Rockmusik Freunde der 70 iger
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BeitragThema: wir gedenken ....   wir gedenken .... EmptyDo Apr 01, 2010 7:45 am

mit diesem Eintrag zolle ich den Eltern meinen Respekt, die das seit 10 Jahren ertragen; auch die Anschuldigungen und Anfeindungen
Ich hoffe, dass sie es wirklich nicht waren und das man ihnen eines Tages ihre geliebte Tochter wieder gibt.
Vielleicht geschieht ja ein Wunder?



Predigt am Karfreitag 2006
Liebe Gemeinde,
Wir leben zwischen den Zeiten.
Noch sind wir nahe dran am Tod an diesem Karfreitag. Das österliche Halleluja über den
Gräbern ist noch nicht angestimmt worden.
Mitten im Leben sind wir vom Tod umgeben. Die Spaßgesellschaft hat heute Pause.
Der Karfreitag Jesu ist eng mit unseren eigenen Karfreitagen verwoben.
Heute steht uns auch unser eigener Tod vor Augen und all die Todestage der Menschen
um die wir trauern und die nur noch in unseren Herzen und in unseren Erinnerungen
leben.
Wer den Tod mit Friedhofsaugen sieht , der sieht nur die Erde, die so aufgewühlt ist, wie
unsere Herzen, der sieht tief hinunter in das Grab und sieht den Tod in seiner ganzen
vernichtenden Kraft und in seiner ganzen Sinnlosigkeit. Wer den Tod mit Friedhofsaugen
sieht, der spürt die ganze Verzweiflung, die er verursacht, die Verzweiflung, die uns den
Atem lähmt und die Hoffnung raubt.
Wir leben zwischen den Zeiten, liebe Gemeinde.
Die Zeit zwischen Verzweiflung und Hoffnung, zwischen Karfreitag und Ostern, zwischen
Tod und Auferstehung, und auch wenn der Tod mit Friedhofsaugen betrachtet uns wie in
kaum einem anderen Jahr vor Augen steht, und die Verzweiflung darüber in besonderer
Weise zu spüren ist, so lassen sie es mich gleichwohl versuchen an diesem Karfreitag,
den Tod auch vom Himmel her in den Blick zu nehmen und ihn mit Gottes Augen zu
sehen..
Dazu mag uns der vorgeschlagene Predigttext aus dem Hebräerbrief helfen:
Darum ist Christus auch ein Mittler des neuen Bundes, auf dass er durch seinen Tod, der
geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen des ersten Bundes, nun auch das
verheißene Erbe die empfangen, die dazu berufen sind.
Nun aber, am Ende der Zeiten, ist er ein für allemal erschienen, durch sein eigenes Opfer
die Sünde aufzuheben.
Und so, wie es gesetzt ist den Menschen, einmal zu sterben, danach aber das Gericht
kommt, so ist nun auch Christus gestorben, um unsere Sünden wegzunehmen.
Ein zweites Mal wird er nicht erscheinen um unserer Sünden willen, sondern denen, die
auf ihn warten zum Heil. (Hebr.9.15.26b-28)
Den Tod vom Himmel, her in den Blick nehmen, liebe Gemeinde, heißt anders auf Tod
und Leben zu schauen, etwa als die Menschen der Antike.
Von ihnen haben wir übernommen, das Leben als eine Tragödie zu sehen, das
unweigerlich seinem Schicksal entgegengeht, dem Sterben.
Eine böse Macht, der Tod, liegt wie ein Schatten auf dem Menschen und ist stärker als er.
Der Mensch, so sagten es die Philosophen der Antike, tue alles sich von dieser Macht zu
befreien und würde doch nur immer wieder vom Tod besiegt werden.
Das ist das alte Gesetz des Lebens, das Opfer braucht zur Vergebung von Schuld. Und
wem diese Formulierung zu altmodisch ist: Das ist das alte Gesetz des Lebens, dass alles
eben seinen Preis hat, auch das Leben.
Der Tod ist der Tribut, den jeder an das eigene Leben zahlen muß.
Ist das nicht auch unsere Sicht vom Tod? Dass er der Preis ist, den wir für unser Leben zu
zahlen haben?
Der christliche Glaube, liebe Gemeinde, widerspricht hier entschieden:
Es ist genug der unschuldigen Opfer. Das alte Gesetz ist durchbrochen, nach dem das
Leben in der Tragödie des Todes endet. Und Paulus fügt hinzu: Ein für allemal.
Der Tod ist nicht mehr das zwingende Ende des Lebens.
Aber wie, liebe Gemeinde, sollen wir in diesem Glauben, in dieser himmlischen Sicht des
Todes gewiss werden?
Das letzte Mal, dass ich an Karfreitag über diesen Text predigte, war im Jahre 2000, in
Ranstadt, kurz nachdem das Kind Johanna Bonacker, tot und ermordet aufgefunden
wurde.
Das ist mir in den Sinn gekommen, als die Predigt schrieb und drängender kann man wohl
nicht die Frage stellen: Wie können wir uns unseres Glaubens gewisser werden, dass der
Tod nicht das Ende unseres Lebens ist?
Geht das überhaupt? Ist das überhaupt möglich?
Wie finde ich als ihr Seelsorger hier Worte des Trostes, wo ich mir doch selbst nichts
Trostloseres vorstellen kann?
Sicher ist, liebe Gemeinde, dass Glaubenszuversicht, nichts mit Selbstsicherheit und
künstlichem Optimismus zu tun hat.
Denn Glaubensgewissheit wird nun gerade am Zweifel gewonnen, Zuversicht entsteht
immer nur an den Rändern der Verzweiflung.
Verzweiflung und Zuversicht liegen eng beieinander.
Die äußeren Gegensätze scheinen sich zu berühren, je tiefer ich sie erlebe.
Das eine ist ohne das andere nicht denkbar. Hoffnungslosigkeit ohne Zuversicht,
Gottverlassenheit ohne Trost, Tod ohne Leben, Sinnlosigkeit ohne Glauben, all dies wäre
dann wirklich die Hölle auf Erden.
Nur wer schon in der Nähe des Todes war, wird die Kostbarkeit des Lebens ermessen
können, nur wer die Hoffnungslosigkeit zu durchleiden hatte, kann wohl ermessen, welche
Kraft die Zuversicht hat.
Können wir es ermessen, liebe Gemeinde? Können wir es annehmen, erspüren, dass
damit das Leid nicht nur weggeredet oder billig vertröstet wird?
Denn darum kann es gerade am Karfreitag nicht gehen.
Am Karfreitag wurde Jesus verspottet, geschlagen, gegeißelt, mit Dornen gekrönt und
ermordet. Da ist kein Platz für billigen Trost.
Den Tod hatte er nicht verdient.
Und so steht das Kreuz auf Golgatha für alle sichtbar, immer noch und immer neu für das
ausgelieferte, gequälte, zerstörte Leben und für all die dunklen Täler menschlicher
Existenz.
Zugleich, kaum fassbar, kaum begreifbar, und das ist die himmlische Sicht auf den Tod, ist
das Kreuz aber auch zum Zeichen für den Sieg des Lebens geworden, zur
Glaubensermutigung für alle, die nahe dran sind ihren Glauben im Angesicht des Todes
zu verlieren.
Jesu Tod hat uns erlöst vom Tod, der das Leben ein für allemal beendet.
Wir sind schon gestorben. Mit ihm. Und wir werden, so Gott will, auch mit ihm auferstehen,
in seinen Frieden hinein, der keine Gewalt, keine Grausamkeit mehr kennt.
Weil er lebt, sollen auch wir leben. Wir sind Erben, sagt Paulus.
Erben übernehmen ihr Erbe nicht selbst. Es wird ihnen überlassen, aber es gehört ihnen.
Sie können dieses Erbe nutzen.
Und das neue Testament Gottes sagt uns: Ihr seid erlöst.
Nichts braucht euch mehr gefangen nehmen. Auch der Tod nicht. Auch die Angst vor dem
Tod nicht.
Steht auf der Seite des Lebens. Wehrt der Gewalt und der Grausamkeit in der Welt.
Dies ist mein Vermächtnis. Ihr seid dem Leben verpflichtet und nicht dem Tod, der Liebe
und nicht der Gewalt.
Das Leben wird siegen. Es hat schon gesiegt. Ein für allemal.
Auch wenn wir das manchmal kaum glauben können.
Das soll unsere Zuversicht inmitten mancher Verzweiflung sein.
Amen.
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BeitragThema: verhungerte Kinder   wir gedenken .... EmptyDo Apr 01, 2010 7:49 am

