Die Stars im DFB-Team heißen Schweini, Poldi, vielleicht Ballack. Im Hintergrund aber werkelt einer, der mit dem ganzen Pop-Geschäft nichts zu tun hat: Bernd Schneider, der personifizierte Triumph des fußballerischen Kollektivs über das Spiel selbstverliebter Egomanen.
Wer Fußball als Unterabteilung des Pop-Geschäfts betrachtet, der konnte sich gestern wieder bestätigt fühlen. Super-Miro hat zweimal getroffen, Prinz Poldi endlich auch und Schweini war sowieso ganz toll. Und der Ballack, der ist ja auch immer total süß.
Unsere vier Teenie-Schwärme in allen Ehren. Aber es gibt da einen, ohne den die meisten Tore gar nicht gefallen wären. Jemanden, der in 69 Länderspielen nur ein einziges Tor geschossen, aber unzählige vorbereitet hat. Ein Rackerer, Kämpfer, Treiber, der vorn und hinten, links und rechts herumwieselt: Bernd Schneider, von den Mitspielern "Schnix" genannt.
Vielleicht ist er der wertvollste, den der Bundes-Jürgen in seiner Truppe hat. Denn Schneider verfügt über einen in Fußballerkreisen eher ungewöhnlichen Charakterzug: Er ist weder eitel noch neidzerfressen. Er kann den Ball flach halten, er kann geben. Vor allem Flanken. Und er fühlt sich wohl dabei.
Der Mann, der einst bei Carl Zeiss Jena kickte, gehört zur ersten Generation der Gesamtdeutschen. 16 Jahre hat er in der DDR zugebracht. Auf einer Kinder- und Jugendsportschule wurde sein Talent gefördert. Seither erntet er den Ruhm im Westen.
Bernd "Schnix" Schneider personifiziert die Stärke dieser deutschen Mannschaft. Denn er stellt sich in ihren Dienst. Das Schnix-Prinzip meint den Triumph des fußballerischen Kollektivs über das Spiel selbstverliebter Egomanen. Das ist eine Entwicklungsstufe weiter als Pop.
Die Grenzen des Popkults sind bei dieser WM so auffällig geworden wie lange nicht. Wer immer überlebensgroß auf Werbeplakaten zu sehen war, der hat seine Großartigkeit auf dem Platz vermissen lassen. Es war dieses peinliche Gefühl des Fremdschämens, was den Zuschauer befiel, wenn er dem trottenden Zidane, einem trampeligen Ronaldo und gestern erst wieder Britney Beckham beim fortgesetzten Scheitern zusehen musste.
Da loben wir uns unseren Schnix. Der könnte auch Werbung machen, aber eher für Getriebe oder Kardanwellen, für solide Sachen, die mal als deutsche Wertarbeit galten. Auf Schnix ist Verlass. Gestern hat er übrigens das Tor von Lukas Podolski vorbereitet.
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Thema: "Schnix" muss aufhören Do Apr 08, 2010 7:59 am
Bernd Schneider beendet Karriere "Schnix" muss aufhören
Bernd Schneider, wegen seiner genialen Ball-Kunst bewundert, musste auf ärztlichen Rat seine Laufbahn beenden und Bayer 04 Leverkusen um die Auflösung seines bis 2010 datierten Vertrages bitten.
"Diese Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen", sagte der 81-malige Nationalspieler am Freitag (26.06.09). "Wer mich kennt, der weiß, dass Fußball für mich Leidenschaft war. Es ist schon ärgerlich, wenn man auf eine solche Weise seine Karriere beenden muss". Bei einer ärztlichen Nachuntersuchung wurde festgestellt, dass die Rückenmarksverletzung, die der 35-Jährige im April 2008 bei einem Sportunfall erlitten hatte, die Fortsetzung seiner Laufbahn unmöglich macht.
"Über viele Jahre hinweg war er ein wichtiger Spieler unseres Teams, der großen Anteil an vielen Erfolgen hatte", würdigte ihn Bundestrainer Joachim Löw. Besonders stark trumpfte Schneider bei der WM 2002 auf, bei der Deutschland mit Rudi Völler als DFB-Teamchef Vizeweltmeister wurde. "Bernd ist ein ganz großer Fußballer gewesen, der uns in Deutschland und bei Bayer mit seiner Spielkunst verzaubert hat", meinte der heutige Leverkusener Sportdirektor Völler. WM in Deutschland war "das Größte"
"Die WM 2002 war ein erstes spektakuläres Ereignis", sagte Schneider in einem Gespräch mit "dfb.de". Die Heim-WM 2006, bei der Gastgeber Deutschland Dritter wurde, habe aber alles in den Schatten gestellt: "Das ist das Größte, was ein Fußballer erleben kann." Weder mit dem Nationalteam noch mit Bayer 04 konnte er jedoch einen Titel gewinnen. "Sicher wäre es toll gewesen, einmal einen Pokal oder die Meisterschale in den Händen zu halten. Aber es stört mich nicht so sehr. Trotzdem bin ich mit meiner Laufbahn zufrieden", resümierte Schneider. Seit 1999 bestritt er für Leverkusen 263 Bundesliga- Spiele. Bernd Schneider im Trikot von Carl Zeiss Jena; Rechte: imago
Kein Titelgewinn
Begonnen hatte der Kicker aus Passion, der selbst im Urlaub mit Hotelgästen hinter dem Ball herjagte, seine Profizeit 1991 in seiner Geburtsstadt Carl Zeiss Jena. Die politische Wende eröffnete Schneider 1998 die Chance, in den Westen und zu Eintracht Frankfurt in die Bundesliga zu wechseln. Obwohl er zahlreiche Offerten von europäischen Topklubs hatte, blieb er am Ende Bayer 04 treu. "Ich bedauere es, nicht mal die Erfahrung zu haben, ins Ausland zu wechseln", bekannte Schneider, "aber es hat nie richtig gepasst."
