionieren Underground Resistance) für die Expo 2000 in Hannover zurück. 2002 fanden in der Besetzung Hütter, Schneider, Hilpert und Schmitz die ersten Konzerte mit rein virtueller Technik in der Cité de la Musique in Paris statt. Die umfangreiche Hardware der 90er wurde auf vier Laptops mit einigen zusätzlichen MIDI-Controllern reduziert. Gespielt wurde von nun an auf Software-Synthesizern und -Sequencern, was es nun ermöglichte, das Kling-Klang-Studio in exakter Form auf der Bühne zu nutzen. Nach dem Auftritt auf dem Electraglide Festival in Tokyo und Osaka im Dezember folgte eine Australien-Tour im Frühjahr 2003.
Kraftwerk veröffentlichten nach der Tour de France 2003 das Konzeptalbum Tour de France Soundtracks. Es war das erste der Band, das sofort Platz 1 der deutschen Albumcharts erreichte. Mit Tour de France Soundtracks knüpften Kraftwerk thematisch an den bereits 1983 erschienenen Song Tour de France an und verliehen so ihrer Leidenschaft für den Radsport Ausdruck.
2004 setzten Kraftwerk die Welttournee fort; sie war nahezu restlos ausverkauft. Die Tour umfasste insgesamt 105 Konzerte bis Mitte 2005. Am 6. Juni 2005 erschien zeitgleich mit dem letzten Tourabschnitt die Doppel-Live-CD/4-fach-Vinyl-Box mit dem Titel MINIMUM-MAXIMUM. Für dieses Album wurden Kraftwerk für die Grammy Awards 2005 in der Rubrik Best Electronic Dance Album nominiert. Die Doppel-DVD im dts-Format mit gleichnamigem Titel, sowie eine mit Notebook betitelte Box mit CD, DVD und 88-seitigem Buch zur Tour, erschien am 2. Dezember 2005.
2006 gingen Kraftwerk in der Besetzung Hütter, Schneider, Schmitz und Hilpert auf eine Sommer-Tour mit Auftritten in Bergen, Oslo, Saalburg (SonneMondSterne), Pardubice (Summer of Love) und Gent (I love Techno).
Die Kraftwerk-Tour 2008 mit Konzerten in den USA, Polen und Irland fand in der Besetzung Hütter, Schmitz, Hilpert und Stefan Pfaffe (als Video-Operator), ohne Florian Schneider, statt. Im November und Dezember wurden weitere Auftritte, unter anderem in Australien und Neuseeland, absolviert. Kurz nach den Konzerten gab Florian Schneider seinen Austritt bekannt. Dies wurde nun offiziell durch einen Sprecher der Plattenfirma EMI bestätigt.[12] Für diverse Festival-Auftritte im Jahr 2009 wurden einige Songs aus der Set-Liste entfernt, die anderen Stücke wurden in verkürzten Versionen gespielt.[13] Ebenfalls 2009 wurden alle Alben von „Autobahn“ bis „Tour de France“ unter dem Titel „Kling Klang Digital Remaster 2009“ wiederveröffentlicht. Dabei wurden die vier in den 70er Jahren erschienenen Alben jeweils mit neuen Covergestaltungen versehen, die damals schon für die Veröffentlichungen vorgesehen waren. Weiters wurde der Name „Electric Cafe“ in, wie ursprünglich geplant, „Techno Pop“ geändert. Bedeutung [Bearbeiten]
Die Band inspirierte unzählige Künstler, darunter David Bowie, Human League, Depeche Mode, Duran Duran, Alphaville, O.M.D., Rammstein, Ultravox, New Order (Krafty) und Front 242. Außerdem haben sie einen großen Einfluss in der US-amerikanischen Electro-Funk- (Afrika Bambaataa u. a.) und später auch in der Detroit-Techno-Szene, die von Kraftwerks minimalistischen Arrangements und ihren tanzbaren Beats vor allem in der Anfangszeit stark geprägt wird. Auch Jahre später inspirierten Kraftwerk noch andere Musikkünstler. 1994 veröffentlichten slowenische Bands (z.T. aus dem Umfeld von Laibach bzw. der „Neuen Slowenischen Kunst“) ein Kraftwerk-Tribute-Album mit dem Titel „Trans-Slovenia-Express“. Das Projekt wurde 2005 mit „Trans-Slovenia-Express Vol.2“ fortgesetzt. (Beide CDs: Mute Records) So sind charakteristische Sequenzen in Musikstücken wie Jay-Z feat. Foxy Browns – Sunshine (Die Mensch-Maschine) oder Coldplays – Talk (Computerliebe) wiederzufinden. 2000 veröffentlichte Uwe Schmidt alias Señor Coconut das Album El Baile Alemán, welches ausgewählte Stücke Kraftwerks als Latin-Versionen neu interpretiert. Image [Bearbeiten]
Kraftwerk entwickelten mit der Zeit ein griffiges Image-Konzept, mit dem sie sich deutlich von anderen elektronisch orientierten Rock- und Popbands abgrenzten. Schon der Name deutet auf das Hauptthema ihrer Songs, die moderne Technik und ihre Beziehung zum Menschen, hin. Mit dem Albumtitel Mensch-Maschine lässt sich ihr Image am besten beschreiben.
Kraftwerk beschreiben sich häufig als „(Musik-)Arbeiter“ oder „Techniker“ anstatt als Musiker, die einzelnen Bandmitglieder treten hinter dem Bild der Gruppe als System, als Maschine, zurück. Als Ausdruck dieses Konzepts kann man die Gewohnheit der Gruppe ab der zweiten Hälfte der 1970-er Jahre betrachten, Puppen und Roboter, die die Bandmitglieder darstellen, bei Presseauftritten anstatt der wirklichen Bandmitglieder fotografieren zu lassen. Auch bei Liveauftritten werden die echten Musiker zum Teil von den Bandrobotern ersetzt. Mit diesem „Mensch-Maschinen“-Image spielt die Band gerne humorvoll herum, was die diversen Fotos auf den Albumcovern und bestimmte phrasenhafte Aussagen der Bandmitglieder bei Interviews beweisen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Tatsache, dass sie sich schon von Anfang an eindeutig zu ihrer deutschen kulturellen Identität bekennen und ihre Songtitel im Gegensatz zu den meisten anderen Bands der 1960er und 1970er Jahre auf Deutsch formulieren. Später lockerten sie diesen Grundsatz allerdings etwas auf und veröffentlichten ihre Titel grundsätzlich in mehreren Sprachen. Auf Radio-Aktivität wurden einige Lieder zweisprachig gesungen, ab Trans Europa Express erschienen ihre Alben mit Ausnahme von Tour de France Soundtracks als deutsche und englische Version. Zitat [Bearbeiten]
„The living culture of Central Europe was cut in the '30s, and all the intellectuals went to the U.S. or to France, or they were eliminated. We take back that culture of the '30s at the point where it was left, and this on a spiritual level … (Die lebendige Kultur Mitteleuropas wurde in den dreißiger Jahren gekappt, und all die Intellektuellen gingen in die USA oder nach Frankreich, oder sie wurden eliminiert. Wir nehmen diese Kultur der dreißiger Jahre an dem Punkt auf, an dem sie verlassen wurde, und dies auf einer spirituellen Ebene.)“
– Ralf Hütter: Interview mit dem Rock & Folk Magazine, 1976
Diskografie [Bearbeiten] Alben [Bearbeiten]
* 1970: Kraftwerk * 1971: Kraftwerk 2 * 1973: Ralf und Florian * 1974: Autobahn * 1975: Radio-Aktivität (Englische Ausgabe: Radio-Activity) * 1976: Doppelalbum (2 LP, mit Autobahn und andere) * 1977: Trans Europa Express (Englische Ausgabe: Trans-Europe Express) * 1978: Die Mensch-Maschine (Englische Ausgabe: The Man-Machine) * 1981: Computerwelt (Englische Ausgabe: Computer World) * 1986: Electric Café (Deutsche, englische und spanische Ausgaben mit demselben Titel), 2009 Titel geändert zu Techno Pop * 1991: The Mix (Deutsche und englische Ausgabe) * 2003: Tour de France Soundtracks, 2009 Titel gekürzt zu Tour de France * 2005: Minimum – Maximum (Deutsche und englische Ausgabe; Live-Album – 2 CDs oder 4 LPs, 2 DVDs, Spezial Edition „Notebook“, 2006 auch 2 SACDs) * 2009: Der Katalog (Englische Ausgabe: The Catalogue; Boxset aller 8 Alben ab Autobahn, Veröffentlichungsdatum: 6. November 2009)
Singles [Bearbeiten]
* 1973: Kohoutek – Kometenmelodie * 1974: Autobahn * 1975: Kometenmelodie 2 * 1976: Radioaktivität * 1977: Trans-Europa Express * 1978: Die Roboter * 1978: Das Model * 1981: Taschenrechner * 1981: Computerwelt (Maxi) * 1982: Das Model * 1983: Tour de France * 1983: Tour de France – Remix * 1986: Musique Non-Stop * 1987: Der Telefonanruf * 1991: Die Roboter (The Mix Version) * 1991: Radioaktivität (The Mix Version) * 1999: Tour de France (Rereleased) * 1999: Expo 2000 * 2000: Expo Remix * 2003: Tour de France 2003 * 2003: Elektro Kardiogramm (nur als Radio Promo) * 2004: Aérodynamik * 2007: Aérodynamik, La Forme (Hot Chip Remix)
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Thema: Tangerine Dream Mi März 10, 2010 1:10 pm
Tangerine Dream ist eine Musikformation aus Deutschland, die vor allem wegen ihrer Pionierarbeit auf dem Gebiet der elektronischen Musik bedeutsam ist. So gilt die Band neben Ash Ra Tempel und Agitation Free als Wegbereiter der Berliner Schule, während die frühe Phase der Gruppe auch zum Krautrock gezählt wird. Oft wird die Musik von Tangerine Dream auch dem Musikgenre New Age zugeordnet (so gab es z. B. eine Grammy-Nominierung in dieser Sparte), in Interviews distanziert sich die Band jedoch von dieser Kategorisierung. Eher lässt sich ihre Musik auch als sinfonische Musik oder als eine Form von Ambient mit Schwerpunkt auf elektronischer Klangerzeugung und mit Einflüssen aus der Rockmusik bezeichnen. Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
* 1 Bedeutung und Stellung im Musikgeschäft * 2 Instrumente, stilistische Merkmale * 3 Werdegang o 3.1 Die Anfänge o 3.2 Die Virgin-Jahre o 3.3 Die Jive-Electro-Jahre o 3.4 Die Melrose-Jahre o 3.5 Die Seattle-Jahre o 3.6 Die Millennium-Jahre * 4 Nominierungen und Auszeichnungen * 5 Diskografie o 5.1 Studioalben o 5.2 Soundtracks o 5.3 Live-Alben * 6 Literatur * 7 Weblinks
Bedeutung und Stellung im Musikgeschäft [Bearbeiten]
Wenngleich innerhalb Deutschlands die Band Tangerine Dream bezüglich ihres Bekanntheitsgrades immer etwas im Schatten von Kraftwerk steht, so zählt sie weltweit, neben beispielsweise den Scorpions, zu den wenigen deutschen „Supergruppen“ im Bereich Populärmusik, die eine relevante internationale Reputation genießen. Mittlerweile betreiben sie ihr eigenes Musiklabel und ihre eigene Musikagentur, was sie weitgehend unabhängig vom sogenannten Mainstream des Musikgeschäfts macht. Instrumente, stilistische Merkmale [Bearbeiten]
Stilistisch lassen sie sich durch den im Arrangement vielfach gleichberechtigten Einsatz akustischer Instrumente (Gitarre, Saxofon, Flöte, Perkussion, gelegentlich Piano, Orchester usw.) und hin und wieder Gesang, von anderen Protagonisten der sinfonischen elektronischen Musik zuweilen gut abgrenzen. Seit den achtziger Jahren wurden zumeist deutlich kürzere Musikstücke mehr in Strophe-Refrain-Interlude-Schemen veröffentlicht. Unverkennbar typisch sind ihre dynamisch-rhythmischen repetiven Synthesizersequenzen, breiten „Klangteppiche“ und auch „metallisch-digitalen“ Sounds. Von experimentell bis Rock und Pop, 20-minütigen Kompositionen oder kurzer Liedform, von einfacher Drum-Rhythmik bis zu House-Stilistiken passte sich Tangerine Dream in einem gewissen Maße dem Zeitgeist an, behielt aber eine Konsequenz in der Atmosphäre und Ästhetik ihrer Musik. Live gestaltet sich ein Konzert immer zu einer beeindruckenden und aufwändigen Performance aus Ton, Licht, Lasershow und Videoprojektion.
