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Thema: Der Star Club Do März 11, 2010 11:55 am
Der Star-Club - Legende mit schlechtem Ende Über das mittlerweile so nicht mehr vorhandene Gebäude in der Goßen Freiheit in Hamburg ist im Laufe der Jahre eine ganze Menge geschrieben und gesagt worden, es gibt Videos und sogar Musicals, die oft eine Art Glorienschein auf Haus und Zeit strahlen lassen. Der persönliche Aspekt des jeweiligen Berichterstatters prägt natürlich die Art und Weise, wie dem Konsumenten letztendlich das fertige Werk gefällt. Hier soll nun nicht die ganze Star- Club Story bis in die letzten Einzelheiten aufgedröselt werden. Mein Anliegen ist erstens, in einem Kurzabriß wichtige Anhaltspunkte zur Geschichte zu erwähnen und zweitens, in meinen Augen wichtiger, da kaum irgendwo zu erhalten, die komplette Diskografie des "echten" Star-Club-Labels dem geneigten Leser zur Verfügung zu stellen.
Doch beginnen wir am Anfang: Ende der fünfizger Jahre war alles, was mit Rock 'n' Roll, Nietenhosen und Pomade im Haar zu tun hatte, für die Erwachsenen schon dicht am Rande der Legalität; im Radio herrschte Billy Vaughan, Peter Alexander war lieb und Catherina Valente sowieso die Beste. Elvis ? Pfui Teufel, schon gar nicht Little Richard oder gar Jerry Lee Lewis - diese verkörperten die Sünde pur und wurden mit ihrer "Hottentottenmusik" in kaum einem Jugendzimmer geduldet. Doch, wie der Volksmund sagt, schmecken die verbotenen Früchte erfahrungs-gemäß immer am besten, und so kam es, daß Ende 1959 der St. Pauli-Gastronom Bruno Koschmider, der einen Riecher für zukunftsträchtige Geschäfte hatte, in Hamburg auf der Großen Freiheit den Kaiserkeller als Rock 'n' Roll-Tanzlokal eröffnete. Zwischen allerlei rotlichtigen Betrieben und jede Menge Kneipen war da plötzlich eine Hütte, in der schwitzende englische Combos für das begeisterte junge Publikum einen für die Zeit ohrenbetäubenden Lärm entfesselten - einfach unglaublich !
Schon aus Protestgründen gegen die Zustände zu Hause besuchten immer mehr Jugendliche den Kaiserkeller, und so kam es, daß in kurzer Zeit mit dem Top Ten-Club und dem Indra mitten auf St. Pauli drei Clubs diese völlig ungewöhnliche Musik dem Publikum anboten.
Zur gleichen Zeit hatte Manfred Weißleder, einer der St.Pauli-Paten, Probleme, für einige seiner auf Hofgelände liegenden Etablissements die von den Baubehörden geforderten Notausgänge nachzuweisen. Weißleder besaß zwar in der Großen Freiheit 39 das seinen Hofgebäuden vorgelagerte Star Kino, doch war damit kein Staat zu machen. Er suchte also nach einer Möglichkeit, einerseits die vorgeschriebenen Rettungswege durch dieses Haus zu legen, andererseits aber auch den unrentablen Betrieb in einen gewinnbringenden umzuwandeln.
Durch seine Bekanntschaft mit Horst Fascher, etablierter Kiez-Kenner und Musiksachverständiger, wurde ihm klar, daß da eine Marktlücke war: Die jugendlichen Rocker brauchten eine ordentliche Anlaufadresse, weil die vorhandenen Clubs alle relativ klein waren und andererseits jede Menge potentielle Kundschaft vorhanden war.
Zum guten Schluß der Planungen war Horst Fascher der Geschäftsführer des am 13. April 1962 eröffneten Star Clubs, der gleich powerte! Das Eröffnungsprogramm bestritten die Beatles(!), Roy Young, die Graduates, die Bachelors und Tex Roberg, kurz danach auch Tony Sheridan und Gerry & The Pacemakers - sensationell !
Dementsprechend heftig war der Zulauf des Publikums, denn schließlich ging es jeden Tag am frühen Abend los, und bis tief in die Nacht spielten die Bands, immer abwechselnd, jeweils eine Stunde ihren Set. Die Musiker waren an den Gigs im Star Club enorm interessiert, das Management des Clubs hatte auch in den folgenden Jahren keine Probleme, Truppen zu verpflichten, auch wenn die Gagen gering und die Unterbringung der Musiker meist ziemlich erbärmlich war.
Nachdem die Jugend hier gesehen hatte, was man alles mit Gitarren und sonstigen Instrumenten machen konnte, gründeten sich gerade in Hamburg, aber auch im weiteren Umfeld, Bands nahezu ohne Ende; viele davon machten Fascher das Angebot, auch im Star Club spielen zu wollen- für Horst eine prima Gelegenheit, den Laden weiter zu füllen, ohne viel Geld auszugeben. Er veranstaltete also Talentwettbewerbe, mit Vor- und Zwischenrunde und natürlich dem Finale. Bands wie die Rattles, die Rivets, Mama Bettys Band und auch die Lords wurden so bekannt und erreichten zum Teil echten Star-Status.
Weißleder und Fascher bauten ihr Imperium weiter aus, indem sie Lizenzen vergaben: Andere Lokale durften sich gegen Gebühr ebenfalls Star-Club nennen, so gab es beispielsweise einen in Kiel und auch in Bielefeld. Durch diesen Unterbau konnten die Star-Club-Bands regelrechte Tourneen in Deutschland unternehmen, und jeder angeschlossene Betrieb war in der Lage, oft Programmwechsel durchzuführen, ohne selbst großen Aufwand betreiben zu müssen.
Weiterhin produzierte der Star-Club Fanartikel: T-Shirts mit Logo, Anstecknadeln, Umhängetaschen, Postkarten und andere Dinge machten Reklame für die Firma, die trotz allerlei behördlicher Querschüsse ständig expandierte. Doch auch auf dem Pressemarkt wurde man aktiv, die Star-Club News erschienen bundesweit für lächerliche 30 Pfennig (wer heute eine Heft für 30.- DM ergattert, hat schon Glück gehabt)! Diese Idee war gut, auch wenn nach heutigen Maßstäben der journalistische Stil doch reichlich naiv erscheint, doch die Konkurrenz schlief gerade hier nicht, und so war nach 12 Ausgaben leider Schluß mit den News. Wer heute durch so ein Heft blättert, kugelt sich teils wegen der bemerkenswerten Texte, bewundert aber andererseits mit Sicherheit die Fülle der wirklich seltenen Fotos der Musiker.
Im Jahr 1964 erschien dann die erste Single auf dem echten braunen Star-Club-Label. Es waren die Searchers mit I Sure Know A Lot, ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des Clubs. Bis Ende 1965 veröffentlichte man nur Eigengewächse, danach übernahm das Label auch Fremdproduktionen, so z.B. die Pretty Things und die Walker Brothers. Vor diesem Zeitpunkt gab es bereits Veröffentlichungen mit dem Star-Club-Logo, so einige Singles und LPs auf Ariola, dazu von Philips eine Anzahl Editionen unter dem Motto "Twist im Star-Club". Zu diesen Veröffentlichungen mehr im Anschluß.
Im Laufe der Jahre stiegen natürlich die Ansprüche der Musiker und des Publikums. So kam es, daß der Betrieb des Clubs kostspieliger wurde. Resultat war, daß eben nicht mehr jeden Tag 4 Bands spielen konnten, es wurden weniger und weniger, dazu eröffneten sich viele verschiedene Stilarten, die kaum noch unter einen Hut zu bringen waren. Der Progressivrock entstand, der Aufwand wurde immer größer und letztlich verlor Manfred Weißleder das Interesse an diesem Teil seiner Unternehmen. Die Folge waren immer weniger Investitionen, die Öffentlichkeitsarbeit litt, der Star Club wurde absolut defizitär. Verschiedene eingesetzte Geschäftsführer versuchten sich an der Sanierung, es klappte letztlich nichts mehr so richtig. 1968 übernahmen als letzte Rettung Achim Reichel, Frank Dostal und Kuno Dreysse (Ex-Rivets) den Club in der Hoffnung, ihn retten zu können. Sie holten noch einmal Bands von Rang und Namen an die Stätte der Legende: Spooky Tooth und die Nice, Vanilla Fudge und Black Sabbath - Truppen, die auch heute noch ihren Namen haben. Leider nützten alle Bemühungen nichts, und am 31. Dezember 1969 war mit einer gigantischen Silvesterfete, musikalisch geleitet von Hardin & York, Feierabend: Der Star-Club schloß für immer seine Tore.
Jahrelang stand das Gebäude leer, manch einer ist sicherlich mit einer kleinen Träne im Auge daran vorbeigegangen und hat sich an die guten alten Zeiten erinnert, als die Musik noch mit der Hand gemacht wurde. Aus ungeklärten Gründen brannte die Große Freiheit 39 Ende der achtziger Jahre bis fast auf die Grundmauern ab und wurde danach endgültig abgerissen - Feierabend !
Heute steht auf dem Gelände natürlich wieder ein neues Haus - mit offiziellem Durch- und Ausgang zu dem dahinter liegenden Paradieshof mit seinen Lokalitäten. Ins Gemäuer des Durchganges eingelassen eine Gedenktafel, die daran erinnert, was hier einmal angefangen hat: Der Rock in Deutschland !
Einige Teile des abgebrochenen Gebäudes wurden gerettet, sind im St.-Pauli-Museum zu besichtigen. Dort kann man z.B. auch Miniaturgitarren erwerben, die aus den Originalbohlen der Star Club-Bühne gefertigt worden sind! Momentan läuft in einem Theater in Hamburg ein Star-Club-Musical, musikalisch von den Rattles gestaltet. Im Vorraum des Theaters kann man in etlichen Vitrinen ausgestellte Erinnerungsstücke besichtigen und im Geiste die alten Zeiten wieder zurückwünschen. Günter Zint, jahrelang Hausfotograf des Clubs, hat Teile seines riesigen Archivs durchforstet und bietet die interessantesten Funde als Reproduktion an, erhältlich über den Verlag Kultur Buch, Humannstraße 47, 28239 Bremen. Man sieht also, es wird sich gekümmert. Leider zu spät, leider zu wenige, doch besser so als gar nichts.