Zu den bittersten Stunden seiner Karriere zählt er den im letzten Saisonspiel 2000 in Unterhaching vergebenen Meistertitel. Die schönste Spielzeit war die von 2001/02, als er mit dem Werksclub erst im Champions-League-Finale gegen Real Madrid (1:2) unglücklich verlor. "Wir haben mit ihm fußballerische Sternstunden erleben dürfen. Er wird unserem Verein fehlen", sagte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser über den von seinen Teamkollegen kurz "Schnix" gerufenen, nie ins Rampenlicht drängenden Mittelfeld-Star. Im Hinterkopf: Die WM 2010
Nach einem 13 Minuten dauernden Comeback am 16. Mai in der Bundesliga-Partie gegen Borussia Mönchengladbach glaubte Schneider 398 Tage nach einer Operation am Halswirbel noch an eine Wende zum Guten. "Danach hatte ich natürlich gehofft, dass ich in der kommenden Saison voll angreifen kann", sagte er. "Im Hinterkopf hatte ich immer die WM 2010 - das sollte der Abschluss meiner Karriere werden." Nun wird ein Abschiedsspiel in der modernisierten "BayArena" zum Schlusspunkt seiner großen Laufbahn werden. Bayer 04 wird Schneider zudem in seine Scouting- und Jugendabteilung einbinden.
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Thema: Re: Fan von "Schnix" Do Apr 08, 2010 8:00 am
Mir fehlen noch die Worte. Bernd Schneider wird nicht mehr spielen. Hier die Pressemitteilung!
Bernd Schneider bittet Bayer 04 Leverkusen um Vertragsauflösung
Leverkusen - Fußball-Nationalspieler Bernd Schneider hat Bayer 04 Leverkusen um die Auflösung seines Vertrages gebeten. Bayer 04 Leverkusen hat dem zugestimmt.
Bei einer ärztlichen Nachuntersuchung wurde festgestellt, dass die Rückenmarksverletzung, die der Spieler im April 2008 bei einem Sportunfall erlitten hatte, die Fortsetzung seiner Laufbahn als Berufsfußballspieler unmöglich macht. “Ich habe seit diesem Unfall gesundheitliche Probleme. Mit meiner Entscheidung folge ich den Ratschlägen der Fachärzte”, sagte der sichtlich enttäuschte Bernd Schneider, der seit 1999 für Bayer 04 Leverkusen bei 263 Bundesliga-Einsätzen 35 Tore erzielte. Schneider weiter: “Diese Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen, ich trage aber Verantwortung für meine Familie und folge daher dem Ratschlag meiner Ärzte.”
Bayer 04-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser würdigte Bernd Schneider mit den Worten: “Bernd ist ein Stück der Geschichte von Bayer 04 Leverkusen. Wir haben mit dem weißen Brasilianer fußballerische Sternstunden erleben dürfen. Er wird unserem Verein fehlen.”
Sportchef Rudi Völler ist voll des Lobes über Schneider: “Bernd ist ein ganz großer Fußballer gewesen, der uns in Deutschland und bei Bayer 04 Leverkusen mit seiner Spielkunst verzaubert hat. Zudem ist Bernd ein sehr angenehmer und bescheidener Mensch, dem ich für die Zukunft alles erdenklich Gute wünsche.”
Bundestrainer Joachim Löw erklärte: “Der Rücktritt von Bernd Schneider weckt bei mir viele Erinnerungen an seine Auftritte in der Nationalmannschaft. Über viele Jahre hinweg war er ein wichtiger Spieler unseres Teams, der großen Anteil an vielen Erfolgen hatte. Spätestens seit der WM 2002 stand er bei den Fans ganz hoch im Kurs. Die spielerischen Qualitäten von Bernd und seine überraschenden Aktionen im Mittelfeld waren für die Nationalmannschaft von enormer Bedeutung für die Nationalmannschaft.”
Bernd Schneider wird ein Abschiedsspiel in der neuen BayArena erhalten. Über das Wann und Wie wird in den kommenden Wochen entschieden. Ferner wird Bernd Schneider in der kommenden Saison in einige Abteilungen von Bayer 04 Leverkusen wie der Scouting- oder Jugendabteilung eingebunden.
Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH Leverkusen, 26. Juni 2009
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Thema: Karriereende von Bernd Schneider Do Apr 08, 2010 10:54 am
Fußball-Profi Bernd Schneider verkörperte die Freude am Spiel, die Freundschaft mit dem Ball. Dass er mit 35 Jahren seine Laufbahn beenden muss, ist eine Tragödie. Bernd Schneider Karriereende imagoBild vergrößern
Held der Freunde filigranen Fußballs: Bernd Schneider, genannt Schnix. Foto: imago
Es ist vielleicht eines der größten Tragödien des deutschen Fußballs, dass Bernd Schneider nie einen großen Titel gewonnen hat. Er ist oft an den Pokalen und Schalen im Stadion vorbeigegangen, doch hochstrecken durfte er sie nie. Immer wieder scheiterte Bernd Schneider mit seinen Mannschaften in einem Finale oder rutschte noch auf Platz zwei der Bundesliga. Doch während einem Spieler wie Michael Ballack so etwas als Schwäche ausgelegt wird, als Schatten über der Karriere, denkt bei Bernd Schneider niemand an die gesammelten Finaldramen.
Bei Bernd Schneider kommt die Freude am Spiel in den Sinn, die Freundschaft mit dem Ball, die Schwerelosigkeit der Körpertäuschung und die Unlust, beim Interview den Mund aufzumachen. Am Freitag hat Bernd Schneider mit 35 Jahren seine Karriere als Profi-Fußballer beendet. Und das ist für den deutschen Fußballkosmos nun wirklich ein Trauerfall.
Über den Nationalspieler aus Jena kursiert eine Geschichte, die viel aussagt über ihn. Nach dem Confederations Cup 2005 fuhren die DFB-Spieler in einen kurzen Urlaub, endlich ausspannen, endlich kein Ball, kein Tor mehr. Auch Bernd Schneider lag in irgendeinem Klub auf der Strandliege - bis er ein paar Engländer sah, die auf dem hoteleigenen Platz Fußball spielten. Und weil ihm ohnehin schon langweilig war, ging er hinüber und fragte, ob er nicht mitkicken dürfe.
Well, okay, antworteten die nichtsahnenden Briten. Bernd Schneider war nie ein besonders muskulöser Athlet, er trug die Haare nach einem verwegenen Vokuhila zu Karrierebeginn nie extravagant. Bernd Schneider sah aus wie ein gewöhnlicher Klub-Besucher aus Deutschland. Kein Brite ahnte, dass da ein WM-Finalist um Einlass bat.
Als ihnen dann der Ball pausenlos durch die Beine geschoben und über den Scheitel gelupft wurde, "haben sie sich schon ein bisschen gewundert", erzählte Schneider. Doch für ihn war das Wichtigste, endlich wieder den Ball streicheln zu dürfen. Endlich wieder spielen.