Fast alles was im Instrumentenmarkt für elektronische Klangerzeugung bedeutsam ist, fand und findet kreativste Verwendung, z.B. Synthesizer wie Moog Minimoog, Polymoog, Moog 3P, Oberheim, Kurzweil, Sequential Circuits- Prophetbaureihe, Mellotron, Elka-Strings, ARP-Solina, ARP 2600, EMS, alle PPG-Synthesizer, Waldorf, Korg M1, Korg T1, Korg 01W, Korg Z1, Korg Radias, Yamaha DX7, Rolands Jupiter-, JX-, D-, U-, JD- und JV-Baureihen, Access Virus, Clavia Nord-Lead, Softwareinstrumente, E-mu- und Akai-Sampler, Steinberg Software u.v.m.. Werdegang [Bearbeiten]
Tangerine Dream wurde von Edgar Froese im September 1967 gegründet. Der Bandname (zu deutsch etwa „Mandarinentraum“) leitet sich wahrscheinlich aus dem Titel Lady Greengrass von der Gruppe The Ones ab. In diesem Stück taucht der Textabschnitt „The trees turn tangerine...“ auf. The Ones waren 1965 von Edgar Froese gegründet worden. Die Anfänge [Bearbeiten]
Eine der ersten offiziellen Besetzungen lautet: Volker Hombach (Saxophon, Flöte, Geige), Lanse Hapshash (Schlagzeug), Kurt Herkenberg (Bass) und Edgar Froese (Gitarre). Das erste Konzert gab Tangerine Dream im Januar 1968 in der Mensa der Technischen Universität Berlin; bereits kurz danach traten sie bei den Essener Songtagen im Vorprogramm von Frank Zappa auf. Zu diesem Zeitpunkt hatte Tangerine Dream mit elektronischer Musik noch nichts im Sinn. Zeitzeugen schrieben von einer "hartrockenden, aggressiven Gruppe mit Free-Jazz-Färbung". Letztlich war es das 1968 mit Mitteln der Berlin-Förderung eingerichtete Electronic-Beat-Studio, das unter der Leitung des Avantgardekomponisten Thomas Kessler viele Berliner Gruppen kostenlos an den damals noch neuen Synthesizer heranführte. Anfang 1969 stieg Herkenberg bei T.D. aus und gründete mit Heiner Pudelko (späterer Sänger der Gruppe Interzone) und Alex Conti die Gruppe Curly Curve. Daraufhin spielte Froese mehrere Konzerte mit wechselnden Musikern, bis er 1969 auf Klaus Schulze traf, der zu diesem Zeitpunkt Schlagzeug bei der Berliner Formation Psy Free spielte. Besonders Schulzes Fähigkeit, einen ungewöhnlichen Rhythmus auch über einen längeren Zeitraum zu halten, bewog Froese dazu, ihn zu fragen, ob er bei Tangerine Dream einsteigen wollte.
Froese und Schulze suchten einen weiteren Musiker, den sie in Conrad Schnitzler fanden, einem damaligen Schüler des Objekt- und Aktionskünstlers Joseph Beuys. Mit dieser Formation entstand während einer Session in einem Privatstudio die Musik, die im Jahr 1970 unter dem Titel Electronic Meditation herauskam. Das Material war ursprünglich nicht für eine Veröffentlichung vorgesehen. Bei dieser Produktion kamen bis auf eine Farfisa-Orgel noch keine elektronischen Tasteninstrumente zum Einsatz. 1970 verließen Klaus Schulze und Conrad Schnitzler die Band bereits wieder. Schulze gründete Ash Ra Tempel (zusammen mit Manuel Göttsching und Hartmut Enke) und begann 1971 eine erfolgreiche Solokarriere, die ihn weltweit bekannt machen sollte.
Christoph Franke, den Froese in Berlin kennen lernte, kam im Alter von 17 Jahren von Agitation Free zu Tangerine Dream. Franke studierte am Berliner Konservatorium Klassische Musik und Komposition. Das neue Trio ergänzte der Organist Steve Schroyder. Unter dem Titel Ultima Thule erschien 1971 auf dem Ohr-Label ihre erste Single.
In der Besetzung Froese, Franke, Schroyder entstand 1971 die LP Alpha Centauri. Außer den drei Musikern wirkten noch Udo Denneborg an der Flöte und der damalige Roadmanager Roland Paulyck am Synthesizer mit. Nachdem persönliche Probleme mit Steve Schroyder auftraten, wurde er 1971 durch den Berliner Peter Baumann ersetzt, der 1968 seine musikalische Karriere als Organist bei der Amateurband „Burning Touch“ begann. Mit dieser Zusammensetzung entstand die erste konstante Formation.
Während Tangerine Dream auf den ersten beiden Alben noch herkömmliche Instrumente und elektronische Effekte einsetzten, benutzten sie erstmals auf der 1972 erschienenen Doppel-LP Zeit intensiv einen Synthesizer (EMS VCS 3), den sie ein Jahr zuvor gekauft hatten. 1973 veröffentlichen sie ihre vierte LP Atem. Diese fand vor allem auf den britischen Inseln größeren Anklang. Der englische DJ John Peel machte die Platte auf seiner BBC-Playlist zur „Platte des Jahres“. Dadurch wurde Richard Branson von Virgin Records auf Tangerine Dream aufmerksam. Aufgrund rechtlicher Differenzen mit dem Ohr-Label und der Tatsache, dass sie im Ausland mehr Beachtung als in Deutschland fanden, unterschrieben sie im Dezember 1973 einen Plattenvertrag bei Virgin.
Im Jahr 1973 verließ Baumann die Gruppe für kurze Zeit. Froese und Franke gingen mit neuem Material ins Studio. Das Ergebnis dieser Arbeit erschien jedoch erst 1986 auf dem Album Green Desert.
Nachstehende Bezeichnungen der Schaffensperioden sind von Tangerine Dream selbst benutzte Begriffe. Die Virgin-Jahre [Bearbeiten]
Die erste Veröffentlichung auf dem Virgin-Label war 1974 Phaedra. Die Platte kam bis in die britischen Top 20. Am 16. Juni 1974 fand im Londoner Victoria Palace ihr erstes Konzert im englischsprachigen Ausland statt. Es folgte eine dreiwöchige Tournee durch Großbritannien, auf der ihre Musik erstmals von einem sogenannten „Video-Synthesizer“ optisch unterstützt wurde. Ihre Konzerte bestanden zum größten Teil aus Improvisationen. Tangerine Dream hatten sich vorgenommen, kein Stück zweimal zu spielen.
Kurz vor einer Tournee, welche die Band im Frühjahr 1975 nach Australien und Neuseeland führte (wo sie ihre erste goldene Schallplatte erhielt), sprang Michael Hoenig (Agitation Free) für Peter Baumann ein. Baumann hatte die Band im Januar 1975 über Nacht verlassen, um mit dem Auto eine Reise durch Asien zu machen. Nach der Tour verließ Hoenig die Band wieder.
Nach Baumanns Rückkehr wurde das 1975 veröffentlichte Album Rubycon wieder in der Besetzung Froese / Franke / Baumann eingespielt. Auf dem Ende 1975 veröffentlichten Album Ricochet war erstmals Livemusik von Tangerine Dream zu hören, die während ihrer 75'er Tournee durch Frankreich und England mitgeschnitten worden war.
Die nächste LP Stratosfear erschien 1976. Erste Anzeichen dafür, dass Tangerine Dream rhythmischer geworden waren, bewies das Titelstück. Auf der darauf folgenden Europatournee durch Deutschland, Spanien, Frankreich, Schweiz und England stellten sie ihr neuestes Werk bei 31 Konzerten live vor, gefolgt von ihrer ersten, 16 Konzerte umfassenden USA-Tournee Anfang 1977.
Ebenfalls 1976 wurde der amerikanische Regisseur William Friedkin auf Tangerine Dream aufmerksam. Für sein Remake des Klassikers „Wages of Fear“ (dt. „Atemlos vor Angst“), beauftragte er die Band, den Soundtrack Sorcerer zu schreiben. Ungewöhnlich war dabei, dass Friedkin, begeistert von dem Resultat, den Film nach der Musik umschnitt. Nach einer weiteren USA-Tournee im August 1977 veröffentlichte Tangerine Dream die Doppel-LP Encore. Auf ihr sind Aufnahmen der Frühjahrs-Tour durch Nordamerika enthalten.
Ende 1977 verließ Peter Baumann die Gruppe aufgrund künstlerischer Meinungsverschiedenheiten sowie persönlicher Probleme. Er widmete sich einigen Soloprojekten, bis er mit seinem Plattenlabel „Private Music“ 1988 wieder auf seine ehemaligen Kollegen traf. Die verbleibenden Mitglieder Froese und Franke gingen mit der nächsten Produktion ein gewagtes Experiment ein, indem sie den englischen Multiinstrumentalisten Steve Jolliffe engagierten, der zuvor bei der Bluesrockband Steamhammer gespielt hatte. Als Schlagzeuger wurde der Berliner Schlagzeuger und Bruder von Ideal-Gitarrist F.J. Krüger Klaus Krüger in die Band aufgenommen. Aus dieser Zusammenarbeit entstand 1978 das Album Cyclone, welches für Tangerine Dream untypisch war, da sie hier erstmals song-ähnliche Texte benutzten. Die anschließende ausgedehnte Tournee fand aufgrund der für Tangerine Dream ungewöhnlichen Instrumentierung und des Gesangs beim Publikum nicht die gewünschte Resonanz. Steve Jolliffe verließ demzufolge die Gruppe wieder.