....etwas so unfassbares, dass man kaum noch klar denken kann
Man wünscht den Eltern automatisch das Schlimmste ans Bein, obwohl man das eigentlich nicht darf



Tirschenreuth Zweijähriges Mädchen verhungert

29.03.2010, 18:302010-03-29T18:30:00 CEST+0200

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Von Max Hägler

Im oberpfälzischen Tirschenreuth ist ein unterernährtes Kind gestorben. Durch einen rechtzeitigen Arztbesuch hätte es gerettet werden können.
Notarzt, dpa

Die Mutter alarmierte selbst den Notarzt. Foto: dpa

In der Stadt Tirschenreuth ist ein zweijähriges Mädchen verhungert. Wie die Staatsanwaltschaft Weiden und das Polizeipräsidium Oberpfalz am Montag mitteilten, ist das Kleinkind an Unterernährung und Flüssigkeitsmangel gestorben. Zudem litt es wohl unter Vorerkrankungen.

Die 21 Jahre alte Mutter hat das Mädchen den Angaben zufolge am Samstagvormittag gegen 10:30 Uhr tot im Kinderbett aufgefunden. Sie alarmierte selbst den Notarzt, der eine "ungeklärte Todesart" attestierte und damit die Ermittlungen der Kriminalpolizei auslöste. Die alleinerziehende Mutter sei mittlerweile festgenommen worden und habe Angaben bei den polizeilichen Vernehmungen gemacht, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Gerd Schäfer.

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Das Mädchen wurde noch am Sonntag im Institut für Rechtsmedizin in Erlangen obduziert. Dabei hätten die Mediziner festgestellt, dass das Mädchen durch einen rechtzeitigen Arztbesuch hätte gerettet werden können. Vor diesem Hintergrund leitete die Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen Totschlags durch Unterlassen ein.

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Die Mutter wurde am Sonntagnachmittag festgenommen. "Es ist nicht das einzige Kind, das in dem Haushalt gelebt hat", sagte Oberstaatsanwalt Schäfer. Wie viele Geschwister das tote Mädchen hatte, wollte er nicht sagen. Auch zum Herkunftsort der Familie schwieg er. "Wir wollen nicht, dass die Frau jetzt sofort identifizierbar ist." Derzeit würden Zeugen befragt, darunter auch der Vater des toten Mädchens. Unklar ist noch, ob Mutter und Kind regulär vom Jugendamt betreut worden waren.

Das Landratsamt Tirschenreuth teilte mit, am Dienstag über die Umstände des Kindstodes informieren zu wollen. Unabhängig von der Staatsanwaltschaft wolle man die Öffentlichkeit über die relevanten Sachverhalte in Kenntnis setzen, sagte Sprecher Josef Hecht. "Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass wir etwas hinter dem Berg halten", versicherte Hecht. Allerdings wolle das Amt erst alle relevanten Mitarbeiter anhören, bevor die Öffentlichkeit über den Fall informiert werde. Der Bürgermeister von Tirschenreuth, Franz Stahl, äußerte "tiefe Betroffenheit".

Immer wieder haben in der Vergangenheit Kindstode die Öffentlichkeit erschüttert. Im August des vergangenen Jahres war die dreijährige Sarah im mittelfränkischen Thalmässing unter den Augen ihrer Eltern verhungert. Gegen die damals 26 und 29 Jahre alten Eltern wird noch wegen gemeinschaftlichen Totschlags durch Unterlassen ermittelt, noch ist nicht klar, ob sie schuldfähig sind.

Das Jugendamt hatte die Familie regelmäßig kontrolliert, die Besuche dann aber eingestellt. Zuletzt war im November 2008 ein Mitarbeiter dort, er hatte von "keinem guten Zustand" der Wohnung berichtet, aber nicht erkennen können, dass das Wohl der Kinder gefährdet sei. In Thalmässing hatte der Tod des Kindes Erschütterung ausgelöst. Die Familie hatte direkt am Marktplatz gewohnt, über einer Pizzeria. Dennoch hatte kaum jemand das kleine Mädchen gekannt.

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/bayern/186/507346/text/
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BeitragThema: Trauerandacht in Thalmässing Abschied von Sarah   wir gedenken .... EmptyDo Apr 01, 2010 7:50 am

Trauerandacht in Thalmässing Abschied von Sarah

16.08.2009,
Knapp eine Woche nach dem Hungertod der dreijährigen Sarah hat die Gemeinde in einem Trauergottesdienst Abschied von dem kleinen Mädchen genommen.
Trauergottesdienst in Thalmässing; dpa

Der Eingang zur Kirche in Thalmässing: In einem Trauergottesdienst nahm die Gemeinde Abschied von der dreijährigen Sarah. Foto: dpa

In der 5300-Seelengemeinde Thalmässing herrscht nach dem Tod der kleinen Sarah Trauer und Ratlosigkeit. Rund 250 Menschen versammelten sich am Sonntag zu einer "Andacht der Trauer und der Stille", um der Dreijährigen zu gedenken, die am vergangenen Montag an den Folgen ihrer Unterernährung starb. Bereits am Samstag wurde Sarah im kleinsten Kreis in einer Nachbargemeinde beigesetzt.