Da legte einer keinen Wert auf die Show, auf die Selbstvermarktung und Positionierung als Star. Da wollte einer nur spielen, am besten immer und überall. "Der letzte Straßenfußballer" hieß er, oder "Lustfußballer". Schon zu Jugendzeiten in Jena zeigte er den Kameraden, dass er richtig gut schnixeln konnte. Im Thüringischen bedeutet schnixeln, dass da einer gut mit dem Ball umgehen kann. Bei den Profis später hieß Bernd Schneider bisweilen nur "Schnix".
Der frühere Leverkusener Mitspieler Emerson aus Brasilien nannte ihn einmal "weißen Brasilianer", Roberto Carlos wusste nach dem WM-Finale 2002, warum. In Yokohama hatte ihn dieser unscheinbare Bernd Schneider fast um den Verstand gebracht mit seinen Dribblings und Finten und schlauen Pässen.
Trotz seines Könnens zog es Bernd Schneider nie zu einem ganz großen Verein. Für einen wie ihn wäre das auch viel zu laut gewesen, zu glitzernd, zu aufregend. Er wollte sich auch zurückziehen können, mal ein Bier trinken oder eine Zigarette rauchen. Nach Eintracht Frankfurt schnixelte er zehn Jahre im beschaulichen Leverkusen. Dort hat er in 263 Bundesliga-Einsätzen 35 Tore erzielte, wurde zweimal Bundesliga-Zweiter, stand in einem DFB-Pokal-Finale, in einem Champions-League-Finale. 81 Mal spielte er für die Nationalmannschaft, wurde einmal WM-Zweiter und einmal WM-Dritter.
Zum Ende der Laufbahn, so in ein, zwei Jahren, wollte er eigentlich wieder zurück nach Jena und seinem darbenden Heimatverein noch ein wenig helfen. Doch ein Sportunfall im April 2008 verhindert das. Wegen eines Bandscheibenvorfalls und einer Rückenmarksverletzung musste er am Freitag sein Karriereende bekanntgeben. Zum Abschied sagte er. "Diese Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen." Diese Aussage ist uneingeschränkt glaubhaft.
VelvetMonkey Stammuser
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Thema: ''Der Schneider ist der, der das 13:0 schoss‘ Do Apr 08, 2010 10:58 am
Interview: Christof Kneer und Ludger Schulze
Der deutsche Mittelfeldspieler versucht zu erklären, wie er dem Alter trotzt und mit 33 Jahren immer besser wird. Und warum ihm das Tor gegen San Marino so wichtig war. SZ: Herr Schneider, wie geht’s?
Schneider: Sehr gut, vielen Dank.
SZ: Es tut gar nichts weh?
Schneider: Nein, mir geht’s gut.
SZ: Damit fallen Sie leider völlig aus der Statistik. 16 der 23 WM-Teilnehmer, das wurde gerade veröffentlicht, hatten oder haben in dieser Saison mit mehr oder minder schwierigen Verletzungen zu kämpfen.
Schneider: Ja, ich weiß, das hab ich auch gerade gelesen. Dann gehör’ ich wohl zu den sieben anderen.
SZ: Während andere ausgiebig über das sogenannte WM-Loch klagten, haben Sie die letzten Saison-Länderspiele gegen San Marino und die Slowakei problemlos erreicht. Sie sind verletzungsfrei und ohne zu murren durch die Saison gekommen. Sind Sie ein biologisches Wunder?
Schneider: Nein, das stimmt nicht ganz, ich hatte mal einen kleinen Mikrofaserriss...
»Die rennt den ganzen Tag rum und schlägt auch schon Haken.« Bernd Schneider über seine 5 Jahre alte Tochter
SZ: ... also, dann sind Sie bis auf einen kleinen Mikrofaserriss verletzungsfrei durch die Saison gekommen. Haben Sie eine Erklärung dafür, dass Sie, der mit Abstand älteste deutsche Feldspieler, die beste Saison aller WM-Teilnehmer hingelegt haben?
Schneider: Aus meiner Sicht hat sich die WM positiv ausgewirkt. Die körperlichen Grundlagen waren durch das harte Trainingslager geschaffen, und nach dem WM-Urlaub konnte ich dann in der kürzeren Saison-Vorbereitungszeit dosiert, aber trotzdem intensiv trainieren. Ich habe während der Saison auch mehr als sonst im regenerativen Bereich gearbeitet. Und ich mach’ immer noch brav die Übungen, die uns Jürgen Klinsmanns Fitnesstrainer damals angeboten haben. Diese Mischung aus hartem Training und regenerativen Einheiten hat mir auf meine alten Tage sehr viel gebracht.
SZ: Aber die anderen Nationalspieler haben in ihren Vereinen doch sicher ähnlich trainiert wie Sie und trotzdem Probleme bekommen. Kann es sein, dass Sie einfach gute Gene haben?
Schneider: Über meine Gene möchte ich lieber nichts mehr erzählen.
SZ: Warum?
Schneider: Ich hab’ vor einiger Zeit in einem Interview schon mal über meine guten Gene gesprochen, und prompt hab ich mir diesen Mikrofaserriss geholt.
SZ: Also gut, dann hört das Schicksal jetzt mal weg: Kann es sein, dass Sie einfach gute Gene haben?
Schneider: Kann schon sein, dass das so ist. In unserer Familie sind alle drahtig und sportlich, und wenn man meine Tochter anschaut, sieht man gleich, was sie von mir geerbt hat. Die ist fünf und kann wie ich auch nie genug kriegen von Bewegung. Die rennt den ganzen Tag rum und schlägt auch schon Haken.
SZ: Aber ist es nicht trotzdem erstaunlich, dass Sie als 33-Jähriger seit einem Jahr fröhlich ums WM-Loch herumdribbeln, während von den jüngeren einer nach dem anderen hineingeplumpst ist?
Schneider: Man darf da nicht nur aufs Alter schauen. Man muss auch bedenken, wie schwierig es für junge Spieler ist, mit Confed-Cup und WM praktisch zwei Jahre durchzuspielen. Für viele war das auf diesem Niveau eine völlig neue Situation: Die wurden ins kalte Wasser geworfen, standen permanent unter Druck und mussten sich immer wieder neu beweisen. Das ist viel schwieriger, als gezeigte Leistungen nur zu bestätigen.
SZ: Heißt das, ein älterer Spieler kann mit solchen Belastungen sogar besser umgehen als ein jüngerer?
Schneider: Es ist auf jeden Fall so, dass man lockerer bleibt, weil man weiß, was man kann.