Die zum Duo Froese / Franke geschrumpfte Formation brachte 1979 die LP Force Majeure auf den Markt. Wieder übernahm Klaus Krüger das Schlagzeug, bevor er mit Iggy Pop live wie im Studio zusammen arbeitete. Als weiterer Gastmusiker ist Eduard Meyer am Cello zu hören. Froese und Franke wollten wieder in ihrer erfolgreichen Besetzung mit drei Keyboardern arbeiten. Allerdings suchten sie jemanden, der einen anderen Musikansatz als sie hatte und der ein ausgebildeter Pianist war. Sie fanden ihn in dem Organisten Johannes Schmoelling.
Schmoelling wurde von einem Tonmeister empfohlen und, obwohl er nicht wusste, wer Tangerine Dream war und mit der Musik ursprünglich nicht viel anfangen konnte, sagte er der Gruppe zu. Ende 1979 spielte das Trio bereits ihre ersten Kompositionen, die schließlich 1980 unter dem Titel Tangram erschienen. Am 31. Januar 1980 traten Tangerine Dream als erste westdeutsche „Rockband“ in der DDR auf. Im gleichen Jahr erschien dieses Konzert bei der DDR-Plattenfirma Amiga als LP unter dem Namen Quichote. 1986 wurde dieses Konzert dann bei Virgin als Pergamon Live offiziell herausgebracht.
Anfang 1981 erschien dann ihr Soundtrack zu dem Film Thief (dt. Der Einzelgänger). Im Herbst folgte das Studioalbum Exit. Auf beiden Alben fanden sich nun auffallend kürzere Stücke. Das Titellied zu dem Schimanski-Tatort Das Mädchen auf der Treppe, das als Single 1982 (und 1997 als Remixe im modernen Drum ’n’ Bass- Stil) auf den Markt kam, brachte Tangerine Dream sogar eine Chart-Platzierung unter den Top 20 ein. Da sie nie kommerziell klingen wollten, entschuldigte Edgar sich "augenzwinkernd für diesen Betriebsunfall". Es folgte das Studioalbum White Eagle, das mit dem Titelstück auch die Urform dieser vermutlich daraus abgewandelten Tatort-Titelmusik beinhaltet. Während einer Europatournee gastierte Tangerine Dream auch im Londoner Dominion Theater. Ein Mitschnitt dieses Konzertes erschien 1983 auf der LP Logos Live. Auf dieser LP finden sich auch Teile des Soundtracks von "Der Söldner", einem relativ gewalttätigen Agentenfilm, in dem auch Klaus Kinski mitspielt. Die Jive-Electro-Jahre [Bearbeiten]
1983 wurde ein betriebsames Jahr für Tangerine Dream. Sie veröffentlichten das Studio-Album Hyperborea, die Soundtracks Wavelength und The Keep und starteten eine Tour durch Polen, aus der das Live-Album Poland hervorging. Dieses Album stellt die erste Produktion auf dem „Jive-Elektro“-Label dar, zu dem sie nach Auslauf des Virgin-Vertrages wechselten. In der Folgezeit stieg der Anteil an Soundtracks, für die Tangerine Dream verantwortlich zeichneten, an. Dazu zählten 1983 die Teenagerkomödie Risky Business (dt. Lockere Geschäfte) mit Tom Cruise und 1984 die Stephen-King-Verfilmung Firestarter (dt. Der Feuerteufel), sowie Flashpoint (dt. Die Grenzwölfe).
1985 erschienen zwei weitere Soundtracks: Heartbreakers sowie Legend zum Fantasyfilm Legende, der von Ridley Scott gedreht wurde; dazu gab es ein großes, zweiteiliges Radiospecial beim Hessischen Rundfunk. Die Musik zu dem Film The Park Is Mine (dt. Der Herrscher des Central Parks) erschien erst 1991 auf CD. Als nächstes Studioalbum veröffentlichten sie Le Parc, auf dem sie die einzelnen Stücke den schönsten Parks der Welt widmeten. Das gleichnamige Titellied dieses Albums wurde für den Vorspann der wenig erfolgreichen Action-Serie Street Hawk verwendet. Das war das letzte Album in der klassischen Besetzung Froese / Franke / Schmoelling. Aufgrund der häufigen Liveauftritte, Filmmusikaufträge und Studioaufnahmen entschloss sich Schmoelling eine Pause einzulegen und verließ die Gruppe. Im Sommer 1985 würdigte die Hörfunksendung Sounds vom Synthesizer des Hessischen Rundfunks die bisherige Bandgeschichte in einer zweiteiligen Spezialsendung, an welcher Edgar Froese, Peter Baumann und Christopher Franke als Gesprächspartner mitwirkten.
Von Oktober 1985 bis Anfang 1986 war aus Tangerine Dream wieder ein Duo geworden. Als neues Mitglied stieß der Österreicher Paul Haslinger zu der Gruppe. Er hatte unter anderem klassische Musik an den Akademien in Salzburg und Wien studiert. Für die 1986er Tournee holten Tangerine Dream Haslinger zur Unterstützung auf die Bühne. Da die Zusammenarbeit während der Liveauftritte gut funktionierte, entschied man sich, ihn als ständiges Mitglied in die Band aufzunehmen. Als erste Arbeit des neuformierten Trios entstand 1986 die LP Underwater Sunlight, zu der Haslinger aber noch wenig kompositorisch beitrug, sondern nur Instrumente wie Piano und Synthesizer spielte.
1987 erschienen wieder einige Soundtracks: Three O'Clock High (dt. Faustrecht - Terror an der Highschool), Shy People – Bedrohliches Schweigen und der Horrorfilm Near Dark. Der Soundtrack zu dem amerikanischen Fernsehfilm Deadly Care kam erst 1991 auf CD heraus. Auf der Studioproduktion des Jahres wagte man erneut den Einsatz von Gesang. Auf Tyger vertonten Tangerine Dream Gedichte des englischen Schriftstellers William Blake. Hier "harmonisierten Text und Musik wesentlich besser" als Jahre zuvor auf Cyclone. Ebenfalls im Jahr 1987 entstand ein Film über den Grand Canyon, zu dem Tangerine Dream die musikalische Untermalung beitrugen. Unter dem Titel Canyon Dreams erschienen sowohl das Video als auch der Soundtrack. Auf der CD taucht erstmals der Name Jerome Froese als Komponist auf. Die Musik brachte ihnen eine erste Grammy-Nominierung ein.
Das Material, welches Tangerine Dream während ihrer Konzerte 1987 aufgenommen haben, erschien 1988 auf dem Livealbum Livemiles als letzte Produktion auf dem Label „Jive-Elektro“. Dieses ist auch das letzte Album, an dem Christopher Franke beteiligt war. Einen Tag nach dem Konzert in Berlin am 2. August 1987 verließ er Tangerine Dream. Nach einer kurzen Auszeit startete er eine erfolgreiche Solokarriere mit dem Schwerpunkt Film- und TV-Musik. Die Melrose-Jahre [Bearbeiten]
Die Studioproduktion Optical Race erschien im September 1988. Neben Froese und Haslinger tauchte auf dem Album erstmals Ralph Wadephul auf, der Tangerine Dream auch auf der folgenden Nordamerikatour begleitete, danach jedoch nicht weiter in Erscheinung trat. Optical Race war die erste von fünf Produktionen, die auf dem Label „Private Music“ von Peter Baumann, erschienen.
Zu dem Film Nacht der Entscheidung – Miracle Mile (Originaltitel: Miracle Mile), der die Nacht vor einer möglichen Atomkatastrophe schildert, schrieben sie 1989 die Filmmusik. Im gleichen Jahr veröffentlichten sie einen Soundtrack für den Film Destination Berlin. Die Musik wurde speziell als Panoramasound für das Videosystem Imagine 360 komponiert.
Die nächste Studioarbeit war Lily On The Beach. Neben Edgar und Paul wirkten Hubert Waldner an Saxophon und Flöte sowie erstmals Jerome Froese als Gitarrist bei dieser Produktion mit. 1990 begann mit der Veröffentlichung der Soundtracks Dead Solid Perfect und Heartbreakers. Hier begnügte sich die Plattenfirma damit, die kurzen Musikschnipsel aus dem Film aneinanderzureihen.
Anfang 1990 suchte Edgar Froese einen Saxophonisten, um neue Elemente in die Musik Tangerine Dreams einzubinden. Freunde in Wien empfahlen ihm Linda Spa. Beim einzigen Deutschlandkonzert am 20. Februar 1990 in der Berliner Werner-Seelenbinder-Halle, trat sie erstmals neben dem Saxophonisten Hubert Waldner mit Tangerine Dream auf. Auch für Jerome war das der erste Liveauftritt mit Tangerine Dream.
Aus dem Duo Froese / Haslinger wurde kurzfristig wieder ein Trio, da Jerome festes Mitglied der Gruppe wurde. Die erste CD dieser Formation war Melrose. (Der Sitz des Plattenlabels befand sich in der berühmten Melrose-Avenue in Los Angeles, daher der Name.) Ende 1990 verließ Paul Haslinger die Gruppe und widmete sich Soloprojekten. Die Seattle-Jahre [Bearbeiten]
1991 wurde der Soundtrack The Man Inside / L'Affaire Wallraff veröffentlicht, sowie eine Märchen-CD mit dem Titel Rumpelstiltskin, zu der Tangerine Dream die Musik schrieben. Kathleen Turner erzählt hier die mit Musik unterlegte Geschichte von Rumpelstilzchen.
Als nächste Studio-CD erschien das Album Rockoon. Hier wurde der modernere Einfluss von Jerome deutlicher, die Stücke wurden schneller und teilweise rockiger.
Für die Mitglieder des Tangerine Dream International Fan Clubs brachten sie die auf 1.000 Stück limitierte CD Quinoa heraus. Erst 1998 erschien Quinoa als offizielles Album.
1993 erschienen wieder Liveaufnahmen von Tangerine Dream unter dem Titel 220 Volt Live. Auf der Bühne wurden Edgar und Jerome von Zlatko Perica (Gitarre) und Linda Spa (Saxophon und Keyboards) unterstützt. Zur CD 220 Volt Live wurde das Video Three Phase - Past, Present, Future veröffentlicht. Neben fünf Stücken, die beim Konzert am 25. Oktober 1992 im Paramount Theatre in Seattle mitgeschnitten wurden, befinden sich auch Videoclips und älteres Material wie Phaedra oder im Abspann Logos auf dem Video.