Wer nach Lektüre über den Star-Club sucht, sollte versuchen, das im Rowohlt Verlag erschienene Werk Star-Club von Dieter Beckmann und Klaus Martens zu ergattern - leider schon seit vielen Jahren vom Verlag gestrichen, aber doch das mit Abstand beste Werk zu diesem Thema. Einiges der oberen Zeilen stammt daraus !
Hier nun die "braunen" Starclub - Singles und LPs (beginnend mit Bestellnummer): 1964 148 500 Searchers - I Sure Know A Lot About Love 148 501 Little Richard - WholeLotta Shakin' Goin On 148 502 Rattles - Geh zu ihm 148 503 Rattles - Do Wah Diddy 148 504 Lee Curtis + Allstars - Shot Of Rhythm'n'Blues 148 505 Fats Domino - Sally Was A Good Old Girl 148 506 James Brown - Out Of Sight 148 507 Jerry Lee Lewis+Nashville Tens - High School Confidental 148 508 Liverbirds - Shop Around 1965 148 509 Jerry Lee Lewis - High Heel Sneakers 148 510 Fats Domino - Heatbreak Hill 148 511 Millie - I Love The Way You Love 148 512 Rattles - Shame Shame Shame 148 513 Jerry Williams + Violents - Ready Teddy 148 514 Ian + The Zodiacs - Spartacus 148 515 Michael + The Firebirds - Laß sie gehen 148 516 Blizzards - Isabell 148 517 Mama Betty's Band - Die Liebesmedizin 148 518 Rivets - Now Decide 148 519 Eyes - Peanut Butter 148 520 Ray Charles - Makin' Whopee 148 521 Crickets Showband - Monkey Time 148 522 Rattles - Lalala 148 523 Wayne Fontana + Mindbenders - Game Of Love 148 524 Pretty Things - Honey I Need 148 525 Little Richard - It Ain't Whatcha Do 148 526 Liverbirds - Diddley Daddy 148 527 Maggotts - Ha Ha Mister Froggie 148 528 Liverbirds - Peanut Butter 148 529 Four Renders - Under The Boardwalk 148 530 Londoners - That's My Desire 148 531 German Bonds - Sonata Facile 148 532 Team Beats Berlin - Sick + Tired 148 533 Wayne Fontana + Mindbenders - It's Just A Little Bit Too Late 148 534 Pretty Things - Cry To Me 1966 148 535 Ian + Zodiacs - So Much In Love With You 148 536 Rattles - Come On And Sing 148 537 nicht belegt 148 538 Rivets - Die Welt ist voll Musik 148 539 Walker Brothers - Make It Easy On Yourself 148 540 Escorts - Dizzy Miss Lizzy 148 541 Rattles - Stopping In Las Vegas 148 542 Lee Curtis + Allstars - Shame + Scandal In The Family 148 543 Ian + Zodiacs - Why Can't It Be Me 148 544 Team Beats Berlin - Battle Of New Orleans 148 545 Rivets - The Girl I Love 148 546 Rivets - Barbara Ann 148 547 In Crowd - Sha La La La Lee 148 548 Ian + Zodiacs - No Money No Honey 148 549 Walker Brothers - The Sun ain't Gonna Shine Anymore 148 550 Phantom Brothers - Chicago 148 551 Odd Persons - Hand Jive 148 552 Remo Four - Peter Gunn 148 553 Lee Curtis - Kelly 148 554 Liverbirds - Bo Diddley Is A Lover 148 555 Rattles - Love Of My Life 148 556 Faces - Cry Cry Cry 148 557 Pretty Things - Come See Me 148 558 Mindbenders - One Fine Day 148 559 Merseys - Sorrow 148 560 nicht belegt 148 561 Rivets - L.O.V.E. 148 562 Country Stars - Busted 148 563 Dave Dee, Dozy.... - Hideaway 148 564 Cheetales - The Gamble 148 565 Walker Brothers - You Don't Have To Tell Me 148 566 Peter Nero Blue Sounds+Davy Jones - Searchin' 148 567 Pretty Things - A House In The Country 148 568 Dave Dee, Dozy.... - Bend It 148 569 King Pins - Gotta Get A Good Thing Going 148 570 Walker Brothers - Another Tear Falls 148 571 Rattles - It Is Love 148 572 Ian + Zodiacs - Nanananana 148 573 Dave Dee, Dozy.... - Hard To Love You 148 574 Rivets - She Hardly Ever Call Me Baby Anymore 1967 148 575 Dave Dee, Dozy.... - Save Me 148 576 Pretty Things - Buzz The Jerk 148 577 Remo Four - Live Like A Lady 148 578 HiFis - I'm A Box 148 579 Walker Brothers - Deadlier Than The Male 148 580 Jerry Lee Lewis - Detroit City 148 581 Walker Brothers - Stay With Me Baby 148 582 Dave Dee, Dozy.... - Touch Me 148 583 Rattles - Cauliflower 148 584 HiFis - Snakes + Ladders 148 585 Dave Dee, Dozy.... - Okay 148 586 Screamers - Indication 148 587 Pretty Things - Children 148 588 Walker Brothers - Walking In The Rain 148 589 Rivets - The Lion 148 590 Lee Curtis - Come On Down To My Boat 148 591 John Walker - Annabella 148 592 Spanky + Our Gang - Making Every Minute Count 148 593 Ones - Lady Green Grass 148 594 Herbert + Birgit - Hey Jean Hey Dean 148 595 Dave Dee, Dozy.... - Zabadak 1968 148596 Pretty Things - Death Of A Socialite 148 597 Dave Dee, Dozy,.... - The Legend Of Xanadu 148 598 Cops + Robbers - Harlem Shuffle (nicht klar, ob überhaupt auf SC erschienen - habe nur die Fontana - Pressung jemals gesehen) Singles Philips/Fontana, Seire "Twist im Starclub" Vol. 1 345 591 Sounds Inc. - Leichte Kavallerie 2 345 592 Searchers - Sweet Nothin's 3 345 593 Rattles - Mashed Potatoes 4 345 606 Searchers - Sweets For My Sweet 5 267 290 Howie Casey + Seniors - Boll Weavil Song 6 107 311 Jerry Williams + Violents - Do It Over Again 7 345 620 Rattles - Sticks + Stones 8 345 621 Searchers - Sick + Tired 9 345 623 Rattles - Go To Him LPs auf dem "braunen" Starclub - Label : 1965 158 000 Rattles - Star-Club Show 1 158 001 Roadrunners/Shorty+Them - Star-Club Show 2 158 002 Lee Curtis + Allstars - Star-Club Show 3 158 003 Liverbirds - Star-Club Show 4 158 004 Jerry Williams + Violents - Star-Club Show 5 158 005 Various - Star-Club Show 6 158 006 Little Richard - Kings Of Beat 1 158 007 Ian + Zodiacs - Star-Club Show 7 158 008 Ray Charles - Kings Of Beat 2 158 009 Fats Domino - Kings Of Beat 3 158 010 Country Stars - Star-Club Show 8 158 011 Various - 16 R+B Golden Hits 158 012 Wayne Fontana + Mindbenders - Game Of Love 158 013 Rattles - Hurra die Rattles kommen 158 014 Jerry Lee Lewis - Kings Of Beat 4 158 015 Sonny Boy Williamson + Yardbirds - Same 158 016 Various - International Beat Festival 158 017 Lee Curtis - It's Lee 1966 158 018 Various - Star-Club Szene 158 019 Rivets - Yes It's Time 158 020 Ian + Zodiacs - Listen To 158 021 Liverbirds - More Of 158 022 Various - Sweet Beat 158 023 Rattles - Greatest Hits New Recordings 158 024 John Lee Hooker - It Serves You Right 158 025 Kalle - Ich bin ein Deutscher 158 026 Walker Brothers - Same 158 027 Dave Dee, Dozy.... - Same 158 028 Walker Brothers - Portrait 158 029 Ian + Zodiacs - Locomotive 158 030 Dave Dee, Dozy,... - If Music Be The Food Of Love 1967 158 031 Rattles - Remember Finale Ligure 158 032 Walker Brothers - Images 158 033 Knut Kiesewetter - That's Me 158 034 Remo Four - Smile 158 035 HiFis - Snakes + Hifis 158 036 Pretty Things - Emotions 158 037 Dave Dee, Dozy,.... - Golden Hits Of LPs "Twist Time Im Star-Club Hamburg", Liverecordings auf dem Ariola - Label: 70950 IT Vol. 1 - The Rattles 70952 IT Vol. 2 - King Size Taylor + Bobby Patrick Big Six 70954 IT Vol. 3 - Rock'n'Beatbands - Competition 70224 IT Vol. 4 - The Roadrunners 70983 IT Various - Rock And Beat Im Star-Club Hamburg 71430 IT Star-Club Time With King Size Taylor + Dominoes 71740 IT Rattles - Liverpool Beat 71765 IT King Size Taylor, Bobby Patrick Big Six - Liverpool Beat
Soweit die Vinylabteilung. Auf dem CD - Sektor gab es viele der Originalalben mit Bonustracks zuhauf auf dem Repertoire - Label, dazu eine wunderbare 20 - CD - Edition auf Polygram/Starclub. Diese sind leider inzwischen alle aus dem Lieferprogramm der Industrie verschwunden. Teilweise kann noch von Two Wolf Records das eine oder andere Stück geliefert werden. Problematisch sind CD - Editionen auf Billiglabeln, die in Kaufhäusern etc. für wenig Geld verschleudert werden - da findet man oft Material, das mit dem Star-Club absolut nichts zu tun hat. Reiner Etikettenschwindel also; Bei Zweifeln bitte Rückfragen an den Autor, seid vorsichtig !
VelvetMonkey Stammuser
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Thema: St.Pauli - Wie der Beat nach Hamburg kam Do März 11, 2010 11:59 am
Am 13.April 1962 war es soweit: Die Zeit der Dorfmusik war vorbei. Die Not hatte ein Ende und der Rock´n Roll endgültig eine Heimat in St.Pauli gefunden: den legendären Star-Club in der Großen Freiheit 39. Auch vorher hatte es schon ein paar Clubs mit Live-Musik gegeben, so z.B. den ebenfalls legendären Kaiserkeller, das Top10 oder das Indra, in dem die Beatles ihren ersten Auftritt in Hamburg absolvierten. Doch keiner sollte so berühmt werden wie der Star-Club.