SZ: Man lässt sich nicht mehr verrückt machen?
Schneider: Ja, weil man vieles schon selbst erlebt hat. 2002 zum Beispiel, nach der WM in Asien, hab ich so oft vom WM-Loch gehört und gelesen, bis ich irgendwann selber dran geglaubt habe. Am Anfang hab ich noch gesagt, lasst mich in Ruhe, ich hab kein WM-Loch, aber wenn man mal zwei, drei Spiele nicht so gut drauf war, denkt man gleich: Aha! Das WM-Loch! Aber das habe ich hinter mir, diesmal hab’ ich mir nichts mehr einreden lassen. Das ist eben der Vorteil, wenn man ein alter Mann ist.
SZ: Was kann der ältere Fußballer Bernd Schneider besser als der jüngere?
Schneider: Ich spiele vorausschauender. Ich weiß jetzt, wann es keinen Sinn mehr macht, an der Außenlinie nach einem Ball zu rutschen, den man eh nicht mehr erwischt. Früher bin ich in solchen Fällen mit dem Ball ins Aus gerutscht. Heute lass ich ihn einfach raustrudeln.
SZ: Man hat aber eher das Gefühl, dass Sie mehr laufen als früher.
Schneider: Wir haben in Leverkusen seit 2004 ein technisches System, mit dem wir genau erfassen können, wer im Spiel wie viel läuft, wie viele Tempoläufe dabei sind, wie viele Sprints. Ich hab immer noch dieselben Werte wie 2004.
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»Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich mich wie 25 fühle, weil ich nicht mehr weiß, wie sich das anfühlt.«
SZ: In den Statistiken der Champions League findet man oft Mittelfeldspieler, die pro Spiel zehn, elf Kilometer laufen.
Schneider: Unser Simon Rolfes kommt manchmal an die zwölf ran. Aber elf Kilometer, das schaffe ich auch noch.
SZ: Werden ältere Fußballer unterschätzt?
Schneider: Ab einem gewissen Alter bestimmt, dabei gibt’s dafür gar keinen Grund. Schauen Sie sich mal an, wie gut der AC Mailand mit all seinen Maldinis und Cafus Fußball spielt. Und es ist ja nicht so, dass der Maldini in der Liga pausiert. Der spielt fast immer durch.
SZ: Wenn Sie im Verein täglich mit den Castros, Rolfes’ und Kießlings trainieren: Merken Sie dann, dass Sie älter sind als die?
Schneider: Manchmal komm ich morgens in die Kabine und denke: Huch, was hört der da? An der Musik und an der Mode merke ich, wie alt ich geworden bin.
SZ: Ist die jetzt zu Ende gehende Saison die beste, die Sie je gespielt haben?
Schneider: Ich habe, glaube ich, schon einige gute Saisons gespielt, aber diese war zumindest die auffälligste. Es waren einige wichtige Tore dabei, aber eben auch ein paar spektakuläre, der Hackentrick im Uefa-Cup gegen Blackburn zum Beispiel oder auch ein paar Freistoßtore.
SZ: Wie alt oder jung haben Sie sich denn gefühlt in dieser Saison?
Schneider: Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich mich wie 25 fühle, weil ich nicht mehr weiß, wie sich das anfühlt. Aber ich fühle mich auf jeden Fall fit genug für zwei, drei weitere Jahre Bundesliga.
SZ: Nur zwei, drei Jahre? Sie mit Ihren Schneider-Genen können doch spielen, bis Sie 40 sind.
Schneider: Bis 2009 geht mein Vertrag, weiter denke ich erst mal nicht.
SZ: Ist die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika noch ein Thema für Sie?
Schneider: Nein.
SZ: Wirklich nicht? Sie wären 36...
Schneider: ...fast 37...
SZ: ... und könnten sicher noch eine gute Rolle spielen.
Schneider: Als Fan werde ich sicher dabei sein. Ich hab mit Freunden eine Skatkasse aufgemacht, und da sammeln wir schon für die Reise nach Südafrika.
SZ: Wenn’s der DFB zahlt, wäre die Reise für Sie billiger.
Schneider: Nein, ich kann die Kumpels jetzt nicht mehr enttäuschen, und wir werden schon einen Flug finden, den wir uns leisten können.
SZ: Mit anderen Worten: Nach der Euro 2008 beenden Sie Ihre Karriere in der Nationalmannschaft.
Schneider: Das ist der Plan, ja.
SZ: Und man kann Sie nicht mehr überreden?
Schneider: Man soll ja nie nie sagen, also sagen wir’s mal so: Nach heutigem Stand ist das der Plan.
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»12:0 sieht als Ergebnis ja nicht so schön aus wie 13:0.«
SZ: Warum wollen Sie denn aufhören, wenn Sie sich noch so fit fühlen?
Schneider: Naja, irgendwann muss es doch auch mal gut sein. Irgendwann muss man doch mal sagen: War eine schöne Zeit, danke, jetzt reicht’s.
SZ: Wenn man Ihnen zuhört, gewinnt man den Eindruck, dass Sie nur deshalb aufhören, weil man das halt so macht in diesem Alter. Setzen Sie sich doch mal über dieses ,man‘ hinweg. Sagen Sie doch einfach: Mir ist wurscht, ob ich 36 bin, ich fühle mich fit, ich mache weiter.
Schneider: Ich hab ja immer gesagt, dass ich danach vielleicht noch mal in meiner Heimatstadt Jena spielen will.
SZ: Eigentlich müssen Sie ja sogar weiterspielen, denn mit dieser Torquote können Sie im Nationalteam unmöglich aufhören.
Schneider: Drei Tore in 76 Länderspielen, das ist zu wenig, ich weiß. Aber mein Minimalziel hab ich immerhin erreicht: Ich wollte nicht mit einem Länderspiel-Tor aufhören. Mein erstes Tor für den DFB hab ich ja schon im zehnten Länderspiel erzielt...
SZ: ... bei der WM 2002, es war das wichtige 8:0 gegen Saudi-Arabien...
Schneider: ... ja, und dann hab ich bis zum 70. Länderspiel auf mein zweites Tor warten müssen. Über vier Jahre bin ich dem zweiten Tor hinterhergerannt, und meine Angst war immer, dass für immer und ewig ,ein Tor‘ in der Statistik steht. Zwischenzeitlich sind mir ja auch mal ein paar Tore geklaut worden, einmal, gegen Litauen, wurde das Tor zurückgepfiffen, obwohl der Ball nach der Flanke gar nicht im Aus war. Und gegen Kanada hab ich ein Abseitstor geschossen, das nie und nimmer Abseits war.