1994 erschien der Soundtrack zu dem Film Catch Me If You Can (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 2002). Das Studioalbum des Jahres 1994 war Turn Of The Tides, das dem moderneren Stil von Rockoon folgte. Ebenfalls 1994 veröffentlichte Virgin eine aufwendig gestaltete 5 CD-Box unter dem Titel Tangents 1973 - 1983. Hier finden sich Stücke aus der Virgin-Dekade, die Edgar für diese Produktion remastert und neu abgemischt hat, sowie zehn bisher unveröffentlichte Tracks.
Die 1995 erschienene Produktion Tyranny Of Beauty setzt die Richtung seiner Vorgänger fort. Mit diesem Album erzielen sie ihre fünfte Grammy-Nominierung in Folge. Allerdings ist ihnen ein Grammy bisher verwehrt geblieben. Ebenfalls 1995 kommt die CD The Dream Mixes auf dem Virgin-Label heraus. Auf der CD haben Edgar und Jerome sechs Titel ihrer Alben Rockoon, Turn Of The Tides und Tyranny Of Beauty in härteren Versionen remixt, die technoartige Rhythmen aufweisen. Parallel erschien ein Video mit dem Titel The Video Dream Mixes mit insgesamt acht Videoclips. Die Millennium-Jahre [Bearbeiten]
Zu dem Film Zoning erschien 1996 der gleichnamige Original Video-Soundtrack (Interessanterweise spielt im Film „Zoning“ eine der Hauptrollen Dieter Meier vom Schweizer Electronic-Music-Duo Yello!). Auch das Label „Castle Communications“ brachte eine Box mit fünf CDs unter dem Titel The Dream Roots Collection heraus. Diesmal wurden auf den CDs 1 bis 4 Stücke der Jahre 1970-1973 und 1983-1987 in remasterten Versionen neu veröffentlicht. CD Nr. 5 bestand wieder aus neuem Material.
Das Studioalbum des Jahres 1996 hieß Goblins' Club. Auf dieser Platte arbeiteten sie auch mit dem Wiener Boys Chor zusammen, der nicht mit den Wiener Sängerknaben zu verwechseln ist. Zu dieser Zeit gründeten Edgar und Jerome Froese ihr eigenes Plattenlabel TDI.
Zu dem Film Oasis erschien das gleichnamige Album bei TDI sowie der Videofilm bei „Camera One“. Das Video zeigt Landschaftsaufnahmen, zu denen Tangerine Dream stimmungsvolle Musik geschrieben haben. Zur 1997er Welttournee erschienen zwei Live-Mitschnitte: Tournado und Valentine Wheels. Auf der ersten befindet sich der zweite Konzert-Teil mit neueren Stücken, auf Valentine Wheels ist der erste Teil des Auftritts mit klassischen Tangerine Dream-Titeln zu finden.
Unter dem Titel Ambient Monkeys erschien eine weitere ungewöhnliche CD. Sie enthielt neben neuen Kompositionen auch Teile von den Werken Georg Friedrich Händels, Johann Sebastian Bachs und Wolfgang Amadeus Mozarts. Verbunden sind die Stücke durch Ambient-Geräusche (Vogelstimmen, fahrender Zug, Urwaldgeräusche etc.). Diese Musik wurde als Vorprogramm zur 1997er Europatournee vom Band abgespielt, während das Publikum auf das Konzert wartete.
Das Jahr 1998 war von einer Reihe von Veröffentlichungen auf dem TDI-Label geprägt. Die CD Dream Encores enthielt Livematerial der Jahre 1986 bis 1997, welches auf diversen Konzerten als Zugaben gespielt worden waren. Der zweite Teil der Dream Mixes kam unter dem Titel TimeSquare heraus. Zum Video Luminous Visions des Computerkünstlers Yoichiro Kawaguchi, bestehend aus phantasievollen, abstrakten Computeranimationen, lieferte Tangerine Dream den Soundtrack.
Da beim Komponieren von Filmmusiken sehr oft Material übrig blieb, erschien einiges davon 1998 auf den beiden CDs Hollywood Years Vol. I und Vol. II. Zu welchen Filmen die einzelnen Titel ursprünglich komponiert wurden, geht aus den Booklets nicht hervor. Zu einem Film über den russischen Transsibirien-Express schrieben Tangerine Dream die Filmmusik unter dem Titel Transsiberia.
Am 12. Juni 1999 fand das einzige Tangerine Dream-Konzert dieses Jahres im Rahmen des KlangArt-Festivals in Osnabrück statt. Unter dem Motto „Mars Polaris“ wurde die Mars Polar Lander Mission der NASA musikalisch umgesetzt. Der Percussionist Emil Hachfeld († 2000), der schon bei der 97'er Tour mit aufgetreten ist, sorgte auch bei diesem Konzert für die entsprechenden Rhythmen. Weiterhin wurde die Band von dem Gitarristen Gerald Gradwohl unterstützt. Ebenfalls unter dem Titel Mars Polaris erschien eine CD mit der Musik des Konzertes als Studioaufnahme. Am Tag des Konzertes wurde ebenfalls die auf dem TDI-Label neu erschienene CD Sohoman verkauft. Auf ihr ist ein 43-minütiger Auszug aus dem Livekonzert vom 22. Februar 1982 im Regent Theatre in Sydney enthalten. Die CD stellt die erste Veröffentlichung der Tangerine Dream Classic Edition dar.
Das Album What A Blast (Untertitel: Architecture in Motion) stellte einen Soundtrack zu einem Film über einstürzende Hochhäuser dar. Der Film war in den USA unter dem Titel What A Blast! Architecture In Motion auf Video erschienen. Zu einem Film über die Chinesische Mauer erstellten Tangerine Dream den Soundtrack. Die Musik erschien auf der CD Great Wall Of China.
Im neuen Millennium erschienen als erste Veröffentlichungen die Alben Soundmill Navigator und Antique Dreams mit älterem Material. Als reguläre Studioveröffentlichung folgte The Seven Letters From Tibet. Hier griffen Tangerine Dream seit langer Zeit wieder auf sphärischere Klänge ohne treibende Rhythmen zurück. In der I-Box wurden 6 CDs mit remasterten und zum Teil neuen Stücken herausgebracht. Es erschien 2001 ein weiteres Album der Reihe Dream Mixes namens DM3 - The Past Hundred Moons. 2002 erschien das bisher ambitionierteste Werk von Edgar Froese - der erste Teil zu Dante Alighieris „Die Göttliche Komödie“. Inferno (Hölle) ist eine Art Oper, die am 7. Oktober 2001 in der Kathedrale von Bernau aufgeführt wurde. Neben Edgar und Jerome traten sieben Sänger auf, darunter Iris Kulterer (Iris Camaa) und Jayney Klimek. Das Album Mota Atma aus 2003 stellt erneut einen Soundtrack dar. Im gleichen Jahr erschien DM4, der vierte Teil der Reihe Dream Mixes mit zum Teil remasterten und auch komplett neu eingespielten Versionen bekannter Stücke. 2004 brachte den zweiten Teil der Göttlichen Komödie, das Album Purgatorio (Fegefeuer). Wiederum unterstützen Jayney Klimek, Iris Kulterer aka Iris Camaa sowie weitere Sänger die Produktion. Die Coverbilder von Inferno und Purgatorio stammen von Edgars zweiter Frau, der Künstlerin Bianca Acquaye.
Der dritte Teil der Göttlichen Komödie - Paradiso (Paradies) wurde am 23., 24. und 25. September 2005 im Theater von Brandenburg an der Havel uraufgeführt und erneut am 18. und 19. Januar 2006 im Hans Otto Theater in Potsdam mit dem Brandenburger Symphonie-Orchester. Eine Doppel-CD des Potsdamer Live Konzerts wurde am 27. September 2006 angekündigt.
Am 21. September 2006 fand ein Konzert im renommierten Berliner Tempodrom statt. Dort hielt Tangerine Dream im Rahmen der in Berlin stattfindenden Popkomm-Musikmesse ein Konzert unter dem Namen 40 Lifemiles Tour - Roadmap to Music ab. Letztmalig trat hier Jerome Froese in der Band mit auf.
Im April 2007 wurde das Studioalbum „Madcap's Flaming Duty“ als Hommage an den verstorbenen Pink-Floyd-Gitarristen Syd Barrett veröffentlicht, wobei es sich um ein reines Gesangsalbum handelt. Die Titel wurden ausschließlich von Edgar Froese und Thorsten Quaeschning komponiert. Ebenso im April erschien das limitierte Studioalbum „Springtime in Nagasaki“.
Außerdem wurde die Band erweitert durch die österreichischen Gitarren-Virtuosen Gerald Gradwohl und Bernhard Beibl.
Anlässlich des 40. Bandgeburtstages haben Radio Jena und das Webradio ZONO dann im September 2007 unter dem Titel „Decades Of Dreams“ in einer langen Radionacht die vielen Gesichter von Tangerine Dream Revue passieren lassen und dabei Edgar Froese, Christopher Franke, Peter Baumann und Klaus Schulze in ausführlichen Interviews aus den 1980er- und 1990er-Jahren die Bandgeschichte erzählen lassen.
Für freien Eintritt spielten Tangerine Dream am 1. Juli 2007 auf dem Marktplatz der Kreisstadt Eberswalde anlässlich der Eröffnung des Eberswalder Paul-Wunderlich-Hauses - ein Verwaltungsgebäude und zugleich Museum des weltberühmten Malers und Bildhauers Paul Wunderlich.
Am 7. Oktober 2007 folgte in der Frankfurter Alten Oper das Konzert "One Night in Space", welches ursprünglich gemeinsam mit Terry Riley stattfinden sollte, der aber aus gesundheitlichen Gründen absagen musste.
2008 gab es nach einem besonderen Konzert unter dem Motto "Tangerine Dream plays Edgar Froese" in Eindhoven (Niederlande) einen Auftritt als Headliner zum Loreley-Open-Air am 18. Juli. Auf demselben Konzert trat auch Klaus Schulze auf, allerdings nicht gemeinsam mit Tangerine Dream. Weitere Aufführungen waren 2008 in London (1. November), in Edinburgh und in Los Angeles. Nominierungen und Auszeichnungen [Bearbeiten]
Grammy Awards
* 1992: Canyon Dreams (Nominiert als bestes New Age Album) * 1993: Rockoon (Nominiert als bestes New Age Album) * 1994: 220 Volt live (Nominiert als bestes New Age Album) * 1994: Purple Haze (Nominiert als beste Rock Instrumental Performance) * 1995: Turn of the Tides (Nominiert als bestes New Age Album) * 1996: Tyranny of Beauty (Nominiert als bestes New Age Album)
Schallwelle Musikpreis
* 2009: Bester Künstler (Hörerwahl) (gewonnen)
Diskografie [Bearbeiten]
- Liste weitestgehend ohne Compilations/Boxes/Samplers (ist nicht immer eindeutig abzugrenzen, da sich zuweilen auf Compilations auch neue Stücke oder umarrangierte Versionen befinden) - für die ausführliche Diskografie siehe Hauptartikel Diskografie und Tangerine Tree.