Die Idee zum Star-Club hatte Horst Fascher, der vorher schon maßgeblich am Top 10 beteiligt war. Er überzeugte den gebürtigen Dortmunder Manfred Weissleder, der Ende der 50er Jahre als Betriebselektriker auf dem Kiez angefangen und sich schnell zum Inhaber einschlägiger Etablisments empor gearbeitet hatte, das alte Stern-Kino zum Musik-Club umzubauen.Die Rockmusik war 1962 noch Subkultur und anarchischer Sound einer radikalen Minderheit und so glich die Entstehung des Star- Clubs einer mittleren Kultur-Revolution, als am 13.April der Star-Club zum ersten Mal die Rock´n´Twist Parade eröffnete.
Manfred Weissleder hatte das geschäftliche Gespür und Horst Fascher ein äusserst glückliches Händ-chen beim Booking der Top-Acts und so wurde der Star-Club schnell zum Mekka für Rock´n´Roll begeisterte Jugendliche - weit über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannt.
Ray Charles, The Beatles, Chuck Berry, Jerry Lee Lewis, Fats Domino, Bo Diddley, Bill Haley, Gene Vincent oder Eddie Cochran - die Liste der Acts im Star-Club liest sich wie ein Whoiswho der Rockgeschichte - und das hatte der Star-Club dem Einsatz des Ex-Boxprofis Horst Fascher zu verdanken, der keine Gelegenheit auslies, dem Club neue Highlights zu verschaffen. Wer in diese legendären Zeiten abtauchen möchte, dem sei Horst Faschers Biografie LET THE GOOD TIMES ROLL! wärmstens ans Herz gelegt. Auf sehr lebendige Art und Weise schildert der Star-Club Mitbegründer hierin die goldene Zeit des Rock´n´Roll auf dem Hamburger Kiez. Fascher ist selbst zur lebenden St.Pauli Legende geworden.
Bald zählte man im Star-Club fast eine Million Besucher pro Jahr und die kamen nicht nur aus Deutschland, sondern reisten auch aus England, Skandinavien und Frankreich an, um ein paar Nächte im damaligen Rock´n´Roll Eldorado zu erleben. Und es wurde sogar ein eigenes Platten-Label unter der Marke “Star-Club” ins Leben gerufen.
Den Hamburger Obrigkeiten war der Club allerdings ein Dorn im Auge. Man sah die Moral der Jugend durch das “geistlose Urwaldgetöse” gefährdet und so machten immer wieder Polizei- Razzien den Betreibern des Star-Clubs das Leben schwer. Am 31.12.1969 wurden die Tore des Star-Clubs in der Großen Freiheit 39 für immer geschlossen. Die Fans trauern noch heute.
Horst Fascher - The Guy, who brought the Beatles
Hamburg - Perle des Nordens
Horst Fascher, 1936 in Hamburg geboren, ist eine lebende St.Pauli - Legende. Der Rock´n´Roll Fan der ersten Stunde hat nicht nur die Beatles für Deutschland entdeckt, sondern mit der Gründung des Hamburger Star-Clubs ein entscheidendes Kapitel der Rock-Geschichte mitgeschrieben. Nach seinem Bestseller "Let The Good Times Roll!" erscheint nun sein zweites Buch - ein prallgefüllter Bildband mit hunderten von, meist bisher unveröffentlichten, Fotos aus den "Good Times". Begleitet wird das neue Buch von einer DVD und einem Audiobook, mit zahlreichen Interviews mit Fascher selbst und einigen Wegbegleitern. >> Mehr über Horst Fascher und den Star-Club - Hamburg >>
DIE BEATLES-TOUR AUF DEN SPUREN DER BEATLES
http://www.beatles-tour.com
Die Beatles-Tour Hamburg beginnt auf den Treppen, die früher in den Star-Club führten. Die Tour ist nicht nur für Fans der Beatles ein Muss, sondern für jeden der sich für die Musik der 60er Jahre interessiert. Hamburg ist die „Geburtsstätte der Rockmusik“, hier hat das begonnen was in den 60er Jahren die Welt veränderte. Auf dieser Tour kann jeder sehen wo und wann die Beatles und andere Bands von 1960 bis 1962 spielten und lebten. Star-Club, Top-Ten-Club, Kaiserkeller, Indra und Bambi-Kino sind die bekannten Clubs in der Hamburger Beatles-Geschichte. Die Beatles Tour Hamburg hat weitere Information, die bisher in keinem Buch stehen. Nach dem Rundgang durch die Straßen von St. Pauli beginnt die Gesprächsrunde in einer gemütlichen Kneipe mit Beatles-Vergangenheit.
http://www.beatles-tour.com
VelvetMonkey Stammuser
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Thema: CHARLY DELLAS über den Star Club Do März 11, 2010 12:02 pm
CHARLY DELLAS Ehemals Sänger der legendären Beatband der 60er "The Wanderers" und Ex- Radiomoderator. Deutschlands Oldie- u. Starclub-Experte www.Charly-Dellas.de
Der Starclub - Hamburg war der berühmteste Musikclub der Welt. 1962 wurde das ehemalige Sternkino auf der großen Freiheit 39 in Hamburg von Manfred Weisleder aus der Rotlichtszene und seinem Geschäftsführer, dem Boxer Horst Fascher, gegründet.
Astrid Kirchherr, die spätere Fotografin der Beatles entwarf das legendäre Plakat mit den Zeilen: "Die Zeit der Dorfmusik ist vorbei, es lebt der Starclub."
Dort spielten ab sofort jede Nacht mindestens 3 Bands. Beat und Rock n Roll eroberten dadurch die deutsche Musikszene.
Auch aus Amerika und aus England wurden berühmte Stars sowie Bands eingeflogen. Wer im Hamburger Starclub auftrat, zählte zur internationalen Elite der Musikszene.
Dort gastierten unter anderem die Beatles, Fats Domino, Ray Charles, Bill Haley, Everly Brothers, Wanda Jackson, Jerry Lee Lewis, Little Richard, Lee Curtis, Jimmy Hendrix und viele andere.
Auch die deutschen Beatbands waren dort fast alle vertreten . So auch die Rattles, German Bonds, Phantom Brothers, Charly Dellas & The Wanderers, Frank Farian & die Schatten, The Tonics, The Rivets und viele weitere.
1970 schloss der Starclub dann endgültig seine Pforten. Grund waren die aufkommenden Disco`s sowie die ansteigenden Gagen der Bands. In den 80er Jahren wurde das Gebäude abgerissen. Eine Gedenktafel erinnert heute noch an den legendären Starclub.
Der legendäre Hamburger Starclub war ein Teil der Hamburger Geschichte und wird dieses auch bleiben.
Der Starclub wird auf ewig in den Herzen der Hamburger weiterleben!
Noch heute ist der Starclub in Hamburg ein begriff, egal welchen Hamburger bur man anspricht den Starclub kennt auch heute noch ein jeder!
Die einstimmige Meinung der Hamburger zum Starclub lautet:
Der legendäre Hamburger Starclub war Kult, ist Kult und wird auch immer Kult bleiben!
VelvetMonkey Stammuser
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Thema: aus www.rockarchiv.de Do März 11, 2010 12:05 pm
Archiv Rock und Revolte Der Star-Club Hamburg 13.4.1962 - 31.12.1969
"Be-Bop-A-Lula" live Die Superstars des Rock´n Roll zum Anfassen
Die vielen Bands aus Liverpool, London, Manchester, Birmingham, Dublin oder Glasgow waren Herz und Rückgrat des Star-Clubs. Für viele war der Star-Club ihre «Lehrzeit», manche der Gruppen und Musiker, die damals Nacht für Nacht auftraten, machten später Karriere und ließen dadurch die Geschichte des Star-Club zur Legende werden. Doch damals waren sie nur der «Alltag», unbekannte Musiker von vielen, bestenfalls Lokalgrößen. Den frühen Ruhm des Star-Club begründeten andere: die Superstars des Rock 'n' Roll.
Manfred Weißleder wollte mehr als nur einen Twistschuppen, der sich bis auf die Größe und die zahlreicheren Bands nicht von den anderen Rockclubs in Hamburg unterschied. Er wollte mehr als nur Bands, die fremde Songs nachspielen. Er wollte die Originale. Und er holte sie:
Gene Vincent war der erste echte Rock-Star, der im Mai 1962 die Bühne des Star-Club betrat. Be Bop A Lula live - das jagte dem Publikum einen Freudenschauer nach dem anderen über den Rücken. Seit Bill Haley 1958 war kein echter großer Rocker mehr in Deutschland gewesen, und nun dies! Der Star-Club war brechend voll, und in der ersten Reihe standen die jungen Musiker aus England mit großen Augen, weil auch sie hier ihr großes Idol zum erstenmal hautnah erlebten. Unter den Engländern, die vor Staunen den Mund nicht mehr zubekamen, befanden sich auch die Beatles. Sie holten sich von Gene Vincent Autogramme, ließen sich mit ihm fotografieren und durften sogar mit Gene zusammen ein bißchen jammen. Vincents Erfolg war so gewaltig, daß er auch in den folgenden Jahren immer wieder in den Star-Club zurückgeholt wurde. Bis 1965 trat er insgesamt mehr als 60 Tage an der Großen Freiheit auf, mit wechselnden Begleitbands, darunter den Outlaws mit Ritchie Blackmore an der Gitarre. Doch Gene Vincent war nur der Anfang. Vom 24. September bis zum 7. Oktober gastierte die nächste Rock-Sensation: Bill Haley persönlich! Bei Hamburgs Polizei herrschte Katastrophenstimmung. Mit Schrecken erinnerte sie sich an die Straßenschlachten vor vier Jahren und bereitete ihre Einsatztrupps unter größten Bedenken auf einen neuen Nahkampf vor. In Star-Club-Nähe wurden Wasserwerfer postiert, eine Hundertschaft saß abrufbereit. Doch im Gegensatz zu den Veranstaltern von früher war man im Star-Club Begeisterung und tanzende Fans gewohnt und sah ihren Jubel nicht als beginnenden Aufruhr an, der nur noch mit Gummiknüppeln gestoppt werden konnte. Alles blieb friedlich, und Haley kehrte auch später noch mehrmals an die Große Freiheit zurück. Insgesamt gastierte er 28 Tage.