SZ: Aber dann kam das erlösende 1:0, beim Testspiel gegen Schweden, dem ersten Länderspiel nach der WM 2006.
Schneider: Ja, und mein drittes Länderspiel-Tor war dann das 13:0 gegen San Marino. Auch ein extrem wichtiges Tor, denn 12:0 sieht als Ergebnis ja nicht so schön aus wie 13:0. Jetzt werden sich die Leute an mich erinnern, wenn ich mal aufgehört habe. Die Leute werden sagen: Der Schneider, das ist doch der, der das 13:0 gegen San Marino geschossen hat.
(SZ vom 2.6.2007)
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Thema: Der letzte Vorhang für Deutschlands Fußball-Liebling. Do Apr 08, 2010 12:40 pm
Heute wird Bernd Schneider (35) in der BayArena beim Länderspiel gegen Südafrika offiziell verabschiedet.
Gestern sagte „Schnix“ schon selbst adieu. Der Nationalspieler (81 Länderspiele, 4 Tore) hatte das Trainerteam um Jogi Löw, die DFB-Mediziner um Dr. Sepp Schmidt, Adidas-Zeugwart Manfred Drexler zum Italiener „Renato“ in Lützenkirchen eingeladen. In BILD erinnert sich der „weiße Brasilianer“ an seine außergewöhnliche Karriere:
Sein erstes Länderspiel: „Es war beim Confed Cup 1999 gegen Neuseeland. DFB-Trainer Erich Ribbeck durfte wegen der schlechten Terminlage nur maximal drei Spieler von einem Klub für das Turnier in Mexiko nominieren. Nur deshalb wurde ich berufen“, lacht Schneider.
Sein letzter Einsatz für den DFB:
„Im Februar 2008 in Wien beim 3:0 gegen Österreich. Und ehrlich – mein erstes und mein letztes Länderspiel waren schlecht.“
Seine vier Tore für Deutschland: Schneider flachst: „Das erste war der alles entscheidende Freistoß-Treffer zum 8:0 bei der WM 2002 gegen die Saudis. Das nächste gelang mir 2006 nach der WM beim 3:0-Erfolg über Schweden in Gelsenkirchen. Tor Nummer drei – wieder so ein wichtiges: Elfmeter zum 13:0 über San Marino. Und dann mein Wahnsinns-Kopfball in Köln beim 3:1 über die Rumänen. Ich hatte die Augen zu und mir fiel der Ball auf den Kopf – einmalig.“ „Schnix“ in Zahlen: 501 Spiele, 57 Tore
• Verheiratet mit Carina, mit ihr hat er Tochter Emily und Sohn Giovanni
Seine bittersten Momente: „Der traurigste war der Tod meines Vaters. Und im Fußball war das Jahr 2002 natürlich ärgerlich. Vize-Meister. Vize-Pokal-Sieger, Vize-Champions League-Sieger mit Bayer und noch Vize-Weltmeister mit Deutschland – klar, enttäuschend und dennoch bin ich stolz drauf, denn es war eine ganz große Saison.“
Seine Trainer: „Angefangen hat es mit Schlappner in Jena. Ob dann Vogel, Engel, Berger, Daum, Toppmöller, Vogts, Augenthaler, Skibbe, Völler, Klinsmann, Löw – ich habe von allen viel gelernt.“
Sein Spitzname: „Den haben sie mir in Jena verpasst. ´Schnix` ist die Kurzform für austricksen und Ball anschnibbeln“, verrät der Ex-Profi.
Sein Abschied: „Im eigenen Stadion sich von Fußball Deutschland zu verabschieden – ein grandioser Augenblick. Es könnte sein, dass ich daher auch Tränen verdrücke. Wenn es soweit kommt, werde ich mich nicht dafür schämen – ich stehe dazu meine Emotionen zu zeigen.“
Seine Zukunft: „Ich werde bei Bayer, dem DFB in allen Geschäftsbereichen hospitieren, Die Angebote von Wolfgang Holzhäuser und Dr. Zwanziger haben mich sehr gefreut. Ich habe sie wie das Angebot von Christoph Daum gerne angenommen. Da kann ich sehen, wo ich mich am besten wiederfinde. Im Moment weiß ich nicht, ob Trainer- oder Schreibtisch-Job für mich richtig sind. Fakt ist aber: Ich bleibe dem Fußball erhalten. Zumal ich bei meinem langjährigen Partner Adidas einen Repräsentantenvertag unterschrieben habe. Da soll ich mich vor allem um die neuen Jugend-Förderprogramme kümmern. Zur Zeit bauen wir in Jena ein Haus. Nächstes Jahr ziehen wir dann in unsere Heimat. Und die Hochzeit wird es in nächster Zeit auch geben.“
Sein Söhnchen Giovanni: „Er ist ein Jahr alt und läuft schon dem Ball hinterher. Wenn er kommt und sagt ‚Papa, ich will Profi werden‘, werde ich es ihm später nicht verbieten. Doch dazu treiben werde ich ihn auch nicht.“ Vielleicht sehen wir ja in ein paar Jahren wieder einen ‚Schnix‘ in der Nationalelf...“
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Thema: Der Wechsel-Witz Do Apr 08, 2010 12:41 pm
Der Wechsel-Witz Schneider angefressen wie nie! 01.06.2009 - 23:30 UHR
„Man muss nicht auf Teufel komm‘ heraus wechseln.“
Trainer Bruno Labbadia zu dem Vorwurf, er habe Toni Kroos und Angelos Charisteas zu spät gebracht (85. Min.).
Seine Aussage – Ansichtssache. Doch man kann wenigstens stilvoll einwechseln! Bremens Trainer Thomas Schaaf machte es in Berlin vor. Er schenkte seinem Kapitän Frank Baumann in seinem letzten Spiel einen würdigen Abgang. Und genau den hätte bei Bayer auch Bernd Schneider in seinem wohl letzten Endspiel verdient gehabt.
Der Wechsel-Witz.
Die 21 400 Bayer-Fans im Olympiastadion forderten „Schnix“ ab der 75. Minute. Doch Labbadia blieb stur. Ganz, ganz schwach. Und kein Wunder, dass Bernd Schneider so angefressen war wie noch nie in seiner Karriere.