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Thema: Birth Control Mi März 10, 2010 1:16 pm
Birth Control (Englisch für Geburtenkontrolle) ist eine deutsche Krautrockband, deren größter Erfolg der Song Gamma Ray aus dem Jahr 1972 war. Kennzeichnend für die Musik der Band sind lange Stücke und Solo-Einlagen der einzelnen Instrumente, insbesondere die Schlagzeugsoli.
Birth Control formierte sich 1968 aus zwei Berliner Bands, den Earls und den Gents. Gründungsmitglieder waren Bernd Koschmidder, Reinhold Sobotta, Rolf Gurra, Fritz Gröger, Klaus Orso, Reiner Borchert und Hugo Egon Balder. Ende der 1960er Jahre war die Geburtenkontrolle wegen der Enzyklika Humanae Vitae des Papstes ein viel diskutiertes Thema; den englischen Ausdruck Birth Control hörten die Bandmitglieder beim Radiosender AFN und entschlossen sich, dies zum Bandnamen zu machen.
Birth Control profilierte sich zunächst als Coverband, hauptsächlich mit Stücken von Julie Driscoll. Nach ersten personellen Veränderungen - Balder und Orso verließen die Band, Bernd Noske kam dazu - nahm die Band Anfang 1969 ein dreimonatiges Gastspiel in einem Beiruter Nachtclub wahr.
Gitarrist Borcher blieb im Libanon, Bruno Frenzel ersetzte ihn. Nachdem auch Fritz Gröger im Spätsommer ausgeschieden war, begann die Band erste eigene Stücke einzuspielen. Die Band tingelte anschließend durch Deutschland. In Wien wurde die erste Single produziert, Ende des Jahres stieg Rolf Gurra aus, und die erste LP Birth Control erschien. Die Gruppe wurde als einzige deutsche Band zum Super Concert 70 in die Deutschlandhalle in Berlin eingeladen, auf dem auch Jimi Hendrix, Ten Years After und Procol Harum spielten. Zudem wirkte die Band in zwei Filmen mit, einer Vampirkomödie und einem Film mit Ingrid Steeger .
Birth Controls erste LP erschien in ungewöhnlichem Cover: einer runden Dose, die einer Anti-Baby-Pillenschachtel gleicht. Es folgten Tourneen im deutschsprachigen Raum und 1971 das zweite Album. Auf dem Cover war der Papst mit einem ein Baby fressenden Monster abgebildet. Das englische Cover sorgt für einen Verpackungsstreik, denn auf ihm waren Kondome abgebildet. Zugleich war dies aber Publicity, so dass Birth Control zu Konzerten nach England eingeladen wurden und so als erste deutsche Band im Londoner Marquee Club auftraten. Auf England folgt ein Konzert in Cannes.
1972 wurde zum Jahr des Durchbruchs für Birth Control: Das Album Hoodoo Man erschien bei der neuen Plattenfirma CBS. Birth Control tourte durch Europa und war Hauptact auf Veranstaltungen. Der größte Erfolg war Gamma Ray, der in den 1990er Jahren auch die Technoszene eroberte.
Es folgten weitere Platten und Tourneen. Ende der 1970er Jahre sanken die Verkaufszahlen. Horst Stachelhaus ersetzt 1977 Föller, Manni von Bohr (wie Stachelhaus von der Band Message) sorgt als Schlagzeuger dafür, dass Noske sich mehr um den Gesang kümmern konnte.
1983 starb Bruno Frenzel an den Spätfolgen eines Stromschlags, die Band verlor damit ihren Hauptkomponisten und -texter. Noske löst die Band auf.
1993, zehn Jahre später, vereinte Noske alte und neue Mitglieder und belebte Birth Control wieder. Neben alten Aufnahmen, die nach und nach als CDs erschienen, produzierte die Band auch neue Alben, hatte aber vor allem dank der alten Hits wieder großen Zulauf. Xaver „Fischfinger“ Fischer (Keyboards) steuerte die meisten Songs zum Album Jungle Life bei.
Nach dem Tod von Horst Stachelhaus besteht die aktuelle Besetzung aus Bernd Noske (Schlagzeug, Gesang), Peter Engelhardt (Gitarre), Sascha Kühn (Keyboard) und Hannes Vesper (Bass). Diskografie [Bearbeiten]
* 1970: Birth Control * 1971: Operation * 1972: Believe in the Pill (Best of …) * 1972: Hoodoo Man * 1973: Knock Knock. Who’s There * 1973: Rebirth * 1973: Goldrock * 1974: Live * 1975: Plastic People * 1976: Backdoor Possibilities * 1977: Live * 1977: The Best Of * 1977: Increase * 1978: The Best Of (Vol. 2) * 1978: Titanic * 1978: Rock on Brain * 1979: Live 79 * 1980: Count on Dracula * 1981: Deal Done at Night * 1982: Bäng * 1989: Gamma Ray (Special Mix) * 1990: The Very Best Of * 1994: Condomium * 1995: Two Worlds * 1996: Jungle Life * 1996: Definitive Collection * 1998: Getting There * 1998: Crazy Nights (Studio Session) * 2000: Live Abortion * 2000: Live in Lachendorf * 2003: Alsatian * 2004: Live in Fulda * 2005: Live @ Rockpalast * 2009: We are Family
Birth Control Birth Control, Sweden Rock Festival 2008 Birth Control, Sweden Rock Festival 2008 Gründung 1968 Auflösung 1983 Wiedervereinigung 1993 Genre Hard Rock, Krautrock Website http://www.birth-control.de Gründungsmitglieder E-Bass Bernd Koschmidder (bis 1972) Orgel Reinhold Sobotta (bis 1969) Saxophon, Gesang Rolf Gurra (1968) Gesang Fritz Gröger (1968) Gitarre Klaus Orso (1968) Gitarre Reiner Borchert Schlagzeug Hugo Egon Balder Aktuelle Besetzung Gesang, Schlagzeug, Perkussion Bernd Noske (seit 1968) Gitarre Peter Engelhardt (seit 1995) Keyboard Sascha Kühn (seit 2000) E-Bass Hans Vesper (1998) ehemalige Mitglieder Gitarre Bruno Frenzel (1968-1982) Orgel Hartmut Scheulgens (1971) Orgel Wolfgang Neuser (1972) E-Bass Peter Föller (1972-1977) Orgel, E-Piano Bernd "Zeus" Held (1972-1977) Gitarre Dirk Steffens (1972) E-Bass Horst Stachelhaus (1977-1980; 1993-1998) Schlagzeug Manfred "Manni" von Bohr (1977-1980) E-Bass Jürgen Goldschmidt (1980-1982) Keyboard Jörg Becker (1982) Keyboard Xaver Fischer (1993-2000) E-Gitarre Rolf "Rocco" Klein (1993)
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Thema: Wallenstein Mi März 10, 2010 1:18 pm
Die Band Wallenstein, gegründet in Viersen am Niederrhein, später daheim in Mönchengladbach, war eine deutsche Rock-Gruppe von 1971 bis 1982, die man auch dem sogenannten Krautrock der 1970er-Jahre zurechnet.
Wallenstein wurde im Sommer des Jahres 1971 unter dem martialischen Namen Blitzkrieg von dem ambitionierten Viersener Kunststudenten (Düsseldorfer Kunstakademie) Jürgen Dollase gegründet, der bereits in klassischer Musik an Klavier und Kontrabass geschult war und in Skiffle- sowie Jazz-Formationen gespielt hatte. An der Gründung waren außerdem der Kaufmann und Bandmanager Peter Giehlen (Octopus Productions) aus Mönchengladbach-Hehnerholt und Dollases ehemaliger italienischstämmiger Kumpan und Roadmanager Corrado Faccioni beteiligt. Wallenstein entstand als eine Art „Retortenkind“, suchten sich Dollase und Roadie Faccioni doch die ursprüngliche Besetzung bei anderen Bands zusammen. Der erste Sologitarrist der damals allerdings nur probenden Gruppe war der Erkelenzer Wolfgang „Ginger“ Steinicke, heute ein bekannter Astronom, doch wurde das vorherige Mitglied von Smiddys Blues Band (weil sein Physik- bzw. Astrophysik- und Mathematik-Studium absolute Priorität für ihn hatte) schnell durch den US-Amerikaner William (Bill) Joseph Barone aus Philadelphia ersetzt. Bereits zuvor hatte Jürgen Dollase den gebürtigen Hildesheimer Harald Grosskopf für sich gewinnen können, unmittelbar nach Bill Barone wurde auch noch der Niederländer Gerrit (Jerry) Berkers (†) aus Brunssum akquiriert.
Da der Name Blitzkrieg schon von einer englischen Band benutzt wurde (von der britischen Musikpresse fälschlich jedoch zumeist Blitzkreig geschrieben), für die damaligen deutschen Plattenlabel aber auch alles andere als politisch korrekt war, benannte sich die Gruppe ab Anfang 1972 nach dem Feldherrn Wallenstein aus dem Dreißigjährigen Krieg. Ebenfalls Anfang 1972 erschien das Debütalbum der Classical- oder Artrocker, das bereits zwischen September und Dezember 1971 im Tonstudio von Dieter Dierks in Stommeln bei Köln aufgenommen worden war, und trug den ersten Bandnamen nur mehr als LP-Titel. Noch im gleichen Jahr veröffentlichte das deutsche Plattenlabel Pilz mit Mother Universe (das von Harald Grosskopf aufgenommene Coverfoto zeigt Dollases Oma) einen „blitzschnellen“ Nachfolger des Erstlingswerks Blitzkrieg (ebenfalls vom Label Pilz).
Nach einigen Wechseln des musikalischen Stils tauschte Dollase 1978 alle Bandmitglieder aus. Durch einen Auftritt in der ZDF-Sendung Disco mit Ilja Richter im Jahre 1979 erreichte die Gruppe mit dem Singleerfolg Charline Platz 17 in den deutschen Pop-Charts. Aber auch die Single-Auskopplung Don’t Let It Be (vom Album Blue Eyed Boys) wurde etwas später relativ erfolgreich und verkaufte sich in großen Stückzahlen. Von März bis Juni 1981 gingen Wallenstein das letzte Mal auf Tournee; 1982 löste sich die Gruppe dann endgültig auf. Diskografie [Bearbeiten]
* Blitzkrieg (1971 aufgenommen, 1972 veröffentlicht, Pilz) * Mother Universe (1972, Pilz) * Cosmic Century (1973, kosmische Kuriere) * Stories, Songs & Symphonies (1975, kosmische Kuriere) * No More Love (1977, RCA) * Charline (1978, RCA) * Charline (1978, RCA, spezial Edition mit schwarzem Buch-Cover + mehrseitigem Booklet) * Blue Eyed Boys (1979, RCA) * Fräuleins (1980, RCA) * SSSSS…TOP (1981, Harvest) * Lunatics (australische RI von Blitzkrieg 1981 auf CLOJ- Clear Light of Jupiter) * Best of Wallenstein (1982, RCA)
Singles [Bearbeiten]
* Charline/All Good Children (1978, RCA) * Midnight Blue/Don’t Let It Be (1979, RCA) * If/Will You (1979, RCA) * Rock High/Born In The City (1980, Harvest) * Lady In Blue/Woman In Love (1980, Harvest) * Tanzen/Ich Hab Lust (1982, Harvest)
Sampler mit Wallenstein [Bearbeiten]
* Rapunzel – Neue Deutsche Volksmusik (1974, Pilz) * German Rock On Top (1979, RCA) * Superhits Original (1979) * Disco Laser (1979, Arcade) * Club Top (1979, Ariola) * Disco Action (1979, K-tel) * Oldies But Goldies (1983, Sonocord) * World of Krautrock (1997 2xCD) * The 70s (Media-Markt Vol. 3) (1999 Polymedia, CD) * Ulli Wengers One Hit Wonder Volume 4 (2003 Ganser & Hanke, CD) * World of Krautrock Vol.2 (2006 2xCD) * Krautrock Music for your brain (2007 6xCD) * Krautrock Music for your brain Vol. 2 (2008 6xCD) * Krautrock Music for your brain Vol. 3 (2008 6xCD)
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Thema: Spider Murphy Gang Mi März 10, 2010 1:25 pm
Die Spider Murphy Gang ist eine bayerische Band aus München, deren größter Hit 1981 im Zuge der Neuen Deutschen Welle der Titel Skandal im Sperrbezirk war.
