Auszüge aus http://dnepr.twoday.net/stories/1372468/Früher als es noch das C- netz gab, Handys so groß waren wie Aktenkoffer.
Als es noch keine MMS gab und die PC s noch Comondore oder Atari hießen.
Als noch so alberne getippte Zeichnungen wie dort oben an den Bürowänden hingen.
Als es noch keine Navigationssysteme gab und man noch von Einheimischen und nicht von der Technik in die Irre geführt wurde.
Als es das Internet noch nicht für die zivil Bevölkerung nutzbar war.
Als man Kaffe noch mit Porzellanfilter aufschüttete und Milchaufschäumdüsen ein Fremdwort waren.
Als es in den Schulen noch die Prügelstrafe gab und Priestern auch schon mal die Hand ausrutschte.
Als Zucht und Ordnung noch groß geschrieben wurde und Piercings nur was für Naturvölker waren.
Als man Fett noch mit Ö schrieb und es noch die Vollbeschäftigung gab.
Als fernsehen noch schwarz weis war und es nur 3 Programme gab.
Als Diskos noch Tanzcafes waren und man im Auto fummeln musste, weil man sich keine eigene Bude leisten konnte.
Aber was war früher wirklich besser?
Nichts, nur wir waren jünger und unsere Eltern und Groseltern erzählten uns dass früher alles besser war.
Dass einzigste dem wir Hinterhertrauern ist unsere Jugend und vielleicht das wir so wenig daraus gemacht haben.
Immer wenn ich höre dass früher alles besser war, habe ich das Gefühl dass da eine ganze Menge Neid mitschwingt.
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Früher hatte ich mehr Zeit. War nicht ständig erreichbar und Langeweile wurde nicht mit Daddeln tot gemacht.
Früher war vielleicht nicht alles besser, aber ein paar Sachen schon. Dort wo ich früher als Kind immer gespielt habe, wir nannten es Distelacker weil dort eine Distel neben der anderen wuchs, da stehen heute Einfamilenhäuser. Eins neben dem anderen. Und passenderweise haben sie die Straße die dort gebaut wurde auch gleich Distelacker genannt.
Natürlich war es kein Spaß erst 10 Minuten zur Bushaltestelle zu laufen um dann festzustellen das man grade den Bus verpasst hatte. Wobei die Bushaltestelle ja nur der Anfang einer langen "Reise" in die Stadt war. Nach dem Bus kam noch die Straßenbahn (Tram). Aber dafür hatte man sich damals weder über hohe Spritpreise geärgert noch musste man 10 mal schauen bevor man über die Straße ging. Gab ja nur wenige Autos damals. Staus gab es so gut wie keine. Wenn man einmal unterwegs war, ging es meist nonstop bis ans Ziel.
Gut, das Freibad welches im Sommer zum zweiten Wohnzimmer wurde bot weder Wellnessbereich noch Drinnen- Draussenbereiche. Auch war das Wasser, wenn überhaupt, von der Sonne aufgeheizt. Auf wohlige 15 Grad.
Aber dafür gab es dieses Freibad wenigstens noch. Heute stehen auch dort Einfamilienhäuser. Zu gemacht, wegen den Kosten. Die Alternativen waren: Eintrittpreis von 1 Euro auf 4fuffzich zu erhöhen um die Kosten zu decken oder das Freibad schließen.
Am Büdchen (Trinkhalle/Kiosk) haben wir uns immer Lakritz für nen Pfennig das Stück geholt. Oder Weingummi. Oder Kaugummi. Gab ja nicht so viel zur Auswahl. Klar, auch heute gibt es noch Lakritz, Weingummi und Kaugummi. Aber auch Telefonkarten, 20 verschiedene (Jugend-)Zeitschriften, Jugi-Oh bis Dudido und Diddle. Da weiß man schon gar nicht mehr für was man sein hart erspartes Taschengeld ausgeben soll.
Stimmt schon, früher war nicht alles besser. Aber vieles war ruhiger, entspannter und einfacher. Heute dreht sich die Welt zig mal schneller. Früher habe ich mir keine Gedanken um Gammelfleisch, Antiterrorgesetze und Atomkraftwerke gemacht. Ich brauchte auch kein Studium um mein Auto anzulassen. Überhaupt Auto. Das konnte ich noch selber reparieren. Heute fahr ich für einen einfachen Glühbirnenwechsel in die Werkstatt.
Ich gehe mal davon auss das es früher wesentlich mehr Giftstoffe und krebserregende Weichmacher im Plastik gab. Es hat auch niemand danach gefragt wo die Kartoffeln und das Fleisch hergekamen. Trotzdem lebte man entspannter. Denn es hat einem ja auch niemand gesagt was da so alles drin war.
Früher hatten wir weniger Sorgen. Und es ist nicht das Gift in den Sachen das uns krank macht und umbringt. Es sind die Sorgen die wir uns täglich machen, die an unerer Gesundheit zehren. Das Rumhetzen auch noch das letzte bisschen an neuen Erfindungen mitzubekommenund alles mal gesehen zu haben. Früher reichte es wenn man im Urlaub in den Schwarzwald oder an die Sieg fuhr. Da war man nach ein paar Stunden mit der Bahn da. Heute geht es 20 Stunden im Flieger auf andere Kontinente, dann ab ab ab, los los schnell schnell. Das sehen wir nie wieder, wir müssen da noch hin und dort noch, dies noch sehen und jenes. Nächstes Jahr ist der nächste Kontinent dran, wir haben doch keine Zeit.
Früher war nicht alles besser. Aber die Zeit, davon hatten wir einfach mehr.
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ich habe an diesen Texten nichts geändert; auch die RS nicht