Die Andacht begann mit einem fünfminütigen Glockenläuten in der Kirche St. Gotthard. "Das Unfassbare wiegt schwerer, als Worte es ausdrücken können", sagte Pfarrer Frank Zimmer an die Trauernden gewandt. Gemeinsam mit seinem Kollegen Rudolf Hackner von der Gemeinde St. Michael verzichtete er auf die übliche Liturgie. Stattdessen wurden Psalmen zitiert, um die Trauer und die Hilflosigkeit der Thalmässinger in Worte zu fassen. "Es ist auch eine Suche nach Antworten", sagte Zimmer, das sei man Sarah schuldig.

Die kleine evangelische Kirche aus dem 18. Jahrhundert war fast komplett besetzt. Überwiegend ältere Menschen waren gekommen. Die Trauerandacht fand nur einige 100 Meter entfernt von der Wohnung statt, wo Sarah mit ihren Eltern und ihrem ein Jahr älteren Bruder lebte. Vor dem Haus wurden Grablichter und Plüschtiere abgelegt.

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Die beiden Pfarrer wollten der Gemeinde Hilfe bei der Frage geben, die derzeit in dem idyllischen Örtchen vieles überschattet: "Warum konnte mitten unter uns die kleine Sarah verhungern?" Nach den Psalmen blies Pfarrer Zimmer symbolisch eine Kerze aus und es folgten Minuten der Stille.

Thalmässings Bürgermeister Georg Küttinger, der ebenfalls unter den Trauernden war, zeigte sich tief betroffen und betonte, auch er warte noch auf "Antworten auf die vielen offenen Fragen". Ein anderer Teilnehmer sagte wie zur Verteidigung: "Man kann der Gemeinde selbst
keinen Vorwurf machen." Ein Weiterer berichtete: "Die Verfassung im Ort ist schlecht." Bürgermeister Küttinger stellt sich vor seine Bürger: "Die Nachbarn hätten nichts machen können."

Die bayerische Familienministerin Christine Haderthauer (CSU) hatte sich indes kritisch zum Verhalten zum Verhalten der Nachbarn der Familie geäußert. Zwar seien sie natürlich nicht schuld am Tod des Kindes. Haderthauer monierte aber, dass sich jetzt plötzlich Anwohner in den Medien verwundert darüber gezeigt hätten, dass sie das Mädchen nicht mehr gesehen hätten. "Aber niemand stand zu seiner Verantwortung, dem Jugendamt rechtzeitig zu sagen: Könntet Ihr da mal bitte nachschauen, was da los ist. Das macht mich sehr traurig",
sagte Haderthauer.

Gegen die Eltern von Sarah ergingen Haftbefehle. Der 29 Jahre alte Vater wurde am vergangenen Montag in Roth festgenommen, die 26 Jahre alte Mutter befindet sich laut Polizei wegen einer schweren Erkrankung in einem Krankenhaus. Der vier Jahre alte Bruder des verhungerten Mädchens ist in der Obhut der Großeltern.
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BeitragThema: Tragödie in Mittelfranken Eltern ließen Dreijährige verhungern   wir gedenken .... EmptyDo Apr 01, 2010 7:51 am

Tragödie in Mittelfranken Eltern ließen Dreijährige verhungern

13.08.2009

Tragödie in Franken: Ein drei Jahre altes Mädchen ist verhungert. Die Familie wurde über Jahre hinweg vom Jugendamt betreut. Gegen die Eltern wurde Haftbefehl erlassen.

Eine Dreijährige ist in Mittelfranken verhungert, obwohl ihre Familie dem Jugendamt wohlbekannt war. Das kleine Kind starb an Unter- und Mangelernährung, wie die Polizei berichtete.

Gegen die Eltern aus Thalmässing im Landkreis Roth erging Haftbefehl wegen Totschlags durch Unterlassen. Sie hatten am Samstag den Rettungsdienst gerufen, so dass das Mädchen in eine Nürnberger Klinik eingeliefert wurde. Dort starb es Montagmorgen.

Der 29-jährige Vater wurde am Montag festgenommen. Die Mutter sei wegen einer Erkrankung operiert worden und liege auf der Intensivstation, sagte Polizeisprecher Peter Grimm. Die 26-Jährige werde dort von Beamten bewacht. Ihr werde später der Haftbefehl eröffnet. Die Erkrankung der Mutter habe aber nichts mit dem Tod des Mädchens zu tun, erklärte der Sprecher.

Die Obduktion hat laut Polizei ergeben, dass das Mädchen an einer Mangel- beziehungsweise Unterernährung gestorben ist. Es hatte keine Anzeichen für Misshandlungen. Ein vierjähriger Bruder des verhungerten Mädchens sei derzeit bei den Großeltern. Ihm sei gesagt worden, der Junge sei "pumperlgesund", berichtete Grimm.

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Die Familie wurde über Jahre hinweg von Mitarbeitern des Jugendamts betreut. Die Frau hat weitere Kinder aus einer früheren Beziehung, um die sich das Jugendamt gekümmert hatte.

Als sie zum Jahreswechsel 2004/05 mit ihrem neuen Partner in den Landkreis zog, sei das zuständige Amt informiert worden, sagte Jugendamtsleiter Manfred Korth. "Zwei Jahre lang ist zweimal die Woche jemand zu der Familie gegangen", sagte Korth. Mehrere Fachleute seien der Ansicht gewesen, dass keinerlei Kindeswohlgefährdung vorliege. "Die Familie hatte sich stabilisiert." Deswegen wurden die Besuche reduziert.

"Der letzte Kontakt war im November 2008." Seither habe man keinerlei Hinweise auf Probleme bekommen. "Sonst wären wir sofort dagewesen", beteuerte Korth. "Hätten wir irgendeine Ahnung gehabt." Auch am vierjährigen Bruder, der bereits im Kindergarten war, habe man keine Anzeichen für Probleme bemerkt, sagte der Jugendamtsleiter.

Dass die Dreijährige nun verhungerte, kann sich Korth nur damit erklären, dass es im vergangenen halben Jahr eine massive Veränderung in der Familie gegeben haben müsse. Ob sie mit der Erkrankung der Mutter zusammenhing, konnte er nicht sagen: "Das ist eine ganz tragische Geschichte."

In der Vergangenheit ist es immer wieder zu Todesfällen von Kindern gekommen, deren Familien unter Aufsicht des Jugendamtes standen. Erst im April soll ein Mann in Lahnstein seine eineinhalbjährige Tochter zu Tode misshandelt haben. Gegen das Jugendamt wurden Vorwürfe laut. Der Behörde seien frühere Fälle von Misshandlungen durch den Mann bekannt gewesen.