Die Band ist jedoch keine typische NDW-Band, sondern prägte überwiegend durch Rock-’n’-Roll-Musik mit Texten in bayerischer Mundart eine eigenständige Stilrichtung und tritt bis heute als Live-Band auf. Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
* 1 Geschichte o 1.1 Gründung und erste Auftritte o 1.2 Die ersten LPs und der Nummer-eins-Hit o 1.3 Die Zeit nach den großen Erfolgen * 2 Diskografie * 3 Musik und Texte * 4 Spider Murphy Gang und die Neue Deutsche Welle * 5 Einzelnachweise * 6 Weblinks
Geschichte [Bearbeiten] Gründung und erste Auftritte [Bearbeiten]
Der gelernte Bankkaufmann Günther Sigl (* 8. Februar 1947) kündigte 1971 seine Anstellung, um fortan als Musiker seinen Unterhalt zu verdienen. 1977 gründete Sigl zusammen mit dem gelernten Fernmeldehandwerker Barny Murphy (bürgerlich: Gerhard Gmell, * 2. März 1954), dem Physikstudenten Michael Busse (* 26. Dezember 1956) und dem Schlagzeuger Franz Trojan (* 22. Januar 1957) die Spider Murphy Gang, die nach dem fiktiven Gangster Spider Murphy aus Elvis Presleys Song Jailhouse Rock benannt wurde („…Spider Murphy played the tenor saxophone, Little Joe was blowin' on the slide trombone. The drummer boy from Illinois went crash, boom, bang, the whole rhythm section was the Purple Gang…“).
Zunächst spielte die Band bekannte Rock-’n’-Roll-Stücke mit englischen Texten nach. Nach einigen erfolgreichen Auftritten wie beispielsweise in dem Schwabinger Musikclub Memoland wurde der Radiomoderator Georg Kostya vom Bayerischen Rundfunk auf die Gruppe aufmerksam. Dieser engagierte die Spider Murphy Gang für die von ihm moderierte Sendung Rockhaus, für die die Band auch die Titelmusik einspielte. Schnell wurden sie zur „Hausband“ des Bayerischen Rundfunks und hatten dadurch nun die Möglichkeit, sich zunächst als Coverband und später mit eigenen Liedern regelmäßig vor einem größeren Publikum zu präsentieren.
Moderator Kostya empfahl mehrfach, die bis dato vorherrschenden englischen Texte durch bairische zu ersetzen, so dass die Bandmitglieder unter Federführung von Sigl schließlich mehrere Lieder in dieser Stilrichtung komponierten. Die Lieder waren ihren englischen Vorbildern allerdings nicht einfach nachempfunden, sondern hatten jedes für sich eine musikalische Originalität und somit einen großen Wiedererkennungswert.
In dieser Zeit sind auch viele Stücke aus ihrer kommerziell erfolgreichsten Zeit entstanden. So kommentierte die Band später: „Die Stücke waren schon alle vor dem Erfolg fertig – wir wussten, dass es Hits waren." Die ersten LPs und der Nummer-eins-Hit [Bearbeiten] Günther Sigl (2008)
1980 erschien die erste „eigene“ LP Rock ’n’ Roll Schuah.[1] Mit volksnahen, häufig auch regionalen Themen in den Texten, die oft von notorischen Pechvögeln und Verlierern handelten, gelang der Gruppe schnell der Durchbruch im Münchner Raum.
Bereits ein Jahr später wurden sie mit ihrem Hit Skandal im Sperrbezirk im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt. Das Lied, das den ersten Platz der deutschen Charts erreichte, ist auf ihrer zweiten LP Dolce Vita enthalten. Wegen des im Liedtext vorkommenden Wortes „Nutten“ gab es kurzzeitig einen Boykott einiger Radiosender, das Lied zu spielen. Mit dem Song Freizeit 81 griff die Band auch die damaligen politischen Ereignis im Zusammenhang mit der Jugend- und Punkbewegung in München auf. Es folgten weitere erfolgreiche Singles wie Schickeria, Wo bist Du? und Ich schau dich an (Peep, Peep), ihre dritte LP Tutti Frutti sowie eine mehrwöchige Tour durch ganz Deutschland. Dadurch wurde 1982 schließlich das – auch kommerziell – erfolgreichste Jahr für die Spider Murphy Gang.
Die Spider Murphy Gang gab es in einer Japan-Ausgabe, der „Skandal-Hit“ wurde in einer spanischen Cover-Version veröffentlicht und die Single Peep, Peep wurde auf einem Sampler in Brasilien veröffentlicht, von dem über 400.000 Stück verkauft wurden.
1983 ging die Spider Murphy Gang als erste westdeutsche Band auf eine Tournee in die DDR. In Erinnerung an diese außergewöhnliche Tour veröffentlichte die Band das Lied Mädchen drüben, das vom damaligen Schlagzeuger der Band Franz Trojan gesungen wurde. Im gleichen Jahr wurde außerdem ein Spielfilm gedreht, der in humorvoller Art ein Stück der bis dahin erlebten Bandgeschichte widerspiegelt.
Zu dieser Zeit hatte sich die Spider Murphy Gang den Ruf einer exzellenten Liveband erspielt und spielte auch auf verschiedenen Rockevents mit Konzerten vor mehr als 100.000 Zuschauern. Die Zeit nach den großen Erfolgen [Bearbeiten] Günther Sigl und Gerhard Gmell („Barny Murphy“), 2008
Parallel mit dem Abschwung der Neuen Deutschen Welle wurde es zunächst auch um die Spider Murphy Gang deutlich ruhiger. Zwar schrieben sie weitere Lieder und gingen noch mehrfach auf Tournee, doch bei den Platten- und CD-Verkäufen konnte man nicht mehr an ihre früheren großen Erfolge anknüpfen. Schließlich verließen Busse (1986/87) und Trojan (1992) die Band und neue Musiker kamen zur Spider Murphy Gang.
Anlässlich ihres 25-jährigen Band-Jubiläums im Herbst 2002 spielte die Spider Murphy Gang fünf Abende hintereinander im ausverkauften Circus Krone-Bau. Am 15. April 2004 spielte sie als erste Band im Maximilianeum. In den letzten Jahren gab die Spider Murphy Gang zahlreiche Konzerte und Unplugged-Konzerte wie z. B. im Münchner Prinzregententheater, trat bei großen Festen auf und war in einigen Fernsehsendungen zu sehen, die vor allem die Achtziger Jahre und die Neue Deutsche Welle zum Thema hatten. 2005 traten sie in Willy Astors Jubiläumsshow 20 Jahre Willy Astor auf. 2007 feierte die Band ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum; wieder gemeinsam mit prominenten Musiker-Freunden im mehrfach ausverkauften Circus Krone-Bau. Das Konzert wurde vom Bayerischen Fernsehen aufgezeichnet und 2008 als DVD veröffentlicht.
Im November 2007 wurde die Spider Murphy Gang auf der Webseite von Chuck Berry offiziell als „Covered Berry“ veröffentlicht. Dort werden sie neben großen Künstlern wie den Beatles, Rolling Stones und vielen anderen bekannten Namen als Vertreter von Berrys Rock ’n’ Roll gewürdigt.[2] Neben den Scorpions ist die Spider Murphy Gang der einzige deutsche Interpret, der dort gelistet ist.
Die Band spielt bis heute rund 80 bis 100 Konzerte pro Jahr im gesamten deutschsprachigen Raum. Diskografie [Bearbeiten] Chartplatzierungen
Erklärung der Daten Singles Skandal im Sperrbezirk DE 1 xx.xx.1981 (36 Wo.) AT 1 xx.xx.1982 (16 Wo.) CH 1 xx.xx.1982 (11 Wo.) Schickeria DE 12 xx.xx.1982 (28 Wo.) AT 15 xx.xx.1982 (2 Wo.) CH 5 xx.xx.1982 (6 Wo.) Wo bist du? DE 4 xx.xx.1982 (29 Wo.) AT 10 xx.xx.1982 (20 Wo.) CH 8 xx.xx.1982 (5 Wo.) Ich schau' dich an DE 5 xx.xx.1982 (19 Wo.) AT 11 xx.xx.1982 (12 Wo.) CH 9 xx.xx.1983 (6 Wo.) Mir san a bayrische Band DE 25 xx.xx.1983 (18 Wo.) CH 17 xx.xx.1983 (7 Wo.) Pfüati Gott, Elisabeth DE 29 xx.xx.1984 (12 Wo.) CH 17 xx.xx.1984 (9 Wo.) Cadillac DE 56 xx.xx.1985 (4 Wo.)
Alben Dolce Vita DE 1 xx.xx.1981 (91 Wo.) AT 1 xx.xx.1982 (20 Wo.) Rock ’n’ Roll Schuah DE 20 xx.xx.1982 (30 Wo.) Tutti Frutti DE 3 xx.xx.1982 (29 Wo.) AT 10 xx.xx.1982 (16 Wo.) Live DE 23 xx.xx.1983 (16 Wo.) AT 15 xx.xx.1983 (4 Wo.) CH 17 xx.xx.1984 (4 Wo.) Scharf wia Peperoni DE 14 xx.xx.1984 (19 Wo.) CH 8 xx.xx.1984 (15 Wo.) Wahre Liebe DE 18 xx.xx.1985 (10 Wo.) CH 28 xx.xx.1985 (1 Wo.)