In der Party-Nacht kam bei Deutschlands Fußball-Liebling keine Freude auf. Stattdessen sogar die Kunde aus Jena: Schneider wird ab sofort Klub-Berater. Denkt „Schnix“ wirklich ans vorzeitige Aufhören?
Schneider: „In Jena bin ich kein Berater, werde nur um meine Meinung gefragt. Zudem habe ich noch ein Jahr Vertrag bei Bayer.“
Bernd Schneider angefressen. Sein Berater Dr. Michael Becker stocksauer: „Was sich Labbadia leistet, hat nicht nur keinen Stil, sondern ist unverschämt. Es zeigt, dass ihm die nötige Erfahrung auf dem Niveau offensichtlich fehlt.“
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Thema: Meine Vorfreude ist riesig Do Apr 08, 2010 12:42 pm
Meine Vorfreude ist riesig 13.03.2009 - 23:12 UHR
Wir sehen das Foto vom letzten Bundesliga-Auftritt von Bernd Schneider (35). Ex-Trainer Michael Skibbe holte „Schnix“ gegen Stuttgart verletzt raus – das war am 13. April 2008.
Heute das Schneider-Comeback nach elf Monaten!
Vorbei die Quälerei nach der OP an der Halswirbelsäule. In der Regionalliga West wird Schneider bei Bayer 04 II heute (14 Uhr) im Kölner Südstadion gegen die Sportfreunde Lotte auflaufen.
Schneider zu BILD:„Meine Vorfreude ist riesig. Ich will nach der langen Leidenszeit ja noch weiterkommen.“
Dass es die wohl kleinste Zuschauerzahl bei einem Schneider-Pflichtspiel im Bayer-Trikot wird (im Schnitt kommen 200 Fans), ist ihm ziemlich egal: „Ich brauche jetzt die Spielpraxis, um den nächsten Schritt zu machen. Es wird sicher auch nicht bei einem Einsatz in der 2.Mannschaft bleiben.“ Wann er für die Bundesliga fit ist, will er aber „nicht vorhersagen“.
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Thema: Homepage Fr Apr 09, 2010 7:48 am
http://www.bernd-schneider.info/
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Thema: Bernd's Fragebogen Fr Apr 09, 2010 7:52 am
Fragebogen
1. Meine unvergesslichsten Spiele
Bernd: a. Das Aufstiegsspiel mit Carl Zeiss Jena in die 2. Liga, das wir mit 4:1 gegen Sachsen Leipzig gewannen. b. Das 5:1 mit Eintracht Frankfurt im Heimspiel am letzten Spieltag gegen den 1. FC Kaiserslautern - wir blieben in der Bundesliga, ich schoß das Tor zum 4:1. c. In der Champions League spielten wir 2002 im Halbfinal-Hinspiel mit Bayer 04 Leverkusen 2:2 bei Manchester United. d. Das Eröffnungsspiel der WM 2006 in München gegen Costa Rica - ich war Kapitän.
2. Meine besten Spiele
Bernd: a. Das Champions League-Finale 2002 gegen Real Madrid (1:2). b. Das WM-Finale 2002 in Yokohama gegen Brasilien (0:2).
3. Mein schwächstes Spiel
Bernd: Bei der EM-Endrunde 2004 in Portugal gegen Lettland.
4. Meine wichtigsten Spiele
Bernd: a. Das Rückspiel im Halbfinale der Champions League 2002 in unserer BayArena endete 1:1 - wir zogen ins Finale ein. b. Das WM-Finale Deutschland gegen Brasilien.
5. Meine dramatischsten Spiele
Bernd: a. Wir gewannen das Viertelfinal-Rückspiel der Champions League 2002 zuhause mit 4:2 gegen den FC Liverpool und erreichten das Halbfinale gegen Manchester United. b. Das Viertelfinale bei der WM 2006 in Berlin gegen Argentinien - wir gewannen das Elfmeterschießen und kamen ins Halbfinale gegen Italien.
6. Meine traurigsten Spiele
Bernd: a. Das erste Spiel nach dem Tod meines Teamkollegen Axel Jüpner verloren wir mit Jena gegen Fortuna Köln mit 2:3 und waren damit praktisch abgestiegen. b. Das Champions League-Finale gegen Real Madrid. c. Das Halbfinale bei der WM 2006 in Dortmund gegen Italien (0:2).
7. Mein Lieblingsgegenspieler (Fairness)
Bernd: Roberto Carlos mit Real Madrid und der brasilianischen Nationalmannschaft.
8. Meine unangenehmsten Gegenspieler
Bernd: a. Andre Wiedener (Werder Bremen) und Jan Arge Riise (Liverpool).
9. Meine Traummitspieler
Bernd: a. in meiner realen Karriere: Ballack, Ze Roberto, Emerson. b. wenn ich ihn mir hätte aussuchen können: Fabregas, Zidane, Maradona.
10. Der schönste Moment meines Fußball-Lebens
Bernd: Die Einwechslung nach meiner einjährigen Verletzung beim Spiel Bayer 04 gegen Mönchengladbach - ich konnte ein Tor vorbereiten. Gleichzeitig war es auch mein letztes Bundesligaspiel.
11. Der unangenehmste Moment meines Fußball-Lebens
Bernd: Das Spiel bei der EM-Endrunde gegen Tschechien - ich vergab eine riesen Tormöglichkeit.
12. Die traurigsten Momente meines Fußball-Lebens
Bernd:a. Der Tod meiner Teamkollegen Axel Jüpner und Robert Enke. b. Verpaßte Meisterschaften und verlorene Endspiele. c. Halbfinal-Niederlage bei der WM 2006 gegen Italien.
13. Meine schönsten Tore
Bernd: a. Die Tore gegen Blackburn, Dortmund und Fenerbahce Istanbul - alle drei wurden zum Tor des Monats gewählt. b. Ein Tor beim 2:2 von Carl Zeiss Jena gegen Eintracht Frankfurt. c. Mein erstes Tor im Profi-Fußball: Ein Freistoßtor beim 2:0-Sieg von Jena beim 1. FC Nürnberg.
14. Meine Lieblingsstadien
Bernd: Ernst Abbe Sportfeld in Jena, BayArena sowie die Stadien in Liverpool und Manchester.
15. Meine interessanteste Fußball-Reise
Bernd: Das Länderspiel mit der deutschen Nationalmannschaft in Teheran vor 110 000 Zuschauern.
16. Mein angenehmster Zimmer-Nachbar
Bernd: Oliver Neuville - mein alter Kumpel.