Im März war in Hamburg die erst neun Monate alte Lara-Mia gestorben. Sie war unterernährt. Die Sozialbehörden der Hansestadt räumten später Fehler ein
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BeitragThema: Nach der Tragödie von Thalmässing Kevin, Jessica, Sarah   wir gedenken .... EmptyDo Apr 01, 2010 7:52 am

Nach der Tragödie von Thalmässing Kevin, Jessica, Sarah

13.08.2009

Ein Kommentar von Ralf Wiegand

Bisher ist es Ermessenssache, wie viel Hilfe die Jugendämter leisten. Doch obwohl sie Problemfamilien kennen, sterben Kinder. Ein Gesetz muss sie deshalb schützen.


Im Prinzip ist alles gut geregelt in diesem Land. Der Staat schützt und fördert mit seinen Gesetzen die Familie, die Familie schützt und fördert dafür ihre Kinder, die wiederum irgendwann den Staat von morgen ausmachen werden.

Die meisten - fast alle - Eltern sind zum Glück sehr gut darin, ihre Kinder zu schützen, zu hegen und zu pflegen. Untersuchungen haben gezeigt: Sogar in der tiefsten Krise, wenn der Job in Gefahr ist und Armut droht - an ihren Kindern sparen Eltern zuletzt. Und weil das so ist, haben die allermeisten Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder nichts, aber auch gar nichts mit dem Jugendamt zu tun.

Sarahs Familie aus dem mittelfränkischen Thalmässing war nicht so, wie sich der Staat das wünscht. Nach allem, was man bisher weiß, sind die Eltern im Schützen und Behüten nicht so gut gewesen, dass sie ohne Hilfe ausgekommen wären. Sie waren ein Fall fürs Jugendamt. Das kann zwar nicht für Liebe und Geborgenheit sorgen, sollte aber zumindest die Sicherheit der Kinder gewährleisten.

Jahrelang kontrollierte und beriet das Jugendamt, soweit das bisher bekannt ist, die Problemfamilie, die außer Sarah noch weitere Kinder hat. Irgendwann hörte die Hilfe auf, und Sarah ist gestorben. An Unterernährung.

Die Staatsanwaltschaft muss jetzt ermitteln, was geschehen ist. Dabei wird nicht herauskommen, dass das Jugendamt Sarah hat verhungern lassen, wie auch. Ein Sachbearbeiter, zum Casemanager durchorganisiert, rührt nicht den Brei an, schenkt nicht die Milch ein, er schließt nicht die Tür hinter sich, wenn ein Kind vor Hunger nicht in den Schlaf kommt.

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Es gibt ein Grundvertrauen in die Verantwortung der Eltern, ihre Kinder überleben zu lassen, wenigstens das. Aber was, wenn dieses Vertrauen erschüttert ist, wenn, wie im Fall der dreijährigen Sarah, die Eltern schon vorher überfordert waren, der Mutter bereits Kinder weggenommen wurden, gar Anzeichen von Verwahrlosung zu erkennen waren? Darf man solchen Eltern trauen, dass sie die Kurve noch kriegen? Darf der Hilfeplan des Jugendamts einfach enden?

Bisher - besser: immer noch - ist es Ermessenssache der über 600 deutschen Jugendämter, wie viel Hilfe sie leisten, wie viel Kontrolle sie ausüben.

Familienministerin Ursula von der Leyen wünscht sich, dass Grundregeln im Umgang mit Problemfamilien bundesweit eingehalten werden: Mehraugenprinzip, keine einsamen Entscheidungen; immer das Kind anschauen, nicht nur der Akte vertrauen; Hausbesuche, wo sie geboten sind.

Es ist notwendig, Jugendämtern solche Regeln verbindlich vorzuschreiben. Sie gäben ihnen mehr Sicherheit bei den schweren Eingriffen, die sie vornehmen können. Die Zahl der Inobhutnahmen, jener Fälle, in denen Kinder aus den Familien genommen werden, ist von 2005 bis 2008 um 26 Prozent auf über 32.000 gestiegen.

In dieser Zeit machten die Todesfälle von Kevin aus Bremen, Lea-Sophie aus Schwerin oder Jessica aus Hamburg Schlagzeilen. Regelmäßig steigt nach solchen Meldungen die Aufmerksamkeit für Misshandlung und Vernachlässigung. Und immer lässt sie wieder nach.

Ein Kinderschutzgesetz könnte die Ämter zu gleichbleibender Aufmerksamkeit verpflichten. Ein solches Gesetz scheiterte vor der Sommerpause an der SPD, die es für "Symbolik" hielt. Auch wenn Kinderschützer sich mehr gewünscht hätten: Dieses Symbol-Gesetz wäre ein Einstieg gewesen, weil Jugendämter bei Anzeichen von Kindeswohlgefährdung zu Hausbesuchen verpflichtet worden wären, weil Kinderärzte bei Verdachtsfällen Meldung machen müssen, weil Akten der Jugendämter mit dem Umzug problematischer Eltern von einem Bundesland ins andere hätten mitreisen dürfen. Das alles stand im Gesetz.

Schicksale wie das von Sarah sind in diesem Land die beschämende Ausnahme. Im Prinzip werden hier Kinder in Sicherheit groß. Mit einem Kinderschutzgesetz könnten es noch mehr sein.

(SZ vom 13.08.2009/bica)
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BeitragThema: ''Wenn sie stirbt, ist’s mir egal''   wir gedenken .... EmptyDo Apr 01, 2010 7:53 am

Kindstod in Tirschenreuth ''Wenn sie stirbt, ist’s mir egal''

31.03.2010

Von Jürgen Schmieder, Tirschenreuth

In der Oberpfalz ließ eine Mutter ihr zweijähriges Kind verhungern, sie spielte lieber im Internet oder mit dem Hund. In der idyllischen Stadt macht sich Wut und Ratlosigkeit breit.
Tirschenreuth

Die Bewohner von Tirschenreuth heißen ihre Besucher herzlich willkommen. Foto: dpa

Wer am Ortsschild von Tirschenreuth vorbeifährt, der fühlt sich, als würde er das Tor zu einer heilen Welt durchschreiten. "Willkommen" heißt es am Ortseingang, darunter hängt ein Plakat, auf dem die Passionsspiele der Kreisstadt beworben werden, auf dem Bolzplatz laufen Kinder einem Ball hinterher. Die Menschen kaufen Milch und Eier nicht im Supermarkt, sondern direkt vom Bauern. Sie spazieren nicht in angelegten Parks, sondern um Hunderte von natürlichen Teichen, abends treffen sie sich in gemütlichen Kneipen.

Tirschenreuth, das ist ein Ort, an dem die Welt noch in Ordnung ist. Jeder kennt jeden, jeder mag jeden - die meisten arbeiten bei einem der drei großen Unternehmen: einer Walzenfabrik, einem Hemdenhersteller oder einem Technologieunternehmen. Diese heile Welt wurde erschüttert, gewaltig erschüttert. Am Samstag ist dort ein zweijähriges Mädchen gestorben. An Unterernährung.