Die LPs der Spider Murphy Gang: (ohne die zahlreichen Best Of-Alben)
* 1978: Rock ’n’ Roll (Cover-Versionen von Rock-’n’-Roll-Klassikern) * 1980: Rock ’n’ Roll Schuah * 1981: Dolce Vita * 1982: Tutti Frutti * 1983: Spider Murphy Gang live! * 1984: Scharf wia Peperoni * 1985: Wahre Liebe * 1987: Überdosis Rock ’n’ Roll * 1989: In Flagranti * 1990: Hokuspokus * 1997: Keine Lust auf schlechte Zeiten * 1997: Rock ’n’ Roll Story * 1999: Das komplette Konzert * 2002: Radio Hitz * 2004: Skandal im Lustspielhaus * 2007: Rock ’n’ Roll Schuah/Dolce Vita (Wiederveröffentlichung EMI) * 2007: Tutti Frutti/Live (Wiederveröffentlichung EMI) * 2007: Scharf wia Peperoni/Wahre Liebe (Wiederveröffentlichung EMI) * 2007: In Flagranti/Hokuspokus (Wiederveröffentlichung EMI) * 2007: Rock ’n’ Roll (remasterte Neuauflage des ersten Albums in engl. 1000 Stück) * 2007: Skandal - 30 Jahre Rock ’n’ Roll (alle 27 Singles der SMG)
Musik und Texte [Bearbeiten]
Den musikalischen Schwerpunkt der Spider Murphy Gang bildet bis heute der klassische Rock ’n’ Roll, insbesondere geprägt durch Gmells deutlich von Chuck Berry inspiriertes Gitarrenspiel. Neben diesen Einflüssen gewannen im Laufe ihrer Geschichte aber auch die Tanzmusik der 1950er- und 1960er-Jahre sowie einzelne volksmusikalische Elemente an Bedeutung.
Ein charakteristisches, immer wiederkehrendes Element bei den Texten bildet vor allem die humorvoll-kritische Auseinandersetzung mit den Themen Erotik und Sex und deren kommerzieller Präsenz in der heutigen Gesellschaft, wie folgende Beispiele zeigen:
* Bordelle: Jetzt geh ma ins KP, Hokuspokus * Callgirl: Skandal im Sperrbezirk * Erotikshop: Dolce-Vita-Rita, Beate * Partnervermittlung: Wo bist Du? * Peepshow: Ich schau Dich an * Pornografische Zeitschriften: Große blaue Augen
Außerdem hat die Spider Murphy Gang immer wieder auch regionale Skandale in ihren Liedern thematisiert, wie beispielsweise in Schickeria oder A nackerte Prinzessin.
Der Name Rosi im Lied Skandal im Sperrbezirk bezieht sich auf eine gute Freundin der Band, die in den achtziger Jahren von Oberbayern in den Bayerischen Wald zog. Es wurde ihr auch ein zweites, weniger erfolgreiches Lied gewidmet, das den Titel FFB trägt. Dies hatte den Hintergrund, dass sie im Landkreis Fürstenfeldbruck wohnte und von dort wegzog, was in dem Lied auch erzählt wird. Spider Murphy Gang und die Neue Deutsche Welle [Bearbeiten]
Auch wenn die Spider Murphy Gang häufig in Verbindung mit der Neuen Deutschen Welle genannt wird und ihre größte Popularität in deren Zeit erlangte, ist sie im engeren Sinne keine Band der NDW, sondern eine publikumsnahe Rock-’n’-Roll-Band.
Ihre frühen Titel wurden lediglich zeitgleich mit dem Einsetzen der NDW auf den Markt gebracht und zu dieser Zeit auch oft im Radio gespielt.
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Thema: Klaus Lage Mi März 10, 2010 2:03 pm
Klaus Lage (* 16. Juni 1950 in Soltau) ist ein deutscher Musiker. Nachhaltige Popularität erlangte er vor allem mit seinem Lied 1000 und 1 Nacht (Zoom!) (1984).
Leben und Werk
Klaus Lage machte eine Ausbildung zum Kaufmann, später wurde er Erzieher und Sozialarbeiter.
In den 1970er-Jahren machte er erstmals mit dem Berliner Rock Ensemble (BRE) von sich reden. Das Quintett in der Stammbesetzung Klaus Lage (Gesang, Gitarre), Gregor Schaetz (Gitarre, Gesang), Ralph Billmann (Keyboard), Axel Cremer (Bass, Gesang) und Martin Cremer (Schlagzeug) trat im gesamten Bundesgebiet auf. Der Regisseur Ulli Herzog drehte im Auftrag des SFB zwei Reportagen über die Band.
Seine ersten Alben Musikmaschine (1980) und Positiv (1982) folgten. Der Durchbruch gelang Lage mit seinem dritten Album Stadtstreicher (1983).
Im Jahr 1984 erschien das von Wolf Maahn produzierte Album Schweißperlen. Der Song 1000 und 1 Nacht (Zoom!) wurde aus dem Album ausgekoppelt und bescherte Lage weite Bekanntheit als deutschsprachiger Rockinterpret. Kurz danach wurden die Titel Wieder Zuhaus und das unter Mitarbeit des heutigen Linken-Politikers Diether Dehm geschriebene Monopoli ausgekoppelt.
Auch mit weiteren Liedern wie Faust auf Faust aus dem 1985er-Album Heiße Spuren feierte Lage Erfolge. Faust auf Faust war das Titellied des ersten Schimanski-Kinofilms Zahn um Zahn mit Götz George als Hauptdarsteller. Hiervon wurde auch eine englischsprachige Version, Fists Of Steel, veröffentlicht. Der Titelsong Now that you're gone für den zweiten Schimanski-Kinofilm Zabou war hingegen eine Eigenkomposition von Klaus Lage, gesungen von Joe Cocker. In diesem Film übernahm Klaus Lage auch eine kleine Rolle als Koch.
Seit 1995 spielte Lage die Titelrolle im von Diether Dehm geschriebenen Musical Stars. Zu der von Randy Newman geschriebenen Filmmusik des Animationsfilms Toy Story sang Lage die deutschen Texte.
Seit 1991 ist Lage in verschiedenen Besetzungen, seit 2002 auch mit seinem Keyboarder Bo Heart, unterwegs und hat weitere Projekte verwirklicht: Zunächst tourte er mit seinem Album Live zu zweit von 2002 bis 2005 durch Deutschland. Ab Ende Oktober 2006 tourte Klaus Lage gemeinsam mit Bo Heart und Lothar Altwell unter dem Titel seines Albums Zug um Zug. Auf dieser Tour waren bekannte und neue Songs in ungewöhnlichen Arrangements zu hören. Neben 1000 und 1 Nacht (Zoom!) a capella gab es auch Songs von Pete Seeger zu hören. Im Jahre 2007 wurden vier der Alben aus der Zeit von 1985 bis 1991 als „Remastered“ mit Bonustiteln veröffentlicht.
2008 erschien mit Beste Lage ein 2-CD-Best-Of-Album mit allen großen Erfolgen und aktuellen Titeln. Außerdem wurde am 26. September das neue Album Nah und wichtig veröffentlicht und von Klaus Lage mit Band bei rund 20 Konzerten live vorgestellt. Die erste Singleauskopplung aus dem neuen Album heißt Immer.[1]
Lage lebt seit 2008 in Bremen, laut eigenen Aussagen „der Familie und der Freunde wegen“. Diskografie [Bearbeiten] Studioalben [Bearbeiten]
* 1980 - Klaus Lage * 1982 - Positiv * 1983 - Stadtstreicher * 1984 - Schweißperlen * 1985 - Heiße Spuren * 1987 - Amtlich * 1989 - Rauhe Bilder * 1991 - Lieben & Lügen * 1992 - Ein Lachen in Reserve * 1994 - Katz & Maus * 1995 - Meisterstücke * 1996 - Balladen * 2000 - Mensch bleiben * 2003 - Die Welt ist schön * 2007 - Zug um Zug * 2008 - Nah und wichtig
Konzertalben [Bearbeiten]
* 1986 - Mit meinen Augen - Live * 1999 - Live zu zweit
Kompilationen [Bearbeiten]
* 1992 - Single-Hit-Collection 1982 - 1990 * 2008 - Beste Lage
Singles [Bearbeiten]
* 1978 - Alle ham‘s geschafft außer mir * 1979 - Urrffie (Gertcha) * 1980 - Ich bleib diesen Sommer zu Haus * 1982 - Komm halt mich fest * 1983 - Mit meinen Augen * 1983 - Fang neu an * 1984 - 1000 und 1 Nacht * 1984 - Wieder zuhaus * 1984 - Monopoli * 1985 - Faust auf Faust * 1985 - Eifersucht (ist Marterpfahl) * 1985 - Stille Wasser * 1986 - Istanbul (live) * 1987 - Nie wieder Kind * 1987 - Wenn Du Wärme brauchst * 1987 - Steig nicht aus * 1988 - Die Liebe bleibt * 1989 - Dein Gang * 1989 - Sooo lacht nur sie (die Malerin) * 1989 - Zurück zu Dir * 1990 - Hand in Hand * 1991 - Tief verwundet * 1991 - Nichts erinnert mich * 1992 - Comeback des Lebens * 1992 - Endsieg des Ellbogens * 1994 - Weil Du anders bist * 1995 - Weil ich sie liebe * 1995 - C‘est la vie * 2000 - Kopf Hoch * 2008 - Immer
Deutsches RockRadio
Die Musiker-Kollegen Marius Müller-Westernhagen, Scorpions, Peter Maffay und Klaus Lage gründeten Ende der 1990er Jahre die Gesellschaft „Deutsches RockRadio“. Erklärtes Ziel war die Förderung von Rockmusik in der pop-orientierten Radiolandschaft. So startete am 1. August 1998 das erste landesweite Programm der Musiker „Rockland Radio“ in Rheinland-Pfalz.
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Thema: na! - schon mal gehört? Mi März 10, 2010 2:18 pm
Kin Ping Meh (chin. für Pflaumenblütenzweig in goldener Vase) war eine Krautrock-Band aus Mannheim, die sich nach dem gleichnamigen chinesischen Roman benannte. *****************
Eloy ist eine deutsche Musikgruppe, die von Frank Bornemann 1969 in Hannover gegründet wurde. Der Name leitet sich von H. G. Wells Klassiker Die Zeitmaschine ab, in dem ein Volk namens Eloi beschrieben wird. ******************
Kraan ist eine deutsche Rockband. Sie zählt zu den bekanntesten Vertretern des Krautrock. Ihr musikalischer Verdienst ist die Mischung von Jazz und Rock mit orientalischen und asiatischen Klängen. *****************
Haindling ist der Name einer vom niederbayerischen Musiker Hans-Jürgen Buchner gegründeten Musikgruppe. Der Name leitet sich vom Wohnort Buchners ab, der in der niederbayerischen Stadt Geiselhöring im Landkreis Straubing-Bogen liegt. *****************
Die McAuley Schenker Group (kurz: MSG) war eine Hard-Rock-Band von 1986 bis 1993. Ihre Gründer und Hauptmitglieder waren der irische Sänger Robin McAuley und der deutsche Gitarrist Michael Schenker. *****************
Spliff war eine deutsche Rockgruppe, die von 1980 bis 1985 existierte. Ihr musikalisches Repertoire verband Rockmusik mit elektronischer Musik. Insbesondere das elektronische Schlagzeug Simmons SDS V und die Keyboardsounds von Reinhold Heil prägten den Sound der Band. *****************
Münchener Freiheit wurde am 4. Oktober 1980 von Sänger und Keyboarder Stefan Zauner (* 30. Juni 1952 in Göttingen) und Gitarrist Aron Strobel (* 26. Januar 1958 in Schwäbisch Gmünd / Bargau) gegründet und ist nach der eigentlichen Namensgebung eines öffentlichen Platzes – bis 1998 Münchener Freiheit, ab 1998 Münchner Freiheit – im Münchener Stadtteil Schwabing benannt. Zauner hatte zuvor bei Amon Düül 2 mitgewirkt. Weitere Mitglieder der Band sind Alexander Grünwald (* 7. September 1954 in Mindelheim), Renard Henry Hatzke (* 30. November 1955 in Edmonton, Provinz Alberta, Kanada) und Michael Kunzi (* 27. August 1958 in Stuttgart).