17. Meine Traumelf
Bernd: Mit denen ich zusammen gespielt habe: Kahn/Adler - Frings, Nowotny, Juan, Placente, Neuville, Ballack, Emerson, Ze Roberto, Kirsten, Berbatov.
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Thema: Von Jena aus in die große weite Fußball-Welt Fr Apr 09, 2010 7:56 am
Ich war kein Held und kein Hüne. Ich war weder Mythos noch Legende. Ich tu’ mich auch schwer mit der Bezeichnung „Star“. Ich war und bin ein Mensch. Ein Mensch, der einfach sehr gerne Fußball spielt, der mit Vorliebe schnixelt. Ein Mensch, der sich freut, wenn ihm der Ball gehorcht und wenn er mit dem, was er kann, den Leuten so viel Spaß bereitet, dass sie nach dem Abpfiff heiter gestimmt locker nach Hause gehen. Umso besser, wenn sie dann auch noch einen Sieg feiern können.
Mein Elternhaus in Jena war vom Sport geprägt. Mein Vater spielte Fußball und Feldhockey und hat natürlich ebenso wie meine Mutter alles dafür getan, auch beim Filius die Freude am Sport zu wecken und zu pflegen.
Ich war schon als Sechsjähriger bei Aufbau Jena am Ball. Im ausgeklügelten Sichtungssystem der DDR konnte es nicht ausbleiben, dass meine Begabung für die Kickerei bald auch den allgegenwärtigen Talentspähern auffiel. Ich besuchte nach der Grundschule die Kinder- und Jugendsportschule KJS), wo üblicherweise nach dem fünfstündigen Unterricht altersgerechtes Training auf der Tagesordnung stand, und zwar mehrmals zwei Einheiten täglich. Samstags war frei, sonntags ging’s zum Punktspiel. Die wenige verbliebene Freizeit nutzten wir regelmäßig, um gezielt Schwächen zu beseitigen. Ein strammes Programm, aber wir haben das ja gerne gemacht. Ich habe davon profitiert, indem ich beispielsweise meine Beidfüssigkeit perfektionieren konnte. Das hat mir als Profi sehr geholfen, weil es im schnellen und athletisch geführten Wettkampf von erheblichem Vorteil ist. Dazu kamen immer wieder Auswahllehrgänge, die mit der Schule abgestimmt waren. Manchmal waren wir längerfristig unterwegs. So gesehen war ich froh, dass ich, anders als viele Mitschüler, normalerweise zuhause übernachten konnte.
Der Schwerpunkt der Ausbildung, die bis zur zehnten Klasse (16. Lebensjahr) reichte, lag zweifelsohne im Bereich Fußball. Das Training für uns Burschen wurde organisiert und durchgeführt von Trainern des Klubs FC Carl Zeiss Jena. Irgendwie logisch, dass ich mich mit Abschluss der KJS und Eintritt in eine Lehre diesem Verein anschloss. Ich konnte dann schon phasenweise mit den Männern trainieren. Ein Angebot des HSV, einen Profivertrag zu unterschreiben, habe ich damals in Übereinstimmung mit meinen Eltern abgelehnt. Das war gut und sinnvoll so, denn die Übungseinheiten mit den Profis sowie die regelmäßige Wettkampfpraxis bei den Amateuren samt den gelegentlichen Einwechslungen in der Zweitliga-Mannschaft haben meine mittelfristige Entwicklung positiv beeinflusst und mir Sicherheit gegeben. Mein erstes Spiel als Profi durfte ich am 13. August 1991 in Darmstadt bestreiten.
Ich hatte immer Ziele vor Augen. Ich hab’ von den weiteren Schritten geträumt, aber ich habe nie vergessen, dass man bei allem Talent hart arbeiten und im Zweifelsfall auch geduldig sein muss, will man sie auch wirklich tun. 1998 habe ich in Frankfurt bei der Eintracht einen Vertrag unterschrieben. Wieder eine Stufe höher, wieder ein Wunschtraum erfüllt: Bundesliga. Es war ein turbulentes Jahr mit einem Happyend. Wir hielten die Klasse, obwohl wir vor dem Finale schlechte Karten hatten.
1999 war ein wichtiges Jahr in meiner Laufbahn. Ich habe in Leverkusen bei Bayer 04 meine Unterschrift unter einen neuen Lizenzspielervertrag gesetzt und ich wurde Nationalspieler. Der Sprung auf die internationale Fußballbühne war geschafft. Noch ein Traum war Realität geworden.
Bei Bayer 04 bin ich glücklich geworden. Die Fans haben mir während der gesamten Zeit Respekt und Zuneigung entgegen gebracht. Das ist für mich wichtig, denn ich kenne deren Bedürfnisse ziemlich gut, ich weiß, wie sie ticken. Ich bin ja jahrelang selbst mitgereist zu Auswärtsspielen und war immer stolz, wenn ich als Dankeschön ein „Hallo“ zu hören oder ein Autogramm abgezeichnet bekam.
Mein schönstes und mein schlimmstes Jahr war 2002. Wir haben mit Bayer 04 einen Riesenfußball gespielt, haben die Fußballfreunde bundesweit begeistert. Wir haben in der Champions League auf höchstem Niveau gespielt. Es war ja nicht so, dass wir unsere Siege gegen mehrere europäische Topteams mit Glück gewonnen hätten. Nein, jeder Erfolg war verdient. Auch nach Ansicht von Fußballkennern. Am Ende waren wir immer Zweiter. In der Bundesliga, im Pokal, in der Champions League. Ich behaupte noch heute, dass wir mindestens einen Pott geholt hätten, wenn wir Meister geworden wären. Es wäre natürlich auch für mich schön gewesen, mal einen Pokal oder die Schale in den Händen zu halten.
Ich bin so gut wie nie langfristig verletzt gewesen. Im April 2008 habe ich mir in einem Europapokal-Match in St. Petersburg eine schwere Rückenverletzung zugezogen, die eine Bandscheiben-Operation nötig machte und mich zu einer über einjährigen Pause zwang. Ich wollte es nie glauben, dass dies das Ende meiner Träume sein könnte, sondern habe immer fest an meine Chance für ein Comeback geglaubt. Am 16. Mai 2009 war es dann in Düsseldorf so weit. 13 Minuten gegen Borussia Mönchengladbach. Daran haben nicht alle Neurochirurgen geglaubt. Was ich da erlebt habe, kann ich nicht in Worte fassen. Das war so großartig, das war einmalig. Als ich den Rasen betrat, lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken. Wie mich die Fans in diesen Minuten unterstützt und gefeiert haben, das war einer der bewegendsten Momente in meinem Leben. Das werde ich nie vergessen.
