Jeffrey "Jeff" Lynne (* 30. Dezember 1947 in Birmingham, West Midlands) ist ein britischer Musiker und Musikproduzent. Das Markenzeichen des lockenköpfigen, öffentlichkeitsscheuen Multiinstrumentalisten, aus dessen Feder weit über 90% aller ELO-Songs stammen, sind seine Sonnenbrillen, die er meistens auch innerhalb von Gebäuden trägt.
Lynne war Mitglied der Bands The Idle Race, The Move, Electric Light Orchestra (ELO) und Traveling Wilburys. Als Produzent war er z. B. für folgende Musiker tätig: George Harrison, Tom Petty, Randy Newman, Julianna Raye, Roy Orbison, Del Shannon, Dave Edmunds, Miss B. Haven, Joe Cocker, Ringo Starr, Paul McCartney, The Beatles, Brian Wilson, Jim Horn, Tom Jones, Rossif Sutherland und Aerosmith.
Als Mitglied von Idle Race und der Hit-Formation The Move kam er zwar schon zu größerer Bekanntheit, doch seine Karriere kam erst richtig in Schwung, als er mit seinen Move-Kollegen Roy Wood und Bev Bevan 1971 das Electric Light Orchestra gründete. Lynne wollte nach eigenen Angaben mit seinem Mix aus Klassik, Toneffekten und Rockmusik „dort weitermachen, wo die Beatles mit I’m the walrus aufgehört haben.“ Als Kopf des Electric Light Orchestra prägte Lynne in den 1970ern und Anfang der 1980er einen eigenen Sound, der sich teilweise in seinen späteren Produktionen für andere Musiker fortsetzte. Mit dem Song 10538 Ouverture erreichte die Band 1972 ihren ersten UK-Top-10-Hit. Ab 1975 produzierte Lynne einen radiotauglicheren Sound und die folgenden Alben A New World Record und Out of the Blue wurden zu Meisterwerken der Verschmelzung von klassischer Musik und Unterhaltungsmusik. Sie waren auch kommerziell außerordentlich erfolgreich. Mit dem Album Discovery änderte sich 1979 der Sound von ELO merklich. Die für die Gruppe so charakteristischen Streicher wurden mehr und mehr von Synthesizern überlagert, das Rockelement in der Musik trat wesentlich stärker in den Vordergrund als bisher. Aufgrund der Güte der Songs fand dieses Experiment auf diesem Album noch großen Anklang, doch mit den folgenden Alben erreichte die Band ihre früheren Erfolge nicht mehr. 1984 schrieb Lynne zwei Songs für den Soundtrack des Films Electric Dreams (Video und Let it run) bereits als Solo-Künstler. 1986 entschloss sich Jeff Lynne, mit ELO Schluss zu machen und sich anderen Aufgabenfeldern zuzuwenden.