Erste Achtungserfolge erzielte man mit den noch stark von der Neuen Deutschen Welle beeinflussten Alben Umsteiger und Licht. 1984 schaffte es die Band mit dem Lied Oh Baby erstmals in die Charts. Der große Durchbruch kam dann 1986: Die Single Ohne Dich (Schlaf' Ich Heut' Nacht Nicht Ein) stand wochenlang in den deutschen Top 10 und kletterte in der Schweiz und Österreich sogar an die Spitze der Charts. Es folgten weitere Hits wie Tausendmal Du und So Lang' Man Träume Noch Leben Kann und mehrere vergoldete Alben. Prägend war insbesondere die Zusammenarbeit der Band mit dem Schweizer Produzenten Armand Volker, der den typischen Sound der Band schuf, der sich durch aufwendige (bis zu hundertspurige) Gesangsaufnahmen auszeichnet. Die Songs wurden zu dieser Zeit meist vom Zauner/Strobel-Gespann komponiert.
Nachdem die Gruppe dann Ende der 1980er-Jahre mit englischen Texten auch international erfolgreich war (Bandname: Freiheit, Charterfolg: Keeping the Dream Alive, Platz 14, Anfang 1989), wurde es in den 1990er Jahren ruhiger um die Band. Der letzte große Hit war 1992 die Hubert Kah-Komposition Liebe Auf Den Ersten Blick.
1993 vertrat die Band Deutschland beim Eurovision Song Contest. Ihr Titel Viel Zu Weit kam in Millstreet jedoch nur auf Platz 18.
Seit Mitte der 1990er Jahren werden die Songs meist von Stefan Zauner produziert.
Seit einem kleinen Comeback in der ZDF-Hitparade im Jahre 2000 gelingt es der Band wieder regelmäßig, sich in den unteren Regionen der deutschen Albumcharts zu platzieren. Die Band veröffentlicht weiterhin regelmäßig Alben und spielt Konzerte im deutschsprachigen Raum.
2001 gab die Band Blumfeld an, nachhaltig von Münchener Freiheit beeinflusst worden zu sein.
Im Herbst 2008 wurde ihr Hit Ohne Dich in das Buch Die 100 Schlager des Jahrhunderts aufgenommen.
Groß angelegte Werbekampagnen bei Sat.1 sowie für das Produkt Alice der Firma HanseNet sorgten 2009 für ein Comeback. Erstmals nach 18 Jahren schaffte eine Single der Münchener Freiheit wieder den Einstieg in die Top 50 der deutschen Charts. Das Album "Eigene Wege" erreichte sogar die Top 10. *****************
Relax ist eine deutsche Musikgruppe, die vor allem in den 1980er Jahren bekannt war. Singles
Weil i di mog DE: 6 - 23.08.1982 - 26 Wo. A: 1 - 01.10.1982 - 18 Wo. CH: 4 - 17.10.1982 - 6 Wo. Ja mei! (Des derf doch net sei) DE: 40 - 21.02.1983 - 13 Wo. A: 16 - 01.03.1983 - 4 Wo. Marie DE: 50 - 16.01.1984 - 8 Wo. CH: 18 - 22.01.1984 - 8 Wo. Oh Rosita DE: 69 - 20.08.1984 - 2 Wo. Ein weißes Blatt´l Papier A: 2 - 01.01.1985 - 22 Wo. DE: 41 - 18.02.1985 - 11 Wo. CH: 6 - 07.04.1985 - 10 Wo. Du bist genau was i will A: 16 - 15.06.1985 - 10 Wo.
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Thema: Bläck Fööss Mi März 10, 2010 3:11 pm
Die Bläck Fööss [də˘ ˈbɭæk ˌføːs] ( hören?/i) sind eine Kölner Mundart-Musikgruppe
Vor 1970 spielten die Mitglieder der Bläck Fööss in diversen Beat-Formationen, bevor sie als The Stowaways ihre endgültige Besetzung fanden. Auf Karnevalsbällen spielte die Gruppe die Hits der Beatles, der Kinks und der Hollies, doch es gab natürlich auch Nachfrage nach Karnevalsliedern, und so entschloss man sich, auch auf Kölsch zu singen. Graham Bonney, mit dem die Band im Studio arbeitete, schlug ihnen vor, einen dieser Titel aufzunehmen. Doch die Band wollte ihren guten Namen als Beat-Gruppe nicht riskieren und so erfand man den Namen De Bläck Fööss (Die nackten Füße) als Parallelnamen, weil er sowohl Kölsch als auch Englisch klang. Die Single Rievkooche-Walzer (Reibekuchen-Walzer) verkaufte sich 2000 Mal. Ihr zweiter Titel Drink doch eine met wurde von allen Plattenfirmen abgelehnt, weil diese englisch gesungene Texte bevorzugten. Schließlich veröffentlichte die Firma BASF in Ludwigshafen den Titel, der sofort ein Publikumserfolg wurde, und produzierte zwei Langspielplatten mit den Bläck Fööss; kurze Zeit später bekam die Band einen Plattenvertrag vom Label EMI Electrola in Köln angeboten und wechselte knapp zwei Jahre später dorthin.
Bald war die Gruppe bei Karnevalssitzungen und -bällen sehr gefragt, nur die konservativen Karnevalsgesellschaften waren durch das Äußere der Gruppe irritiert: langhaarig, in Jeans und barfuß, um dem neuen Bandnamen gerecht zu werden (was man später wegen der Verletzungsgefahr durch Glasscherben wieder aufgab), tauchten die Bläck Fööss mit E-Gitarren und Verstärkern auf den traditionellen Karnevalsveranstaltungen auf.
Die Bandmitglieder „Kafi“ Biermann, „Bömmel“ Lückerath und Hartmut Priess erhielten 2007 für ihr ehrenamtliches Engagement an Kölner Schulen, dortige Kinder an kölsche Musik heranzuführen, die „Kulturkamelle“ des Festkomitees Kölner Karneval. Repertoire [Bearbeiten]
In den 1970er und 1980er Jahren waren die Bläck Fööss die musikalischen Superstars des Kölner Karnevals. Zu ihren erfolgreichsten Stücken zählen M’r losse d’r Dom en Kölle, Et Spanien-Leed, In unserem Veedel und Drink doch eine met, die Evergreens geworden sind. Frankreich, Frankreich war mit Platz 9 der deutschen Charts ihr größter Hitparadenerfolg und fünf ihrer Langspielplatten konnten sich in den Top Ten positionieren.
Die Gruppe hat ein weit über Karnevalsmusik hinausgehendes Repertoire, das zu großen Teilen von Hans Knipp getextet wurde und eine Mischung aus Schlager und Pop und auch Titel aus Jazz, Blues, Rock, Disco, Funk oder Reggae umfasst, sowie den Krätzchengesang. Zudem sind auf den älteren Platten immer auch einige Standardtänze vertreten wie Samba (z.B. Wenn de Sonn schön schingk 1974), Tango (z.B. Damenwahl em Stammlokal 1976) oder Cha-Cha-Cha (z.B. Kaffeebud 1978). Einige Songs der Bläck Fööss sind Coverversionen, deren Originale etwa von Ladysmith Black Mambazo, den Beatles, Hollies, Willi Ostermann oder auch Herbert Grönemeyer stammen.
Die Bläck Fööss behandeln auch ernste Themen wie beispielsweise im Lied Edelweißpiraten, das vom Schicksal Kölner Jugendlicher im Dritten Reich erzählt. Mit Titeln wie Unser Stammbaum bezieht die Gruppe Position gegen Fremdenfeindlichkeit, was sie auch durch ihren Auftritt im Jahr 1992 beim Konzert gegen rechte Gewalt Arsch huh, Zäng ussenander unterstrich. Mitglieder [Bearbeiten] Hartmut Priess und Günther „Bömmel“ Lückerath auf dem Konzert beim Deutschen Evangelischen Kirchentag 2007 in Köln
In den vier Jahrzehnten ihres Bestehens haben die Bläck Fööss nur wenige personelle Veränderungen vorgenommen. So ersetzte zu Beginn der achtziger Jahre der Keyboarder Willy Schnitzler seinen Vorgänger Dieter „Joko“ Jaenisch, der seit Gründung der Gruppe dabeigewesen war, einzig mit einer Unterbrechung von 1974 bis 1977. In dieser Zeit spielte Rolf Lammers die Keyboards, der später als Studiomusiker und Mitglied der Band L.S.E. bekannt wurde.
Der spektakulärste Wechsel erfolgte 1994, als sich der Frontmann Tommy Engel nach längeren, hauptsächlich künstlerischen Differenzen von der Gruppe trennte und fortan solo auftritt. Engel-Nachfolger wurde „Kafi“ Biermann. Im Zuge der Umbesetzung wurden die Bläck Fööss um den Schlagzeuger und Sänger Ralph „Gus“ Gusovius erweitert, der zuvor schon lange als Studiomusiker mitgewirkt hatte.
Nach der Session 2005 verließ Willy Schnitzler die Gruppe, weil er wegen Arthrose in den Händen Keyboard und Akkordeon nicht mehr bedienen konnte. Sein Nachfolger ist Andreas Wegener, der als Profimusiker bereits mit verschiedenen namhaften Musikern zusammengearbeitet hat. Zusammenarbeit mit anderen Künstlern [Bearbeiten]
Die Band arbeitete im Laufe der Zeit mit vielen Studiomusikern zusammen und trat auch auf der Bühne gemeinsam mit anderen Kölner Künstlern auf.
* 1973 spielte die Gruppe das Titellied zu der Zeichentrickserie Wickie und die starken Männer. * 1981 sang der Kölner Rockmusiker und Freund der Bläck Fööss King Size Dick auf der Platte Wenn et jöck… zwei Lieder. * In den 1990er Jahren holten die Bläck Fööss gelegentlich die Schäl Sick Brass Band mit auf die Bühne. * 2000 nahmen sie ihren ersten großen Hit Drink doch eine met zusammen mit dem Sänger Daddy Dee in einer Zick Zick eröm genannten Fassung neu auf.