Und während Bill Haley noch sein zweiwöchiges Gastspiel gab, kam am 30. September schon die nächste Granate: Little Richard, der Leibhaftige des Rock, frisch zurück aus dem selbstgewählten Kloster-Exil, um der Welt wieder die Botschaft von Tutti Frutti zu bringen. Begleitet von der Sounds In-corporated legte er im Laufe seiner Show einen fast kompletten Striptease auf die Bretter und hatte einen derartigen Erfolg, daß er schon für Anfang November wiedergebucht wurde. Bis Ende 1964 trat Little Richard insgesamt 23 Tage im Star-Club auf.
Am 29. Oktober landete auf dem Hamburger Flughafen eine Maschine aus Nizza. An Bord: Fats Domino mit seiner Band. Am gleichen Abend gab er zwei Konzerte, die bis heute zu den absoluten Höhepunkten in der Geschichte des Clubs gezählt werden. Nach den Shows gefiel es Fats im Star-Club so gut, daß er seine Musiker allein ins Hotel zurückschickte. Fats kletterte zurück auf die Bühne, klemmte sich hinters Piano und machte mit den anwesenden Gruppen - darunter den Searchers und Gerry & the Pacemakers - noch stundenlang weiter. Bis ihn schließlich um 6 Uhr sein Manager direkt vom Piano zum Flugplatz schleppte. Die Rock 'n' Roll-Größen kamen Schlag auf Schlag. Für Ray Charles wurde am 10. Mai '63 die Bühne in ein Blumenmeer verwandelt und 'extra vergrößert, damit seine komplette Bigband darauf Platz fand. Ohne mit der Wimper zu zucken, zahlte Manfred Weißleder eine Rekordgage von 60000 Mark, um Ray Charles, der sonst nur in den größten Hallen Amerikas auftrat, für eines seiner seltenen Club-Gastspiele zu gewinnen. Und im Gegensatz zu sonst ging es in dieser Nacht richtig feierlich zu: Alle lauschten voll Hingabe den Tönen des Meisters. Zwei Tage später donnerte wieder das altbekannte Trampeln und Brüllen durch den Saal an der Großen Freiheit. Jerry Lee Lewis, der Killer am Piano, das Tier am Klavier, begann sein erstes einwöchiges Engagement. Reihenweise fielen Mädchen in Ohnmacht, wenn Jerry Lee sich mit einem goldenen Kamm die Locken ordnete. Begleiten ließ er sich von den Nashville Teens, später auch von den Out-laws. Einer seiner Auftritte wurde im Star-Club für eine LP mitgeschnitten, die im gleichen Jahr von amerikanischen Fachjournalisten zur besten bisherigen Live-Aufnahme der Welt erklärt wurde. Es kamen die Everly Brothers (2 Tage), Bö Diddley (3 Tage) und Duane Eddy (8 Tage). Und schließlich kam auch Chuck Berry. Der hatte wie üblich seine Gage bereits im voraus kassiert und wollte fünf Minuten vor dem ersten Auftritt noch 1000 Dollar zusätzlich. Hans Bunkenburg: «Er war ein richtig Verrückter. Wir mußten ihn hinter der Bühne einschließen, damit Berry nicht abhaute. Als er dann mehr Gage forderte, haben wir die Hintertür versperrt und ihm gesagt, wenn er nicht spielt, müsse er durch den vollen Saal gehen, wenn er raus wolle. Da ist Berry dann doch zum vereinbarten Preis aufgetreten!»
Wie es bei diesen Auftritten zuging, weiß Pico noch genau: «Da kam man nicht mehr durch den Club durch, weil es gerammelt voll war. Da konnte kein Kellner mehr arbeiten, da ging gar nichts mehr. Die ganze Menge jodelte, damit es losging. Wenn dann der Star kam, stürzte erst mal alles zur Bühne und jeder wollte rauf. Ich mußte die Leute zurückstoßen, und weil ich das ja nicht allein schaffen konnte, haben mir immer ein paar Jungs dabei geholfen. Da fielen irgendwelche Weiber in Ohnmacht, denen hab ich dann erst mal 'n Glas Wasser gebracht. Bei Jerry Lee Lewis, Gene Vincent, Brenda Lee, Wee Willie Harris, überall das gleiche. Alle wollten auf die Bühne, auch die Frauen, alles, was da vorne war. Die haben sich so gequetscht, daß sie ohnmächtig wurden. Wir haben sie dann rausgezogen und gleich wieder in die Menge geschmissen, so, wie sie waren.»
Neben den Rock-Königen wurde jede Menge weiterer Prominenz für Star-Gastspiele gebucht. Bis zum August '64 gastierten außerdem Johnny & the Hur-ricanes (36 Tage), The Tornados (18), Joey Dee & the Starliters (2l), Chubby Checker (2), Johnny Kidd & the Pirates (56), Tommy Roe (4), Brenda Lee (l), Wee Willie Harris (31), Screaming Lord Sutch (34), Little Eva (1), Vince Taylor (21), Emile Ford (42), Joe Brown (3) und Millie (l Tag). Der Millie-Auftritt war ein Drama für sich. Sie stand gerade mit My Boy Lollipop in den Hitparaden, hatte für den gleichen Tag Verträge mit dem Star-Club und einem Lokal in Kiel abgeschlossen und für beide Veranstaltungen im voraus kassiert. Eine Band hatte sie nicht, also überredete ihr Manager den gerade anwesenden Klaus Doldinger, am Nachmittag schnell noch eine Begleitgruppe zusammenzustellen. Wie und was die Gruppe allerdings begleiten sollte, wußte niemand. Noten gab es nicht, und so konnte nur nach einer LP grob geübt werden. Ohne Millie - die kam erst 15 Minuten vor ihrem Auftritt und erklärte, daß sie ihre Songs von der LP nicht mehr auswendig kenne. Das Chaos war vorprogrammiert, und Doldinger tarnte sich daraufhin mit der blonden Lockenperücke seiner Frau, damit ihn auch ja niemand erkennt. Die Band ging auf die Bühne, spielte zwei Nummern, dann kam Millie, und alles war zu spät. Vier Songs lang kämpfte jeder gegen jeden, dann verschwand Millie wieder und meinte, ihre Arbeit sei getan. Und während das Publikum noch buhte, war sie schon auf dem Weg ins Hotel. Nach Kiel fuhr sie an dem Abend auch nicht mehr. Wozu auch - das Geld hatte sie ja schon. Dieser Vorfall aber blieb eine Ausnahme. Alle anderen Stars kamen pünktlich, boten Leistung und spielten oft länger, als sie vertraglich eigentlich mußten. Manfred Weißleder hatte es geschafft: Während in Deutschlands Konzertsälen nur bunte Schlagerabende stattfanden, lief in seinem Club genau das Programm, auf das die Rock-Fans seit Jahren voll Sehnsucht gewartet hatten, hautnah und zum Anfassen für Eintrittspreise von 3 oder 5 Mark (nur Ray Charles kostete wegen der Supergage 20 Mark). Selbst in den Mutterländern von Beat und Rock 'n' Roll, in England und den USA, gab es kein vergleichbares Lokal, das ein so geballtes Rockprogramm der Spitzenklasse bot.
Nach zwei Jahren war der Star-Club nicht mehr nur ein Musikclub von vielen. Sondern genau das, was als Werbespruch auf Pullovern und Aufklebern stand:
«The most famous Beat-Club in the world». Der berühmteste Beat-Club der Welt.
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Thema: Fascher der Macher Do März 11, 2010 12:13 pm
"Der Laden war ein voller Erfolg. Ich bekam damals 650 Mark plus zwei Prozent vom Gesamtumsatz -und der lag im ersten Monat schon bei 240.000 Mark! Nach drei Monaten kaufte ich mir einen weißen Chevrolet. Ich hatte immer Geld, immer Musik um mich herum - und Frauen en masse."
Horst Fascher
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Thema: Die Beatles in Hamburg Do März 11, 2010 12:15 pm
Biete Epstein, was er will Die Beatles in Hamburg
Am 21. Januar 1962 saß der frischgebackene Star-Club-Geschäftsführer Horst Fascher im Flugzeug nach Liverpool. Mit von der Partie war Roy Young, ein englischer Pianist, der bereits seit 1960 in den Hamburger Clubs auftrat und Fascher als Dolmetscher bei Vertragsverhandlungen diente. Ihr Auftrag: Bands buchen für den neuen Star-Club. Unter anderem auch die Beatles.
Fascher und die Beatles kannten sich schon aus Indra-Zeiten. Wen Fascher allerdings nicht kannte, war der neue Manager, der seit ein paar Monaten die Geschäfte der Band leitete - Brian Epstein. Fascher: «Epsteins Büro war am Whitechapel, einer der Hauptverkehrsstraßen von Liverpool, im ersten Stock über dem NEMS-PIattengeschäft. Er hörte uns recht interessiert zu, als wir vom Star-Club erzählten, aber dann druckste er herum. Die Beatles hatten nämlich vor einem halben Jahr Top Ten-Chef Peter Eckhorn versprochen, auch bei ihrem nächsten Hamburg-Trip wieder in seinem Club zu gastieren. Und Epstein und Eckhorn hatten bereits miteinander telefoniert und als Starttag des neuen Beatles-Engagements den 1. März 1962 abgesprochen. Nun wollte Epstein wegen des neuen Clubs nicht unbedingt sein Versprechen brechen. Zumal die Beatles im Top Ten gute Erfahrungen gemacht hatten. Und so weiter.
Daraufhin rief ich von Liverpool aus Weißleder an. Der gab mir freie Hand: Also begann ich mit Epstein zu schachern. Bei ihrem letzten Top Ten-Gastspiel hatten die Beatles 200 Mark pro Mann und Woche verdient. Inzwischen standen sie bei 350 Mark. Ich bot Epstein also 500 an, freie Flüge nach Hamburg und zurück - und einen Extra-Tausender für ihn unterm Tisch. Epstein grinste, ließ die Geldscheine verschwinden, und fünf Minuten später war der Vertrag unterschrieben.»
So begann eine lange und fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Beatles-Manager und dem Star-Club. Top Ten-Boss Eckhorn bekam von Brian Epstein übrigens zwei Tage später einen Brief: «Leider sind die Beatles am l. März nicht verfügbar, weil sie einen Monat später woanders in Hamburg auftreten werden. Vielleicht ist es aber möglich, Ende des Jahres einen anderen Termin zu arrangieren.» Dazu kam es nie.