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Nicht weit von dem "Willkommen"-Schild findet der Besucher ein anderes Plakat. Es ist eher ein Zettel, der an die Tür eines Gartenzauns angebracht ist. Darauf steht: "Warum?" Die Bewohner dieser Idylle können nicht glauben, dass eine 21-jährige Mutter ihr Kind habe verhungern lassen. Anderswo, ja anderswo, da kann das schon vorkommen. Aber hier? Niemals!

Birgit W., die alleinerziehende Mutter des Mädchens, hatte ihre
Tochter am Samstag tot im Bett gefunden. Eine Obduktion ergab, dass
Lea an Unterernährung, Flüssigkeitsmangel und diversen weiteren
Erkrankungen litt. Nach Auffassung der Mediziner hätte das Mädchen
bei einem rechtzeitigen Arztbesuch gerettet werden können.

Oberstaatsanwalt Gerd Schäfer geht indes nicht davon aus, dass Lea absichtlich Nahrung verweigert wurde. Das Kind habe aufgrund einer Krankheit nichts mehr zu sich genommen. Die Mutter habe aber den Tod Leas billigend in Kauf genommen. "Wenn sie stirbt, ist’s mir auch egal", so der Verdacht von Schäfer. Ihr müsse klar gewesen sein, dass das Kind in Lebensgefahr war, sagte Schäfer.
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Die Trennung vom 27 Jahre alten Kindsvater könne aber nicht der unmittelbare Auslöser gewesen sein. "Das war schon mehrere Monate her", sagt Schäfer. Der Vater sei bereits vernommen worden. "Es gibt derzeit keinen Grund für Ermittlungen gegen ihn." Jens W. kümmere sich um das zweite gemeinsame Kind, einen vierjährigen Jungen. Dem Bruder des toten Mädchens, der bislang ebenfalls bei der Mutter lebte, sei zumindest äußerlich keine Verwahrlosung anzusehen.

Die Mutter ist vielen Einwohnern bekannt, man traf sie beim Einkaufen und hin und wieder auch beim Ausführen des Hundes. Vor allem aber traf man sie im Internet. "Ich schenk dir ein Lächeln, so gut ich es kann, ich warte nicht erst lange, fang gleich damit an." So liebevoll wandte sich Birgit W. an ihre sieben Jahre ältere Internet-Freundin. Ihr Pseudonym war "nettesengerl88", sie gehörte einer Gruppe an, die den Titel "Ich liebe mein Kind über alles auf der Welt" trägt. Noch am Tag zuvor trug sie sich im Gästebuch der Online-Community spin.de ein und meldete sich für ein Online-Turnier an, das am 1. April stattfinden sollte.

In der Stadt macht sich nun Ratlosigkeit und Wut breit. Bekannte berichten, dass die Wohnung "extrem verwahrlost" und "zugemüllt" gewesen sei. Um den Familienhund habe sich die Frau aber gut gekümmert. "Der Fressnapf war voll bis zum Rand", sagt einer, der die Räume kennt. Oberstaatsanwalt Gerd Schäfer sagt, den Zustand der Wohnung könne man unterschiedlich beurteilen. "Blitzblank" sei es aber nicht gewesen.

Tirschenreuth ist nicht nur ein Ort, wo jeder jeden kennt. Es ist auch ein Ort, an dem jeder auf jeden aufpasst - und hin und wieder auch beobachtet. So hatte bereits vor einem halben Jahr eine Nachbarin dem Jugendamt gemeldet, dass die zweijährige Lea und ihr vier Jahre alter Bruder nicht mehr so oft im Garten zu sehen seien. Die Kinder winkten nur aus dem Fenster. Außerdem kümmere sich der Großvater der Kinder, der in unmittelbarer Nachbarschaft wohnt, häufig um sie.

Nun fragen sich die Einwohner, warum das Jugendamt auf diesen Hinweis nicht reagiert hat. "Die Fachkraft hat die Situation so beurteilt, dass keine akute Gefährdung der Kinder bestand und deshalb auch nicht reagiert. Das war ein schlimmer Fehler", sagt Josef Hecht, Sprecher des Landratsamtes Tirschenreuth.

Jugendamtsleiter Albert Müller sagt: "Ich kann nicht verstehen, warum dem nicht nachgegangen wurde." Normalerweise würden Familien von zwei Mitarbeitern des Jugendamtes besucht, wenn ein Hinweis eingeht. Etwa 50 Hinweise pro Jahr gäbe es im Landkreis, Personalnot dürfe nicht als Entschuldigung gelten. "Es ist schon manchmal eng, aber notfalls müssen halt Überstunden gemacht werden", sagt Müller.

Das "Willkommen"-Plakat baumelt auch beim Hinausfahren noch am Eingang. Es ist der Eingang eines Ortes, an dem seit ein paar Tagen nichts mehr heil ist.

(sueddeutsche.de/bica)
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BeitragThema: Madeleine   wir gedenken .... EmptyDo Apr 01, 2010 8:43 am

Der mysteriöse Fall Maddie

vom 23.09.2007

Seit Monaten wird die kleine Madeleine vermisst. Das Schicksal des britischen Mädchens berührt Millionen Menschen. Die Chronologie des Falles:

3. Mai: Die drei Jahre alte Maddie verschwindet nach Darstellung der Eltern aus ihrem Bett in einer Luxus-Ferienanlage in Praia da Luz an der portugiesischen Algarve-Küste.

7. Mai: Im britischen Fernsehen fleht Madeleines Mutter unter Tränen die möglichen Entführer an, das Kind freizulassen.

11. Mai: Englands Fußballstar David Beckham ruft zur Mithilfe auf. Prominente und Geschäftsleute setzen in den Folgetagen fast vier Millionen Euro als Belohnung für Hinweise aus.

12. Mai: An Madeleines vierten Geburtstag bitten ihre Eltern erneut öffentlich um Hilfe: "Heute ist Madeleines Geburtstag - bitte suchen Sie weiter nach ihr, bitte beten Sie weiter, bitte helfen Sie, sie nach Hause zu bringen."

15. Mai: Die Polizei verdächtigt einen Briten. Der bestreitet die Vorwürfe.

16. Mai: In Großbritannien sagen Regierung und Opposition ihre Hilfe zu. Beim UEFA-Cup-Finale in Glasgow wird ein Film mit Bildern Madeleines gezeigt. In den Folgetagen sehen ihn Millionen Menschen.

18. Mai: Die Internetseite zur Suche nach Madeleine ist mehr als 50 Millionen Mal angeklickt worden.

30. Mai: Kate und Gerry McCann treffen Papst Benedikt XVI. bei einer Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom und erzählen ihm vom Schicksal ihrer Tochter.

