Sylvie, was ist für Dich ein Supertalent?Für mich ist ein Supertalent, der einzigartig ist und nicht nur toll
singen oder tanzen kann. Jemand, der super gut rüber kommt und somit das
Potenzial hat, ein Publikumsliebling zu werden.
Du hast jetzt schon viele Talente während der Castings
gesehen. Gibt es jemanden, der Dich sehr begeistert hat? Akrobaten,
Sänger oder Tänzer?Wir haben vor allem viele junge talentierte Sängerinnen im Alter von
zehn bis 14 Jahren. Die haben so eine großartige Stimme, das ist
unglaublich! Es wird wirklich schwierig werden, wenn wir im Halbfinale
sind: Wer schafft es in das große Finale? Aber es sind auch tolle Tänzer
mit ganz verschiedenen Stilen dabei. Von HipHop, Showtanz bis zu
Ballett. Vor allem sehen wir sehr viele originelle Talente und nicht nur
das Übliche.
Es gibt ja auch einige Talente, die dann eigentlich doch kein
Talent besitzen. Fällt es Dir schwer, diesen Bewerbern die Wahrheit zu
sagen?Ja, auf jeden Fall. Dabei muss man aber auch wieder unterscheiden: Der
eine Teil der Bewerber glaubt wirklich, ein großes Talent zu besitzen.
Sie stehen auf der großen Bühne, sind nervös, geben richtig Gas, sie
geben einfach alles. Und glauben, das was sie da machen, ist super.
Ihnen dann zu sagen, dass es nicht reicht, ist manchmal richtig
schwierig. Da kommen den Bewerben schon mal Tränchen in die Augen und da
tun die Menschen mir schon sehr leid. Dann gibt es aber auch Leute, die
wollen nur mal im Fernsehen zu sehen sein, ein bisschen Spaß haben und
fertig. Dann ist es auch nicht schwierig zu sagen, dass sie leider keine
Runde weiter sind.
Ihr seid ja drei ganz unterschiedliche Menschen in der Jury.
Wie würdest Du Deine Rolle beschreiben?Ich glaube, ich bringe die Jury ein bisschen in Balance und natürlich
den weiblichen Charme. Bruce ist ganz emotional, aufgeregt, geht oft auf
die Bühne. Dieter ist hart, sehr auf dem Punkt, sehr professionell. Ich
blicke auch oft auf meine eigenen beruflichen Erfahrungen zurück und
versuche so gut und gerecht wie möglich zu urteilen.
Wie verstehst Du Dich mit Deinen beiden Kollegen Bruce und
Dieter?Beide sind super nett und wir verstehen uns untereinander sehr gut.
Bruce ist total süß: fragt immer nach meinem Mann und meinen Sohn
Damian, wie es mit dem Umzug voran geht. Dieter frage ich oft um Hilfe:
Wie heißt das in Deutsch, wie muss ich das aussprechen? Manche deutsche
Wörter sind wirklich sehr schwierig für mich. Und da kann ich ja
schlecht Bruce fragen (lacht laut). Dieter ist also mein Sprachlehrer.
Gibt es ein Talent, welches Du selbst gerne hättest?Ich kann es leider nicht, aber Singen finde ich so etwas Wunderschönes.
Singen zu können, ist ein großes Geschenk. Das gleiche gilt fürs Tanzen.
Wenn man den Körper so beherrschen und bewegen kann – super!
Du hast ja auch viele Talente: Du modelst, moderierst,
schauspielerst. Hast Du ein Talent, von dem die Öffentlichkeit noch
nicht so viel weiß?Ich kann gut organisieren, denn die gesamte Familienorganisation liegt
in meinen Händen. Aber ich glaube, das können Frauen eh gut. Man sagt
doch, dass Frauen im Gegensatz zu den Männern mehrere Sachen
gleichzeitig machen können. Und das trifft auch auf mich zu. Ich bin
nicht nur wieder angefangen im Fernsehen zu arbeiten, sondern bin
natürlich auch Mutter und Ehefrau. Es gibt viel zu tun – langweilig wird
mir also nicht.
Neben Deinem Engagement beim Supertalent, ist Dein Mann vom HSV zu Real
Madrid gewechselt und Ihr zieht jetzt auch nach Spanien. Wie bekommst Du
das alles organisiert?Das ist natürlich schon manchmal stressig. Nicht nur das Ganze zu
organisieren, sondern auch die vielen Reisen. Man verbringt einfach viel
Zeit im Fugzeug. Damian ist jetzt zwei Jahre alt und das ist auch nicht
gerade das einfachste Alter. Aber es bringt mir so viel Spaß und so
viel Energie, etwas für mich zu machen. Und dass ich diese Chance von
RTL bekommen habe, macht Rafael so unglaublich stolz. Für mich ist es
eine Superphase in meinem Leben.
Erkennst Du bei Deinem Sohn schon Talente?Ja, er hat schon ein bisschen Fußball-Talent. Er findet Bälle total
interessant und kickt ganz begeistert. Und er mag sehr gerne Kameras –
das ist unglaublich. So bald er eine Kamera sieht, legt er einen
Schalter um, fängt sofort an zu lächeln an und flirtet dann auch ein
bisschen. In ihm stecken also die Gene von Rafael und mir.
Du hättest also nichts dagegen, wenn Damian auch mal für das
Fernsehen arbeiten würde?Wenn er das wirklich will und dabei nicht vergisst, dass die Schule auch
sehr wichtig ist, dann finde ich das gut. Aber er sollte eine
Ausbildung haben, die nichts mit Fußball und Showbiz – was ja immer ein
bisschen unsicher ist – zu tun hat. Dann darf er das von meiner Seite
aus gerne machen und natürlich würde ich ihn auch dabei unterstützen.
Manchmal hat man schon das Gefühl hat, dass die Eltern ihre
Kinder extrem pushen. Wie siehst Du das?Sicherlich gibt es auch solche Fälle und das ist natürlich nie gut. Aber
die Kinder, die bei dem Supertalent auftreten, wollen das auch wirklich
selbst. Die finden das toll, im Mittelpunkt zu stehen. Manchmal ist es
bei den Kindern so, dass sie sehr früh etwas Kreatives wie Singen oder
Tanzen machen möchten. Und wir bieten den Kindern die tolle Gelegenheit,
ihr Talent zu beweisen. Meine Jurykollegen und ich gehen
selbstverständlich immer mit viel Respekt und Verantwortung mit den
Kindern und Jugendlichen um. Wir möchten ihnen diese Chance geben, auf
der großen Bühne zu stehen und Ihr Strahlen in den Augen ist einfach
unbezahlbar.
Was guckst Du privat gerne im Fernsehen?Ich liebe Desperate Housewifes, Sex and the City und die Modelshows.
Eben alles was mit Mode und Lifestyle zu tun hat, aber auch die großen
Unterhaltungsshows. Das ist übrigens auch das Lieblingsprogramm von
Rafael – neben Fußballgucken. Er liebt die großen Talentshows. Er wird
sicherlich mein treuster Fan sein!
(c) RTL / Stefan Gregorowius