Am 12. April 1962, einen Tag vor der Star-Club-Eröffnung, kamen die Beatles auf dem Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel an. In ihrer Begleitung waren Brian Epstein und die Mutter von Stuart Sutcliffe. Stu war bis zum Herbst '61 der fünfte Beatle gewesen, hatte sich in Hamburg aber in die Fotografin
Astrid Kirchherr verliebt, einen Studienplatz an der Kunsthochschule Lerchenfeld bekommen und war deshalb in der Hansestadt zurückgeblieben. Die Beatles freuten sich sehr auf das Wiedersehen mit ihrem alten Freund, doch als sie durch den Zoll kamen, sahen sie nur Astrid.
Horst Fascher, der die Beatles abholte, erlebte die Szene mit: «Die Beatles sahen sich ratlos um. fragte John Lennon. Astrid fiel ihm schluchzend an die Brust: Alle waren wie gelähmt. Die Nachricht traf die Beatles wie ein Hammer. Eben noch hatten sie herumgefeixt und sich auf ihren alten Kumpel gefreut -und jetzt dies! Lennon flippte total aus und konnte sich kaum mehr beruhigen. Paul und Pete weinten. George und Stus Mutter lagen sich schluchzend in den Armen. Diese Stunde war die bitterste, die ich mit den Beatles verbracht habe. John hat sich später völlig betrunken, und auch die anderen versuchten, ihren Schmerz irgendwie zu betäuben. Ich brachte noch die Gruppe in ihr Quartier in der Großen Freiheit, dann ging ich. Sie mußten mit ihrem Kummer allein fertig werden.»
Bis zur Star-Club-Premiere am nächsten Abend hatten sich die Beatles wieder im Griff. Niemand merkte ihnen ihren tragischen Verlust an. Sie feierten und tranken mit den anderen, und alle hatten mächtig einen sitzen.
Fascher: «Brian Epstein war so voll wie noch nie in seinem Leben. Nachdem wir morgens um 6 Uhr geschlossen hatten, zog er um ins Sascha nebenan, um noch weiterzutrinken. Bis dann nichts mehr ging und er im Vollrausch über seinen Tisch kippte und einschlief. John Lennon entdeckte ihn dort wenig später, orderte an der Bar einen halben Liter Bier und kippte Epstein das Zeug über den Kopf. Das brachte ihn jedenfalls soweit wieder hoch, daß Lennon seinen Manager ins Hotel schaffen konnte.» Epstein logierte im Hotel, die Beatles nicht. Die wohnten schräg gegenüber vom Star-Club im ersten Stock über dem Striplokal Kolibri. Weißleder hatte die ganze Etage als Band-Unterkunft gemietet. Zu viert lebten die Beatles da in zwei Zimmern und schliefen in eisernen doppelstöckigen Luftschutzbetten. Im Gegensatz zu den Unterkünften, die den Bands von den Hamburger Clubs zuvor gestellt wurden, war das geradezu feudal. Sogar eine Dusche gab es. Und weil auf dieser Etage alle Star-Club-Gruppen wohnten, ging es natürlich auch immer hoch her.
Die Beatles waren dabei stets ganz vorn. Berühmt ist die Geschichte, wie sie angetrunken aus dem Fenster pinkelten und dabei wohl recht absichtlich einen Trupp Nonnen näßten, der gerade die Große Freiheit hochzog. Meist aber waren ihre Scherze weniger geschmacklos und mehr purer Unsinn. So besuchten die Beatles eines Sonntagmorgens mit einigen anderen Musikern den Altonaer Fischmarkt. Dort kann man von der Banane bis zum Kleiderschrank so gut wie alles kaufen. Die Beatles, nicht mehr ganz nüchtern, kauften sich ein Spanferkel. Lebendig natürlich. Das kam an die Leine, wurde nach dem Kaiserkeller-Besitzer Koschmider «Bruno» getauft und von John Lennon kurzerhand zum Hund erklärt. Doch Bruno weigerte sich, zu bellen und brav an der Leine zu trotten. Also bekam er auf dem Heimweg zur Großen Freiheit ab und zu einen Tritt, damit er voranging. Und weil man in Deutschland Kinder, aber keine Tiere schlagen darf, alarmierten verstörte Passanten prompt die Polizei. Horst Fascher: «So durfte ich die Beatles wieder mal auf der Davidwache abholen - nicht zum ersten- und auch nicht zum letztenmal.» Brunos ereignisreiches Leben endete 24 Stunden später bei einem Schlachter. Sein Leichnam wurde in der Star-Club-Band-Unterkunft in kürzester Zeit vertilgt. Vor allem John Lennon entwickelte sich bald zum Schrecken der Reeperbahn, an dem Keith Moon, gefürchteter Schlagzeuger der Who, seine helle Freude gehabt hätte. Horst Fascher: «Star-Club-Chef Manfred Weißleder war privat ein begeisterter Jäger. Jedes Jahr flog er für ein paar Wochen auf Safari nach Afrika oder Asien. Wenn er zurückkam, brachte er immer ein paar neue Trophäen mit, die er teils in seiner Wohnung, teils im
Star-Club-Büro aufhängte. Nun hing dort im Büro auch ein großes Orang-Utan-Fell, das Weißleder aus Borneo mitgebracht hatte. Dieses Fell sich Lennon eines Abends klammheimlich aus. Er schlüpfte hinein, hängte sich seine Gitarre um und kam so auf die Bühne. Der Erfolg war gewaltig, alle im Star-Club brüllten vor Lachen. Und obwohl Lennon unter der Affenhaut fürchterlich schwitzte, berauschte ihn sein King-Kong-Gag so sehr, daß er drei Auftritte lang das gitarrenspielende Wundertier mimte. Als der Star-Club morgens schließlich dichtmachte, war John Lennon gerade so richtig in Fahrt gekommen. Er band sich einen Strick um den Hals, drückte Paul McCartney die Leine in die Hand, und ab ging's auf allen vieren in Richtung Reeperbahn. Mit wildem Affengegrunze sprang er alle Passanten an, die ihm entgegenkamen, und sorgte für reichlich Panik. Die Leute hielten Lennon auf den ersten Blick tatsächlich für eine Art Gorilla - da kann man sich leicht vorstellen, was los war.
Schließlich kamen Lennon und McCartney bei ihrer Affentour auch in die Talstraße. Dort stürmten sie mit wildem eine Kneipe. Lennon sprang auf einen Tisch und riß die große Solo-Show ab. Die Gäste im Lokal fanden das wohl nicht so gut. Sie türmten. Ohne ihre Zeche zu bezahlen - das jedenfalls sagte später der Wirt, der beim Auftauchen der beiden Beatles sofort die Polizei alarmierte. Und so bekam ich kurz darauf wieder einmal einen freundlichen Anruf des diensthabenden Wachtmeisters der Davidwache, daß ich zwei verrückte Beatles aus der Arrestzelle abholen könnte.
Der Talstraßen-Wirt war ziemlich sauer und wollte die Beatles für den entstandenen Schaden haftbar machen. Wir einigten uns schließlich, und er bekam für die nicht einkassierten Zechen 150 Mark. Die zog ich den Beatles dann beim nächsten Zahltag wieder ab.»
Bei Beatles-Aktionen wie mit Bruno, den Nonnen oder dem Affenfell war natürlich Alkohol im Spiel, und das meist nicht zu knapp. Fascher: «Also, ohne zu übertreiben: die Beatles waren bald jeden Tag voll. Das heißt, sie waren nicht immer so voll, daß sie nicht mehr wußten, was los war. Aber sie soffen jeden Tag. Sie hatten ja auch so viele Freunde inzwischen in Hamburg, und wenn sich jemand im Star-Club ein spezielles Lied von ihnen wünschte, gab es ja auch gleich immer eine Runde. Da gingen die Kellner hin und sagten: Tony Sheridan erinnert sich an die Folgen der Promille-Schlachten: «Wenn man in die Band-Unterkunft kam, lagen immer irgendwelche Kotzhaufen in den Ecken. Einige waren mit kleinen englischen Fähnchen an Zahnstochern verziert. Das sah richtig niedlich aus.»
Manchmal wurde bis zum Umfallen gesoffen. Eines Morgens machte Horst Fascher nach Feierabend noch einmal einen Kontrollgang durch den leeren Star-Club: «Das war eine meiner Pflichten als Geschäftsführer. Es gab ja immer wieder mal Leute, die zuviel getrunken hatten und noch irgendwo rumlagen, oder Musiker, die in der Garderobe eingeschlafen waren. Da sah ich ganz hinten in einer Ek-ke noch jemanden sitzen. Als ich hinkam, war es George Harrison, der dort schlief. Ich schüttelte ihn und sagte, er soll in sein Zimmer gehen, aber er lallte nur: , und versuchte, ihn hochzuziehen. Das gelang mir auch, aber kaum hatte ich ihn oben, sackte George auch schon wieder zusammen wie ein Taschenmesser. , rief ich und versuchte, ihn mit leichten Fußtritten in den Hintern zum Rausgehen zu bewegen. Aber er kam überhaupt nicht hoch und fing dann an, auf allen vieren zu krabbeln. Unterwegs klappte er immer wieder zusammen. Der Star-Club war nun ziemlich groß, und da brauchte ich schon so zwanzig oder dreißig Fußtritte, bis ich ihn an der Tür hatte. George kroch langsam auf allen vieren vor mir her, aus dem Star-Club raus und quer über die Große Freiheit bis zur Musikerunterkunft. So voll wie an diesem Tag habe ich ihn nie wieder erlebt.» Doch Fascher hat auch andere Erinnerungen: «Irgendwann abends war ich einmal drüben auf der Musikeretage. Alle Zimmer waren leer, nur in einem Raum saß Paul McCartney und spielte etwas auf seiner Gitarre. Er fragte mich, ob ich ein wenig Zeit hätte, er habe gerade einen neuen Song komponiert und würde ihn mir gern mal vorspielen. , sagte ich und setzte mich hin. Paul spielte ein paar Akkorde und begann dann zu singen: Ich fand das Stück gut und sagte es Paul auch, aber ich habe natürlich nie daran gedacht, daß die Beatles mit dieser Nummer nur wenige Monate später eine gigantische Karriere starten würden.» Das erste Star-Club-Gastspiel der Beatles ging vom 13. April bis zum 31. Mai. Sechs Monate später, am
I. November, begann ihr zweites Engagement. Es dauerte bis zum 14. November und brachte der Band pro Mann und Woche 600 Mark. Doch inzwischen hatte sich mehr als nur ihre Gage verändert.