6. Juni: Die Eltern bitten in Berlin auch die Deutschen um Hilfe.

5. August: Leichenspürhunde sollen Spuren entdeckt haben, die darauf hindeuten, dass Madeleine im Hotelzimmer ermordet wurde.

7. August: Angeblich konzentrieren sich die Fahnder jetzt auf die Eltern und deren Bekanntenkreis.

16. August: Blutspuren in der Ferienwohnung stammen wahrscheinlich nicht von dem Mädchen. Dennoch gehen die Ermittler laut Medien davon aus, dass Madeleine in der Wohnung umgekommen ist.

6. September: Kate McCann wird erstmals einzeln befragt; danach der Vater.

7. September: Madeleines Eltern werden von der portugiesischen Polizei offiziell verdächtigt.

9. September: Kate und Gerry McCann verlassen Portugal und kehren nach England zurück.

14. September: Die Eltern nennen Berichte über ihre Verwicklung in den Tod ihrer Tochter "absurd". Bei den unbestätigten neuen Vorwürfen geht es um das Ergebnis einer toxikologischen Untersuchung von Blutspuren, wonach Madeleine durch eine Überdosis eines Schlafmittels zu Tode gekommen sei.

21. September: Die portugiesische Polizei nimmt ein Tierkrematorium unter die Lupe. Schrecklicher Hintergrundsverdacht: Maddies Leiche könnte dort verbrannt worden sein. Der Besitzer soll Maddies Eltern gekannt haben, was dieser bestreitet.

23. September: Neue Berichte erneuern die These, dass Maddie doch entführt worden sein könnte. Das Mädchen soll kurz nach ihrem Verschwinden von zwei Zeugen im marokkanischen Marrakesch gesehen worden sein, berichten der "Sunday Express" und die Zeitung "News of The World".

26. September: Das Urlaubsfoto einer spanischen Touristin in Marokko zeigt angeblich Madeleine auf dem Rücken einer Einheimischen. Die Meldung entpuppt sich bald als Ente: das Kind auf dem Bild ist eine besonders hellhäutige Marokkanerin.

2. Oktober: Der Chefermittler im Fall Madeleine muss seinen Hut nehmen.

9. Oktober: Ein Polizeiveteran wird mit den Ermittlungen beauftragt

26.Oktober: Kate und Gerry McCann veröffentlichen ein Phantombild des mutmaßlichen Entführers ihrer Tochter Madeleine.

5. November: Marokkos Innenminister schließt aus, dass Maddie in Marokko ist. Immer wieder wurde spekuliert, ob die Kleine in das Land verschleppt wurde.

13. November: Madeleine soll in Bosnien gesehen worden sein.

17. November: Eine Freundin der McCanns sagt aus, sie habe am 3. Mai einen Mann mit einem Kind im pinkfarbenen Pyjama im Arm davongehen gesehen.

13. Dezember: Die Privatdetektive, die die McCanns engagiert haben, verfolgen offenbar eine heiße Spur. Ihnen zufolge soll Maddie vor Weihnachten wieder bei ihren Eltern sein.

8. Januar 2008: Gerry und Kate McCann verhandeln über die Filmrechte zu Madeleines Verschwinden. Das Geld, das sie dafür bekommen könnten, wollen sie in die Suche nach ihrer Tochter investieren.

12. Januar 2008: Die Polizei in Portugal will die Ermittlungen im Fall Madeleine weitergeführen. Normalerweise werden diese nach acht Monaten eingestellt, wenn es keinen Verdächtigen gibt.

15. Januar 2008: Die fünfjährige Mari Luz Cortes ging schnell Chips einkaufen – seither wird sie vermisst. Der Ort des Geschehens, die spanische Stadt Huelva 90 Autominuten von dem portugiesischen Urlaubsort entfernt, in dem Maddie verschwunden war.

26. Januar 2008: Die Eltern der verschwundenen Madeleine stehen in Verhandlung mit US-TV-Sendern um ein Interview. Es soll um Millionenbeträge gehen. Die Polizei in Chile sucht nun nach Maddie. Sie soll hier gesehen worden sein.

3. Februar 2008: Die portugiesische Polizei gesteht Fehler bei den Ermittlungen ein und entschuldigt sich bei den McCanns. Die Eltern von Maddie hätten nicht zu Verdächtigen erklärt werden sollen.

13. Februar 2008: Die portugiesische Presse erwartet, dass der Fall Madeleine bald zu den Akten gelegt wird.

14. Februar 2008: Die Eltern geben die Suche noch nicht auf. In Spanien werden neue Maddie-Poster aufgehängt.

21. Februar 2008: Eine Studentin aus Holland will Maddie in Frankreich gesehen haben. Die Polizei berichtet, dass es sich um einen erneuten Fehlalarm handelte.

Quelle: dpa
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BeitragThema: Eine von vielen Initiativen   wir gedenken .... EmptyDo Apr 01, 2010 10:10 am

http://www.vermisste-kinder.de/
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BeitragThema: der Fall Monika Weimar   wir gedenken .... EmptyDo Apr 01, 2010 10:13 am

Rückschau: Sendung vom Montag, 15.10.2007
Monika Weimar und der Kindermord

Monika Weimar (Bild: HR) Bildunterschrift: Monika Weimar während der zweiten Verhandlung. ]
Film von Erika Kimmel und Bernd Isecke

7. August 1986: Ein Busfahrer findet die Leiche der siebenjährigen Melanie Weimar in einem Brennnesselgebüsch auf einem Parkplatz, nur wenige Kilometer von ihrem Wohnort im nordhessischen Philippsthal entfernt. Ihre kleine Schwester, die fünfjährige Karola, wird wenig später auf einem anderen Parkplatz entdeckt – auch sie ist tot.

Ein Doppelmord, spektakulär und aufwühlend. 20 Jahre lang wird er die Justiz beschäftigen, länger noch die Öffentlichkeit. Ist Monika Weimar, die Mutter der beiden Mädchen, die Mörderin ihrer Kinder? Die damals 20-Jährige hat ein Verhältnis mit einem amerikanischen Soldaten. Dieser Liebesbeziehung könnten die Kinder im Wege gestanden haben, vermuten viele Menschen in Philippsthal, einem kleinen Dorf in Nordhessen, direkt an der Grenze zur damaligen DDR. Aber auch Reinhard Weimar, der von der Affäre seiner Frau wusste, hatte ein Motiv: Eifersucht.

Den Beamten der Sonderkommission wird schnell zugetragen, dass die Ehe der Weimars nur noch auf dem Papier existiert. Beide Eltern geraten in Verdacht. Aber Monika Weimar verwickelt sich in den wochenlangen Vernehmungen immer mehr in Widersprüche. Da macht sie eine neue Aussage, die ihren Mann schwer belastet. Aber gegen diese neue Tatversion sprechen Gutachten und Zeugenaussagen.