Noch während ihrer ersten Star-Club-Verpflichtung bekamen die Beatles ein Telegramm von Brian Epstein:
CONGRATULATIONS BOYS. EMI REQUEST RECORDING SESSION. PLEASE REHEARS E NEW MATERIAL.
Das hatte Folgen: Im August feuerten die Beatles ihren Drummer Pete Best und holten sich als neuen Trommler Ringo Starr von Rory Storm & the Hurricanes. Zwei Wochen später schloß EMI-Produzent George Martin mit ihnen einen Plattenvertrag. Am 11. September gingen die Beatles in London ins Studio und nahmen ihre erste Single mit dem Titel Love Me Do/P. S. I Love You auf. Am 5. Oktober erschien die Platte in England auf dem Markt. Als Horst Fascher die Beatles am 1. November vom Flughafen abholte, mußte er zweimal hinsehen, um die Gruppe wiederzuerkennen: «Statt Lederanzügen oder Röhrenjeans trugen die Beatles mit einemmal Anzug mit Weste, weißes Hemd und Krawatte. Nur die Großvaterstiefel mit Gummizug an der Seite, die sie früher schon liebten, waren geblieben. Ansonsten waren ihre Haare länger und frisch gewaschen, und selbst die üblichen schwarzen Fingernägel waren verschwunden. Brian Epstein hatte seine Jungs optisch total umgekrempelt.» Menschlich allerdings blieben sie die alten. Und knüpften gleich wieder ihre alten Verhältnisse an.
Mit Ausnahme von George Harrison, der sein Glück lieber auf freier Wildbahn versuchte, hatten alle Beatles in Hamburg feste Freundinnen. Paul McCartney ging damals mit Cory, der achtzehnjährigen Tochter des Wirts der Blockhütte. Das war ein Lokal am oberen Ende der Großen Freiheit, wo sich die Musiker oft in ihren Spielpausen trafen. Ringos Mädchen hieß Carla. Und John Lennon hatte Betty. Betty hieß eigentlich Bettina Derlin, war Barfrau im Star-Club, hatte einen mächtigen Busen und war jederzeit bereit, den Beatles auch noch die Klamotten zu waschen und ab und zu für sie zu kochen. John mochte sie sehr - was ihn aber nicht daran hinderte, sich manchmal auch anderweitig umzusehen. Fascher: «Zu meinen Aufgaben als Geschäftsführer gehörte es auch, die Musikerunterkünfte regelmäßig nach Mädchen zu durchsuchen. Nicht, weil wir den Jungs ihren Spaß nicht gegönnt hätten. Aber damals gab es noch den Kuppeleiparagraphen in aller Schärfe. Und hätte die Polizei mal ein Mädchen gefunden, wäre der Star-Club wegen Begünstigung und Vorschubleistung der Ausübung von Unzucht) drangewesen. Weil die Behörden uns sowieso auf dem Kieker hatten, war es also besser, vorzubeugen. Diese Kontrollgänge mußten also sein, ob es den Musikern und mir gefiel oder nicht. Eines Abends nun machte ich wieder meine Runde. Nicht mehr ganz nüchtern, weil es schon spät war und es im Star-Club immer feucht herging. Aus einem der Beatles-Zimmer drangen eindeutige Quietschgeräusche - die Federn der Betten, in denen die Musiker schliefen, gaben bei größerer Beanspruchung immer solche Geräusche von sich. Ich öffnete die Tür und spähte hinein: Es war John Lennon, der dort wieder einmal seiner liebsten Freizeitbeschäftigung nachging. Ich trat ins Zimmer, aber John und sein Mädchen waren viel zu beschäftigt, um mich zu bemerken.
Blau wie ich war, wußte ich dennoch, daß eine kalte Dusche in so einem Fall der beste ist. Nur: eine Dusche gab es in dem Zimmer nicht. Ich hatte eine andere Idee, stellte mich hinter die beiden, öffnete meine Hose und ließ all das Bier, das ich an dem Tag schon getrunken hatte, auf das Pärchen niederplätschern. Klatschnaß und wild fluchend sprangen die beiden hoch, aber weil ich so was wie Lennons Vorgesetzter war und er wußte, daß ich Mitglied im Boxclub und Hamburger Meister im Weltergewicht war, blieb es bei den Flüchen. Die nächsten zwei Tage hat er dann nicht mit mir gesprochen, aber später haben wir uns über diese Szene fast totgelacht.»
Noch ein zweites Mal störte Fascher Lennons Liebesleben: «Einmal fiel mir auf, daß nur drei Beatles auf der Star-Club-Bühne standen. John Lennon fehlte. Das ging natürlich nicht, schließlich bezahlten wir für vier Musiker. Ich ging also nach vorn und fragte Paul McCartney, wo John steckt. meinte Paul, drehte sich um und sang weiter.
Also ging ich hinter die Bühne zu den Musikertoiletten, die direkt neben dem Duschraum und den Garderoben lagen. Eine Klotür war verschlossen, ich klopfte, keine Antwort. Ich klopfte noch mal, wieder nichts. Irgendwas stimmte da nicht. So betrat ich den Duschraum, der vom Klo durch eine oben offene Holzwand abgetrennt war, kletterte auf die Wasserhähne und sah über die Barriere hinweg. Natürlich war John Lennon auf dem Nachbarklo, und zwar in eindeutiger Pose. Ich dachte daran, wie ich ihn das letzte Mal von der Frau geholt hatte. Jetzt hing die Handbrause gleich neben mir. Ich hielt sie über die Brüstung und drehte den Kaltwasserhahn voll auf.
Ein Schrei antwortete auf den unverhofften Guß. Blitzschnell war Lennon aus dem Klo heraus und fluchte auf englisch und deutsch durcheinander. Mich ließ das alles kalt: - Mit diesen Worten verschwand ich.
Fünf Minuten später begannen die Gäste im Star-Club plötzlich fürchterlich zu lachen. Ich drehte mich zur Bühne um und hielt es auch nicht mehr aus: Da stand John Lennon, nackt bis auf Stiefel und Unterhose, und sang Twist And Shout. In der Hand hatte er seine Gitarre, um den Hals eine Klobrille. Die hatte er in seinem Frust mit Gewalt abgerissen. Alle im Club johlten vor Vergnügen. Ich auch. Und weil wir unseren Riesenspaß daran hatten, brauchte Lennon die Reparatur des Klos dann auch nicht zu bezahlen. Das übernahm der Star-Club - dieser Gag war es uns wert.» Am 18. Dezember kamen die Beatles zu ihrem dritten und letzten Gastspiel in den Star-Club. Wieder für nur vierzehn Tage - bis zum 31. Dezember - und wieder für eine höhere Gage als zuvor. Nun kosteten sie 750 Mark pro Mann und Woche, und daß sie überhaupt noch einmal kamen, war Glück. Ihre erste Single Love Me Do begann gerade in der englischen Hitparade zu steigen, und Brian Epstein wollte die Band jetzt gezielt in England einsetzen. Diesmal wohnten die Beatles nicht mehr in den Räumen an der Großen Freiheit, sondern in der neuen Band-Herberge des Star-Club, dem Hotel Pacific am Neuen Pferdemarkt, wo für die Gruppen stets eine ganze Etage reserviert war. Im Pacific feierten die Beatles auch wenige Tage später Weihnachten.
Horst Fascher: «Heiligabend war der einzige Tag im Jahr, an dem der Star-Club geschlossen war. Statt dessen hatte Manfred Weißleder im Pacific eine Weihnachtsfeier organisiert, um seinen englischen Musikern, die nicht bei ihrer Familie sein konnten, ein Fest wie zu Hause zu bieten. Es gab Truthahn, jede Menge zu trinken und als Überraschung von Weißleder für jeden Musiker ein goldenes Armband. Und als wir alle blau waren, hockten wir einträchtig beieinander und sangen Weihnachtslieder. Paul McCartney begleitete uns dabei am Klavier. Außer Gerry & the Pacemakers weiß ich nicht mehr, wer sonst noch dabei war - die Bands im Star-Club wechselten ständig - doch an diesem Abend wurden die sonst so harten Burschen alle ziemlich weich und sentimental.»
An den letzten Beatles-Auftritt Silvester '62 kann sich Fascher nicht mehr erinnern: «Dazu waren wir alle an dem Tag viel zu betrunken!» Am nächsten Tag, Neujahr '63, brachte er die Beatles zum letztenmal zum Flughafen. , sagte Lennon zu mir, Sein Gefühl hatte John Lennon nicht getrogen. 1963 wurde für die Beatles das Jahr von Please Please Me, From Me To You, She Loves You und / Want To Hold Your Hand. Die Zeiten, in denen sie für 40 Mark pro Mann und Nacht stundenlang drauflosrockten, waren unwiederbringlich vorbei. John Lennon 1970 in seinem Rolling Stone-lnterview: «Als wir jünger waren, haben wir uns auf der Bühne wild bewegt. Wir sprangen herum und machten all das, was die Bands heute tun: Sachen kaputtschlagen, mit einem Klodeckel auf die Bühne kommen und pissen und scheißen. Das machten wir in Hamburg. Das war etwas, was man macht, wenn man sieben oder acht Stunden spielt. Sonst gibt es nichts zu tun, du schlägst den Laden zusammen und beschimpfst die Leute. Dann wurden wir elegant und hörten mit solchen Sachen auf. In Liverpool, Hamburg und in anderen Tanzhallen früher waren wir performers, und was wir machten, war phantastisch. Wir spielten straight rock, und es war in England keiner da, der an uns rankam. Sobald wir es geschafft hatten, machten wir es zwar immer noch, aber die Ecken und Kanten waren abgeschlagen. Brian steckte uns in Anzüge und all das, und wir wurden sehr, sehr groß. Aber wir hatten uns verkauft. Unsere Musik war tot, noch ehe wir in England unsere Theater-Tour starteten. Wir fühlten uns beschissen, weil wir unser Ein- oder Zweistundenprogramm, über das wir in einer Weise glücklich waren, nun auf zwanzig Minuten reduzieren und diese zwanzig Minuten dann jede Nacht wiederholen mußten. Die Beatles-Musik als Werk von Musikern starb, als Musiker entwickelten wir uns so nicht weiter. Wir vermißten später immer die Club-Auftritte, weil wir nur dort wirkliche Musik gemacht haben.»
1965 versuchte Manfred Weißleder noch einmal, die Beatles für einen Tag in den Star-Club zurückzuholen. Vom 20. Juni bis zum 5. Juli war die Gruppe auf Tournee durch Frankreich, Spanien und Italien. Das letzte Konzert fand in Barcelona statt. Zwei Tage später, am 7. Juli, sollten die Beatles einen Star-Club-Auftritt anhängen. Doch alle Bemühungen scheiterten aus Termingründen. Sechs Wochen später starteten die Beatles vor 55000 Fans im Shea Stadium New York ihre dritte USA-Tournee. Erst am 26. Juni '66 kehrten die Beatles für ein Konzert nach Hamburg zurück, allerdings in die Ernst-Merck-Halle. Im Star-Club wartete man in dieser Nacht darauf, daß mindestens einer der berühmten vier noch auf ein Bier vorbeischauen würde. Manfred Weißleder: «Es war ihnen von der Polizei verboten worden, den Star-Club zu besuchen, weil angeblich die Sicherheit nicht garantiert werden konnte. Sie sind dann aber trotzdem gekommen, nachts um 2 vom Hotel in Tremsbüttel mit der Taxe. Da sind sie aus dem Fenster geklettert.» So endet die gemeinsame Geschichte der Beatles und des Star-Club. Die Geschichte des Star-Club aber fängt jetzt erst richtig an.
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Thema: Klaus Voormann Do März 11, 2010 12:23 pm
Klaus Voormann aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Wechseln zu: Navigation, Suche Chartplatzierungen (vorläufig)Vorlage:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/vorläufige Chartplatzierung
Erklärung der Daten Alben A Sideman's Journey DE 26 31.07.2009 (… Wo.)
Klaus Voormann (* 29. April 1938 in Berlin) ist ein deutscher Musiker und Grafiker. Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
* 1 Leben * 2 Zitate über Voormann * 3 Buchveröffentlichungen * 4 Literaturhinweise * 5 Weblinks
Leben [Bearbeiten]
Voormann studierte in Hamburg an der Meisterschule für Gestaltung und arbeitete als grafischer Designer und Illustrator, als er 1960 im Hamburger Kaiserkeller die Beatles kennenlernte und gemeinsam mit Astrid Kirchherr einer ihrer besten Freunde wurde. Er kaufte Ende 1961 den Bass von Beatles Bassist Stuart Sutcliffe, als sich dieser aus der Musik zurückzog. Als die Beatles weltberühmt wurden, blieb er mit ihnen verbunden, zumal er 1964 ebenfalls nach London zog. Hier gründete er seine erste eigene Beat-Band The Eyes aus denen später Paddy, Klaus and Gibson wurden. In dieser Zeit spielte er in verschiedenen Clubs der Star Club Kette, u.a. in Hamburg und Bielefeld. Ab 1966 spielte er Bassgitarre in der Band von Manfred Mann und begann neben seiner Grafikerkarriere auch eine Musikerkarriere.
1966 entwarf er während seiner Zeit in London das Cover für das Beatles-Album Revolver, auf dem er auch selbst am rechten Rand der Titelcollage zu sehen ist, und für das er 1967 einen Grammy für das beste Schallplattencover erhielt. Die Zeitschrift Hörzu vertrieb die Platte anfangs in Deutschland, und platzierte ihr Firmenlogo damals im Zentrum des Cover-Entwurfs. Voormann war aber nie Layouter der Hörzu, wie oft fälschlich angenommen wird.
Er hat auch das Cover für zwei LPs der Bee Gees entworfen Bee Gees 1st (1967) und Idea (1968). Die Einflüsse auf seinen Stil sind vielfältig; eine wichtige Rolle spielen Max Liebermann und expressionistische Maler wie George Grosz.
Die Freundschaft zu den Beatles führte dazu, dass er bei zahlreichen Soloprojekten von John Lennon, Ringo Starr und George Harrison den Bass spielte. So war er u. a. Gründungsmitglied von John Lennons Plastic Ono Band und war an solchen LPs wie Imagine, Ringo, oder All Things Must Pass und dem Concert for Bangla Desh beteiligt. Außerdem spielte er auf dem legendären Lou Reed Album Transformer als Bassist mit. Als Studiobassist hat er unter anderem auch mit Carly Simon (das Bass-Intro von You're So Vain stammt von ihm), Harry Nilsson und B. B. King gearbeitet. Zeitweise lebte er in der Nähe von Los Angeles.
1979 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Musikproduzent. Sein erster Erfolg wurde die bis dahin völlig unbekannte Band Trio. Er produzierte mit ihnen einen der größten Hits der Neuen Deutschen Welle: Da Da Da. Außerdem arbeitete er unter anderem mit Künstlern wie Marius Müller-Westernhagen und Heinz Rudolf Kunze zusammen.
Mitte der 1990er Jahre war er für die Cover-Gestaltung der Beatles-Anthology zuständig. Auch mit Paul McCartney blieb er nach Auflösung der Beatles verbunden und schuf 1999 einige Grafiken für dessen Album Run Devil Run.
Am 29. November 2002 nahm er am Gedenkkonzert für George Harrison teil, das in der Royal Albert Hall in London stattfand. Dort spielte er bei den Stücken All Things Must Pass und Wah Wah den Bass.
2003 veröffentlichte er sein Buch Warum spielst du „Imagine“ nicht auf dem weißen Klavier, John?. Voormann schreibt in diesem Buch über seine Zeit mit den Beatles, aber auch über zahlreiche andere Begegnungen und das Leben in der internationalen Musik-Szene.
Klaus Voormann kreierte das Cover zum Album Scandinavian Leather der norwegischen Death Punk-Band Turbonegro, das 2003 erschien. Inzwischen hat er über 100 Album-Cover entworfen.
Zum 40-jährigen Jubiläum des Erscheinens von Revolver im Jahr 2006 hat Voormann abermals das Cover einer offiziellen Jubiläums-Edition gestaltet, welches aber bislang unveröffentlicht geblieben ist.
Klaus Voormann lebt zusammen mit seiner Frau Christina, seinem Sohn und seiner Tochter in der Nähe von München. Zitate über Voormann [Bearbeiten]
„Er ist ein wunderbarer Mensch, ein verrückter Hund, ein leidenschaftlicher Kunst- und Musikliebhaber, ein prächtiger Vater und Ehemann, ein enger Freund und ein totales Arschloch.“ (Paul McCartney über Klaus Voormann)
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Thema: Star-Club - Die Legende lebt Do März 11, 2010 1:12 pm
Werner Walendowski: Star-Club - Die Legende lebt [Buch-DVD/VÖ: April 2006] Ausgezeichnet ...! Ausschnitt aus Cover des Bandes 'Star Club - Die Legende lebt (c) membran International 2006 membran International 2006
Frankfurt/Main (gbip/27.12.2006) - Legenden sind schnell gesponnen, so auch die vom "legendären Star-Club" in Hamburg. Doch Beatexperte und -sammler Werner Walendowski zeigt mit seinem Bildband genau, warum dieser Laden weltberühmt wurde und welche Innovationskraft für die internationale Musikszene von ihm ausging. Der Autor war bemüht, eine nahezu vollständige Presse-, Bild- und Tonträgerdokumentation über den Star-Club zusammenzutragen. Das Buch sprüht vor Zeitgeist - vor allem der Blick auf die Plattencover und ihre Linernotes. Zeitungsanzeigen und -berichte, die abgebildet sind, geben zum Staunen Anlass, wer dort alles aufgetreten ist: beispielsweise Gene Vincent, Little Richard, Fats Domino, The Searchers, Bill Haley, Ray Charles ... und die Beatles.
"Hier finden Sie Schätze und Raritäten, die heutzutage unter Sammlern ein vermögen kosten und kaum noch zu beschaffen sind", so Werner Walendowski. "Natürlich konnte dieses Buch nicht ohne die tatkräftige Mithilfe etlicher Sammler und Zeitzeugen erscheinen." Die abgebildeten "Exponate" sind jahresmäßig zusammengefasst, wobei die Zeitungsausschnitte und Anzeigen nicht zwingend dem richtigen Jahr zugeordnet sind. Ein Manko, über dass der kundige und aufmerksame Leser hinwegsieht.
Die Dokumenation umfasst 206 DIN-A4-Seiten, ist hochwertig hergestellt. Und der Clou ... dem Werk liegt noch eine wunderschöne DVD mit Beatclub-Aufnahmen bei. Die Legende beginnt zu leben!
Unser Fazit: Werner Walendowskis Dokumentation "Star-Club - Die Legende lebt" wurde 2006 mit unserem virtuellen Preis "M.B.E. (Mit bester Empfehlung)" als "Bildband des Jahres" ausgezeichnet. Ein Muss für jeden "Star-Club"-Fan und Beatenthusiasten.
.......... Sixties-Kombi: Bildband und DVD
Frankfurt/Main (gbip/13.06.2006) - Der Star-Club hat nicht nur die Ursprünge der Beatles begleitet und eine Musikszene beispiellos in Gang gesetzt. Mit dem Star-Club verbindet sich auch, was viele vielleicht nicht mehr wissen, ein Schallplattenlabel. Und seit jenen Tagen, in denen die Topstars in Hamburg aufgetreten sind und ihre Auftritte auf Vinyl bannten, versuchen Tausende von Sammlern ihre Plattensammlung aus dieser Zeit zu komplettieren.
Vor wenigen Wochen erschien ein Bildband, der nach eigenen Angaben helfen will, "den Mythos zu erhalten und außerdem zu dokumentieren wie umfangreich und weltumspannend die Legende des STAR-CLUB HAMBURG wirklich war".
Dem Buch liegt eine - der Papierform nach - interessante DVD mit alten Beat-Club-Aufnahmen bei. Derzeit haben wir diese Editon noch nicht vorliegen und können so leider keinen persönlichen Eindruck davon vermitteln. Im Folgenden präsentieren wir die Pressemitteilung des Verlages. Auf einer anderen Seite verweist membran International auf entsprechende Rezensionen. Harold Krämer vom kleinsten Beatlesmuseum der Welt schreibt in seinem neuesten Newsletter: "Ein echt starkes Buch, das ich nur empfehlen kann. Wer sich für den 'Star-Club' und die Musik dieser Epoche interessiert, kommt daran nicht vorbei."