Monika Weimar wird verhaftet. Eines der längsten und spektakulärsten Indizienverfahren der deutschen Rechtsgeschichte beginnt. 1988 fällt das Landgericht Fulda das Urteil: Lebenslängliche Haft wegen Mordes. Zehn Jahre nach der Tat kann Monika Weimars Verteidiger Gerhard Strate ein Wideraufnahmeverfahren erwirken. Fast eine juristische Sensation nach einer rechtskräftigen Verurteilung. Begründung: neue Gutachten und neue Zeugen, denen Reinhard Weimar den Mord gestanden haben soll. Im April 1997 spricht das Landgericht Gießen Monika Weimar frei – aus Mangel an Beweisen. Doch im November 1998 ordnet der Bundesgerichtshof einen dritten Prozess an. Das Landsgericht Frankfurt verurteilt Monika Böttcher, mittlerweile geschiedene Weimar, erneut zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe.

Fast genau 20 Jahre nach dem Tod ihrer beiden Töchter hat Monika Weimar ihre Strafe verbüßt. 15 Jahre saß sie im Gefängnis. Noch heute beteuert sie ihre Unschuld. Und Hauptkommissar Rolf Becker, der damalige Leiter der SOKO Weimar, hält den Fall zwar für juristisch abgeschlossen. Kriminalistisch "ausermittelt" sei er aber keineswegs.

Der Film erzählt den Kindermord von Philippsthal und geht den verschiedenen widersprüchlichen Tatversionen nach. Erstmals äußern sich die Ermittler der SOKO Weimar detailliert vor der Kamera. Und Reinhard Weimar schildert sein Leben nach dem Tod der Kinder. Dieses Interview wird unwiderruflich sein letzter Auftritt in der Öffentlichkeit sein, erklärt er dem Autorenteam.
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BeitragThema: Michelle: Kindermord in Leipzig   wir gedenken .... EmptyDo Apr 01, 2010 10:15 am

Kindermord in Leipzig: Trauer und hilflose Wut

Der Mord an der achtjährigen Michelle bringt im Leipziger Stadtteil Anger-Crottendorf die Emotionen zum Brodeln. Während Schule und Behörden zur Besonnenheit mahnen und die Polizei fieberhaft nach Spuren sucht, fordern einige Anwohner drakonische Strafen für den Täter. Von Lars Radau, Leipzig
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Schritt für Schritt wird Jacqueline langsamer. Das kleine schwarzhaarige Mädchen im gelben Sommerkleid dreht ihren Kopf, blickt seine Mutter mit großen Augen an – und streckt seinen Arm aus. Hand in Hand gehen die beiden die letzten Meter zur improvisierten Gedenkstätte an der Einfahrt der 25. Grundschule im Leipziger Südosten. Über hundert Kuscheltiere, einzelne Blumen und ganze Sträuße sind an der Rasenkante vor dem Schultor abgelegt. Dazwischen, oft durch Klarsichtfolie geschützt, stecken handgeschriebene Briefe und Kinderzeichnungen. Die Flammen von Friedhofskerzen und Teelichtern flackern leicht im Wind. Die Augen von Jacquelines Mutter füllen sich mit Tränen. Carola P. hat ihrer achtjährigen Tochter schon zu erklären versucht, dass sie die gleichaltrige Michelle nicht mehr auf dem Schulhof oder nachmittags beim Spielen sehen wird. Auf die Frage nach dem Warum hat sie keine Antwort.

Der Mord an der als zuverlässig geltenden Michelle erschüttert nicht nur die Mitschüler und die unmittelbaren Nachbarn im Leipziger Stadtteil Anger-Crottendorf. Fast im Minutentakt kommen Eltern mit ihren Kindern, ältere Frauen oder auch vereinzelte Jugendliche an Michelles Schule, um Blumen, Botschaften und Kuscheltiere abzulegen. Offenbar aus der ganzen Stadt: Ein etwa 25-jähriger, lockiger junger Mann mit dunkler Sonnenbrille hat die Mittagspause genutzt, um aus der Innenstadt in den Südosten zu fahren und eine Blume vor der Schule niederzulegen. „Ich habe auch eine kleine Tochter, das geht mir sehr nahe“, sagt er. Seit das Verschwinden Michelles am Montagabend bekannt wurde, habe er auf einen guten Ausgang der Suche gehofft – vergeblich. Der Mann schluckt trocken – und geht mit abweisendem Gesicht auf sein Auto zu. Den Kamerateams, die sich vor der Schule aufgebaut haben, will er nicht Rede und Antwort stehen.

Das ist in diesem Moment ohnehin die Hauptaufgabe von Roman Schulz, dem Sprecher des Leipziger Regionalschulamtes. Er bittet die Journalisten um Rücksichtnahme. Hinter ihm, im Lehrerzimmer des blassgelben Schulgebäudes, findet gerade eine Krisensitzung statt. Die Schulleitung und das Kollegium, sagt Roman Schulz, ständen zum einen selbst unter Schock. Zum anderen müssten die nächsten Tage besprochen werden. Denn am morgigen Sonnabend erwartet die Schule ihre diesjährigen Erstklässler zur feierlichen Einführungsveranstaltung, am Montag hätte für Michelles Mitschüler der reguläre Unterricht wieder beginnen sollen. Michelle wäre in die dritte Klasse gekommen. „Es ist völlig klar, dass wir jetzt nicht einfach wieder zum Alltagsbetrieb übergehen können und wollen“, betont Schulz. Es seien Schulpsychologen vor Ort, die jetzt das Kollegium und später dann den Schülern im Umgang mit der Situation zur Seite stehen sollen. Eindringlich bittet Schulz die Journalisten darum, die noch minderjährigen Schulkinder weitgehend in Ruhe zu lassen und mahnt „Besonnenheit“ an.
Polizei durchforstet Dateien nach Sexualstraftätern

Dies indes fällt angesichts des Schicksals von Michelle vielen der Kondolierenden vor der Schule schwer. „Das Mindeste ist, den Täter sein Leben lang in den Knast zu stecken – und dann den anderen zu erzählen, was das für ein Schwein ist“, sagt eine Mutter. Dabei gibt es sowohl über die genauen Umstände, wie Michelle zu Tode gekommen ist, bislang ebenso wenig Klarheit wie über die Frage, ob das rotblonde Mädchen Opfer eines Sexualverbrechens geworden ist. Die eigens gebildete Sonderkommission, mit 177 Beamten die größte, die jemals in Sachsen ins Leben gerufen wurde, hält detaillierte Erkenntnisse und das genaue Obduktionsergebnis geheim – „aus ermittlungstaktischen Gründen“, betont Polizeisprecher Andreas de Parade. „Der Täter soll möglichst wenig über unseren Kenntnisstand erfahren.“ Allerdings hatten die Ermittler schon unmittelbar nach dem Verschwinden Michelles begonnen, ihre Dateien nach einschlägig bekannten Sexualstraftätern zu durchforsten, die in der näheren Umgebung oder der Stadt gemeldet waren. 10 000 Euro Belohnung wollen die Ermittler für Hinweise aussetzen, die zum Mörder Michelles führen.