............................................................................................................................................... Offizielle Presseinformationen Star Club - Die Legende lebt Cover des Bandes 'Star Club - Die Legende lebt (c) membran International 2006 Buch-/DVD-Cover membran International 2006
Hamburg (ots/05.05.2006) - Die Geschichte der Beat-Musik der 60er Jahre ist untrennbar mit einem Namen verbunden - dem des Star-Clubs in Hamburg!
In dem kleinen Club auf dem Hamburger Kiez gaben sich Weltstars wie Ray Charles, Chuck Berry, Bill Haley, Chubby Checker, Gene Vincent, Jerry Lee Lewis und Little Richard die Klinke in die Hand; hier verdienten sich spätere Weltstars wie die Beatles und die Searchers, aber auch die Lokalmatadoren The Rattles ihre ersten Sporen.
Mit Fug und Recht darf behauptet werden, dass die Musik-Geschichte ohne den Star-Club einen anderen Verlauf genommen hätte. Nach nur siebenjährigem Bestehen schloss der Star-Club am 31.12.1969 für immer seine Pforten.
Aber: Die Legende lebt weiter!
Heerscharen von Sammlern aus aller Welt horten bis heute Schallplatten und Memorabilien aus der Beat-Ära. Ein durchaus kostspieliges Vergnügen: Besonders seltene Liebhaberstücke wechseln für zum Teil atemberaubende Preise den Besitzer. Und auch wenn tausende von Sammlern jeweils einzelne Juwelen aus der legendenumwobenen Zeit besitzen - es gibt wohl niemanden, der eine komplette Sammlung sein Eigen nennen kann.
Die Idee des vorliegenden Bildbandes ist es nun, den Mythos des Star-Clubs lückenlos zu dokumentieren und anhand von originalen Abbildungen von Schallplattenhüllen, Autogrammkarten und Auftrittsanzeigen die Legende des Star-Club Hamburg auf eine sehr bildhafte Weise zu erzählen. Dieses Buch atmet den Zeitgeist der 60er Jahre!
In limitierter Auflage erscheint das Buch zudem mit einer Bonus-DVD. Die darauf enthaltenen 28 Titel zeigen ungekürzte Auftritte von Künstlern, die damals im STAR CLUB spielten. Erleben Sie Legenden wie The Jimi Hendrix Experience, Deep Purple, The Spencer Davis Group oder Gerry & The Pacemakers. Aufgezeichnet im Beat-Club von Radio Bremen, moderiert von Uschi Nerke: Eine wirklich einmalige DVD - erhältlich nur in diesem Buch!
Realisiert wurde der beeindruckende Bildband unter tatkräftiger Mithilfe von diversen Sammlern und Archivaren. Diese haben ihre persönliche Sammlung für die Erstellung des Buches zur Verfügung gestellt und damit die einmalige Zusammenstellung erst möglich gemacht.
Ein großartiger Bildband nicht nur für Kenner des Star-Clubs, sondern für alle, die die Musik der 60er Jahre leben und lieben!
Quelle: dezibel promotion gmbh für membran International GmbH Bibliografische Angaben
Star Club - Eine Legende lebt. DVD mit 28 Tracks + Buch mit allen Plattencovern, Autogrammkarten, Starclub News, Zeitungsanzeigen von Werner Walendowski Grosser & Stein (April 2006) Gebundene Ausgabe / Sprache Deutsch EAN: 4011222300584 39,90 EUR (D) Erhältlich in gutsortierten Buchhandlungen oder über www.cd-lp-dvd.de sowie Amazon erhältlich DVD-Trackliste
1. Peanut Butter (Barnum - Cooper - Goldsmith - Smith) - The Liverbirds (Beat Club 01 - 25.09.1965) 2. Why Do You Hang Around Me (Birch) - The Liverbirds (Beat Club 01 - 25.09.1965) 3. Diddley Daddy (Fuqua - MacDaniel) - The Liverbirds (Beat Club 01 - 25.09.1965) 4. Livin' Lovin' Wreck (Blackwell) - Ian & The Zodiacs (Beat Club 02 - 30.10.1965) 5. Face In The Crowd (Flynn - Edwards - Flynn) - Ian & The Zodiacs (Beat Club 02 - 30.10.1965) 6. All Of Me (Marks - Simons) - Ian & The Zodiacs (Beat Club 02 - 30.10.1965) 7. Come On And Sing (Reichel) - The Rattles (Beat Club 03 - 04.12.1965) 8. Little Quennie (Berry) - The Rattles (Beat Club 03 - 04.12.1965) 9. She's The One (Brannigan - Hedges - Keating) - The Rattles (Beat Club 03 - 04.12.1965) 10. Dizzy Lizzy (Bennett - Hawkins) - Gerry & The Pacemakers (Beat Club 03 - 04.12.1965) 11. Ferry Cross The Mersey (Griffith) - Gerry & The Pacemakers (Beat Club 03 - 04.12.1965) 12. My Babe (Sheridan) - Gerry & The Pacemakers (Beat Club 03 - 04.12.1965) 13. Poor Boy (Günther) - The Lords (Beat Club 04 - 22.01.1966) 14. Peter Gunn (Mancini) - The Remo Four (Beat Club 04 - 22.01.1966) 15. Leave It To Me (Trenner) - Ian & The Zodiacs (Beat Club 05 - 12.02.1966) 16. Keep On Running (Edwards) - Spencer Davis Group (feat. Steve Winwood) (Beat Club 06 - 26.03.1966) 17. Shout (Millie) - The Birds And The Bees (Beat Club 06- 26.03.1966) 18. Hideaway (Blaikley - Howard) - Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich (Beat Club 08 - 28.05.1966) 19. Hold Tight (Blaikley - Howard) - Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich (Beat Club 08- 28.05.1966) 20. Hold On I'm Coming (Hayes - Porter) - Cliff Bennett & The Rebel Rousers (Beat Club 11 - 27.08.1966) 21. Friday On My Mind (Vanda - Young) - The Easybeats (Beat Club 15 - 31.12.1966) 22. I Take What I Want (Lee Garrett) - Cliff Bennett & The Rebel Rousers (Beat Club 18 - 11.03.1967) 23. Purple Haze (Hendrix) - The Jimi Hendrix Experience (Beat Club 18 - 11.03.1967) 24. What Are You Gonna Do (Bruce - Collins - Fearon - McRay - Morris - Phillips) - Lee Curtis & The AllStars (Beat Club 19 - 10.05.1967) 25. Alright Now (Boone - McQueen) - Free (Beat Club 58 - 05.09.1970) 26. No No No (Blackmore - Gillan - Glover - Lord - Paice) - Deep Purple (Beat Club 71 - 25.09.1971) 27. Highway Star (Blackmore - Gillan - Glover - Lord - Paice) - Deep Purple (Beat Club 79 - 24.06.1972) 28. Only The Blues (Leitch) - Donovan (Musikladen Extra 09 - 05.12.1973)
Zitiert nach www.cd-lp-dvd.de
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Thema: Re: Der Star Club Do März 11, 2010 1:14 pm
Im April 2010: Remember Revolver – Ausstellung mit Klaus Voormann
Dezember 17, 2009 · Geschrieben von Redaktion
Weiden (ots/16.12.2009) – Kein Deutscher hat in der internationalen Rockmusik so viele Spuren hinterlassen wie Klaus Voormann. Vor allem war und ist er seit 50 Jahren ein enger Freund der Beatles. Berühmt wurde er durch Gestaltung der “Revolver”- und “Anthology”-Alben.
Die Weidener Literaturtage zeigen vom 15. bis 25. April 2010 in der Ausstellung “Remember Revolver” im Neuen Rathaus in Weiden (Bayern) rund 100 Arbeiten des Grafikers und Musikers. Außerdem wird der von ihm gestaltete VW-”New Beetle” zu sehen sein.
Am 14. April (20 Uhr) gibt es einen exklusiven “Revolver”-Abend: zumächst wird der 70-minütige Film “A Sideman’s Journey” zu Voormanns aktuellem Musik-Projekt gezeigt. Dann folgt ein Gespräch mit dem Künstler, anschließend besteht die Möglichkeit LPs und Drucke signieren zu lassen und die Ausstellung vorab zu besichtigen.
Karten ab sofort unter Telefon +49 (9 61) 8 55 50 und www.okticket.de. Weitere Informationen unter: www.weidener-literaturtage.de
Quelle: Stefan Voit, www.oberpfalznet.de
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Thema: Lee Curtis Do März 11, 2010 1:30 pm
Lee Curtis
Ein Abend mit Lee Curtis, das ist Rock'n'Roll aus erster Hand. Eine großartige Stimme und ein beeindruckender Entertainer, der mit seinem liebenswerten Kauderwelsch aus deutsch und englisch sofort Zugang zu den Herzen seines Publikums findet. Lees musikalischer Vortrag ist sowohl in den rockigen wie auch in den soften Passagen von jener Wucht und Vitalität, die anderen Sängern nie so recht gelingen will. Die frühen 60er Jahre markieren einen Wendepunkt in der Geschichte der Rockmusik. Inspiriert von den Rock'n'Roll-Giganten Chuck Berry, Bill Haley, Fats Domino und natürlich Elvis Presley finden sich in den Kellern und Kneipen von Liverpool blutjunge Musiker zu Bands zusammen und spielen Rhythm' & Blues. Auf der Suche nach Auftrittsmöglichkeiten kamen sie bald nach Hamburg und somit in den legendären Star-Club. Für Wochen und Monate engagierte der damaligen Star-Club-Geschäftsführer Horst Fascher die englischen Bands. Die jungen Beatles, Tony Sheridan, The Searchers, Gerry & the Pacemakers u.a. schrieben in dieser Zeit ein Stück Rock'n'Roll-Geschichte. Unter diesen Musikern war ein junger Mann, der mit seiner Band "All Stars" einen besonders starken Eindruck bei den Hamburger Fans hinterließ: Lee Curtis. Er kam 1962 für ein einwöchiges Gastspiel nach Hamburg - daraus wurden schließlich 6 Jahre Bühnen-arbeit in Deutschland, Tourneen und 7000(!) Auftritte im Star-Club. Bis 1969 gehörten er und seine "All Stars" (mit dabei war zeitweise auch der ehemalige Drummer der Beatles und Vorgänger von Ringo Starr, Pete Best) zum ständigen Inventar des Star Clubs. Lee Curtis - zusammen mit den German Bonds - ein unvergesslicher Abend - voll mit gutem Rock'n'Roll