Für die Anwohner, die sich vor der Schule versammelt haben, ist die Sache klar: Schnell fallen Namen, dieser oder jener Nachbar sei wegen „was mit Kindern“ schon einmal aufgefallen oder gar vorbestraft. Michaela Z., die in Jogginghose und schmuddeligem T-Shirt ihre rotgeweinten Augen reibt, erzählt von ihren eigenen drei Kindern und der Angst um sie. „Viele gehen arbeiten, können die Kleinen ja nicht rund um die Uhr beschützen.“ Deshalb sei der „elektrische Stuhl die einzige Strafe, die in Frage kommt: Zack, weg“. Immerhin gibt es auch reflektiertere Stimmen: Jaquelines Mutter Carola P. weist darauf hin, „dass man erst einmal abwarten muss, was tatsächlich rauskommt.“
Plakate mit der Forderung nach Todesstrafe

Denn auf dem tragischen Tod von Michelle kochen inzwischen auch im Leipziger Südosten recht aktive Neonazi-Gruppierungen ihr Süppchen. Bereits am Dienstag und Mittwoch hatte es einige kleinere Spontandemonstrationen gegeben, auch in einer „Initiative aufrechter Bürger“, die bei der Suche nach Michelle helfen wollte und sich zu einer Mahnwache vor dem Schultor traf, sei der Anteil kurzrasierter junger Männer recht hoch gewesen, berichtet Carola P. Nachdem am späten Donnerstagabend bekannt geworden war, dass Michelle nicht mehr lebt, hätten am Schultor auch sehr zeitnah zwei Plakate gehangen, die die „Todesstrafe für Kinderschänder“ fordern. Schulamts-Sprecher Roman Schulz bestätigt im Gespräch mit stern.de, dass man in Zusammenarbeit mit der Stadt diese Plakate am frühen Freitagmorgen habe entfernen lassen. Allerdings, so Schulz, sei für den späteren Nachmittag eine Demonstration Rechtsextremer angekündigt. Folgt man den Angaben des rechtsextremen Internetportals Altermedia.info, ist eine Führungsfigur der Szene mit der Familie Michelles verwandt.

Die Route der Neonazis dürfte auch am Fundort der Leiche, einem von Michelles Schule und Ihrem Zuhause etwa anderthalb Kilometer entfernten Teich am Rande des Naherholungsgebietes Stötteritzer Wäldchen vorbeiführen. Das an sich sehr ruhige, von der Polizei weiträumig abgesperrte Areal war am Nachmittag vom Brummen schwerer Dieselgeneratoren erfüllt: Nachdem am Vormittag Taucher noch einmal den Teich untersucht hatten, haben die Ermittler mittlerweile die Feuerwehr um Amtshilfe gebeten. Das Wasser wird zurzeit abgepumpt, um bei der Spurensicherung „auch keinen sich bietenden Strohhalm auszulassen“, sagte ein Beamter. Polizeisprecher de Parade spricht von einer „sehr engagierten, nahezu fieberhaften Suche“ nach verwertbaren Spuren. Für wen die Beamten das tun, daran mahnen nicht nur die zahlreichen Handzettel mit Michelles Foto, die immer noch im Viertel aushängen. Direkt an das Stötteritzer Wäldchen grenzt ein Kindergarten namens „Villa Kunterbunt“, nicht weit entfernt liegt ein Freibad, aus dem in der Sommersaison oft fröhliches Kindergeschrei in das Naherholungsgebiet dringt.
Von Lars Radau, Leipzig
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BeitragThema: Re: wir gedenken ....   wir gedenken .... EmptyMo Apr 05, 2010 6:46 pm

"Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das seinen eigenen Gefährten verletzt"

Kindesmisshandlung, Kindesmissbrauch
ein Thema bei dem es definitiv NICHTS zu diskutieren gibt,

aber ein Thema, zu dem es auf der einen Seite so unendlich viel zu sagen gibt
auf der anderen Seite aber eines, das ich –so gut es geht- verdränge.
Der Gedanke daran verursacht unbeschreibliche Enttäuschung, Wut, Hass, eine abgrundtiefe Rachsucht
und man wird sich einer Hilflosigkeit bewusst, die so unendlich traurig macht.

Warum tut ein Mensch!!?? so was?

es wird Gründe geben, es werden nicht zuletzt die Psychologen sein, die uns diese nennen;
aber kann es Gründe geben, die eine so grausame, so abartige Tat entschuldigen?
kann man hier verzeihen?

ich nicht!!!...Nein!!!…Niemals!!!

wie kann es also sein, dass eine solche Tat verjährt???

Kinder, die das (leider!?) überleben, haben Wunden auf der Seele, die sind so unendlich tief
Heilung ausgeschlossen!!!

diese kleinen Menschen sind zum "leiden" verurteilt ……… lebenslänglich!!!


Zuletzt von Alfa147 am Mo Apr 05, 2010 6:51 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Kinder   wir gedenken .... EmptyMo Apr 05, 2010 6:49 pm

Sind so kleine Hände
winz'ge Finger dran.
Darf man nie drauf schlagen
die zerbrechen dann.

Sind so kleine Füße
mit so kleinen Zehn.
Darf man nie drauf treten
könn' sie sonst nicht geh'n.

Sind so kleine Ohren
scharf, und ihr erlaubt.
Darf man nie zerbrüllen
werden davon taub.

Sind so schöne Münder
sprechen alles aus.
Darf man nie verbieten
kommt sonst nichts mehr raus.

Sind so klare Augen
die noch alles sehn.
Darf man nie verbinden
könn' sie nichts versteh'n.

Sind so kleine Seelen
offen und ganz frei.
Darf man niemals quälen
geh'n kaputt dabei.

Ist so'n kleines Rückgrat
sieht man fast noch nicht.
Darf man niemals beugen
weil es sonst zerbricht.

Grade, klare Menschen
wär'n ein schönes Ziel.
Leute ohne Rückgrat
hab'n wir schon zuviel.

(Bettina Wegner)
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BeitragThema: Re: wir gedenken ....   wir gedenken .... EmptyDi Apr 06, 2010 11:03 am

das ist "grosses Kino"
und man wünscht sich noch mehr, dass es niemnals passieren möge!


leider wird das wohl immer ein wunschdenken bleiben!

.......(gestern Abend im Polizeinotruf 110 ebenfalls wieder Thema)
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BeitragThema: Re: wir gedenken ....   wir gedenken .... Empty

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