Im Juni 2009 habe ich mich entschlossen, die Fußballschuhe an den berühmten Nagel zu hängen. Schweren Herzens. Sehr schweren Herzens. An Hochleistungssport war nicht mehr zu denken. Das machte die Fortsetzung meiner Laufbahn unmöglich. Schließlich habe ich eine Verantwortung gegenüber meiner Familie.
Schade, ich hatte doch noch einiges vor. Die WM 2010 sollte eigentlich der Abschluss meiner internationalen Karriere werden.
Ich bin jetzt schon mitten im Leben nach dem Fußball, wobei ich mit Sicherheit im Fußball bleiben werde. Ich habe angefangen mit meiner Trainertätigkeit im Jugendbereich von Bayer 04. Die ersten Erfahrungen im Umgang mit den Kiddys machen sagenhaften Spaß.
Sagt man nicht, in jedem Ende liege die Chance für einen neuen Anfang? Richtig. Ich hab’ noch so viel vor.
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Thema: Meine Klubs - meine Mannschaften Fr Apr 09, 2010 7:56 am
Meine Klubs - meine Mannschaften
Deutsche Nationalmannschaft
Ich bin immer stolz gewesen und fühlte mich im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnet, wenn ich für unsere Nationalelf auflaufen durfte. Die DFB-Auswahl war ein Jahrzehnt lang neben Bayer 04 meine zweite Heimat. Mein Stellenwert in dieser Mannschaft war für mich immerzu etwas besonderes und logischerweise besonders wichtig. Außerdem habe ich mich jederzeit in dieser Gruppe willkommen gefühlt. Von daher ist es verständlich, dass ich in der Regel positiv gestimmt von den Lehrgängen und Spielen mit diesem Team zurückkehrte, vor allem dann, wenn's im Verein mal nicht so gut lief und wir bei Bayer 04 eine schwierige Phase hatten.
Die WM 2002 in Japan und Südkorea war ein erstes spektakuläres Ereignis. Ich war von Anfang an der festen Überzeugung, dass wir ins Finale kommen können, obwohl wir ja dann doch einiges an Fortune und die überragende Form unseres Torwarts Oliver Kahn brauchten, um dieses Ziel zu erreichen. Das Endspiel gegen die Brasilianer war eindeutig unsere überzeugendste Turnier-Leistung. Aber es reichte nur zum Vize. Für mich besonders schmerzlich. Es war das vierte Mal binnen kürzester Zeit.
Die Heim-WM 2006 hat dann alles in den Schatten gestellt. Ich war Kapitän jener Nationalmannschaft, die am 9. Juni in München das Eröffnungsspiel gegen Costa Rica bestritten hat. Diese Atmosphäre, unbeschreiblich. Vor eigenem Publikum die Nationalhymne zu singen, das ist das Größte, was ein Fußballer erleben kann. Fantastisch.
Ich war schon immer ein Deutschland-Fan, und das wird auch so bleiben. Auch zu DDR-Zeiten. Ganz am Anfang war ich für Argentinien, vor allem wegen Maradona.
81 Spiele habe ich für die deutsche Nationalmannschaft bestritten. Es hätten gerne noch ein paar mehr sein dürfen, denn die WM 2010 als Abschluss meiner Karriere war mein Ziel. Schade.
Aber ich möchte keins missen.
Bayer 04 Leverkusen
Der 1. FC Kaiserslautern war im Frühjahr 1999 der ernsthafteste Konkurrent für Leverkusen, als es um den nächsten Schritt meiner Karriere ging. Zwar war ich noch zwei weitere Spielzeiten vertraglich an die Eintracht gebunden, hatte aber in meinem Kontrakt eine Ausstiegsklausel, die mir (bei zwei Millionen Mark Ablösesumme) den Wechsel zu einem Champions-League-Teilnehmer ermöglichte. Das traf ja auf Bayer 04 zu. Die heutige „Werkself", die damals noch nicht so hieß, wurde von Christoph Daum trainiert und „rüstete" in diesem Sommer personell mächtig auf. Neben mir kamen noch Oliver Neuville, Thomas Brdaric und (aus Kaiserslautern) Michael Ballack. Ich betrachtete die BayArena als geeignete Plattform, mich international zu präsentieren, und rechnete mir gute Chancen im Hinblick auf die Nationalmannschaft aus, für die ich am 29. Juli 1998 gegen Neuseeland mein Debüt gefeiert hatte. Das war ja, wie sich zeigen sollte, nicht so falsch.
Bei Bayer 04 hatte ich auf Anhieb einen Stammplatz in einem hochklassig besetzten Team. Ich hab' vom ersten Trainingstag an versucht, die Empfehlung meiner Frankfurt Freunde umzusetzen, sich durch nichts und niemanden beeinflussen zu lassen und den Leuten in Leverkusen zu zeigen, was ich drauf habe. Ein bisschen half mir auch, dass Michael Ballack leider wegen einer Verletzung die ersten drei Monate ausfiel. Das ist im Fußball nicht anders als im „normalen" Leben.
Ich muss sagen, in Leverkusen hat für mich sofort alles gepasst. Die Trainings- und Spielbedingungen waren für uns professionell und optimal eingerichtet. Ich habe mich sportlich und menschlich absolut wohl gefühlt. 296 Bundesligaspiele (davon 33 für Frankfurt) weist meine Statistik aus. Eigentlich hatte ich trotz dutzender verlockender Angebote nie das Verlangen mich zu verändern.
Halt, da gibt's doch Ausnahmen. Am Ende unserer großartigen Saison 2001/02 bei Bayer 04 gab es ein auch für Leverkusen lukratives Angebot des großen FC Barcelona. Das wär's gewesen. Barca wäre meinem Verständnis von Fußball, meiner Art, Fußball zu spielen, gerecht geworden. Leider ist nichts draus geworden. Schade, es wäre eine schöne Erfahrung gewesen. Ich hätte es gerne wahrgenommen, aber ich bedauere es keineswegs, daß der Wechsel nicht zustande kam. Im Jahr darauf wollte mich Klaus Toppmöller mit nach Barcelona nehmen, aber er bekam letztlich den Trainer-Job nicht. Während der WM 2006 hat Jürgen Klinsmann mal geäußert, ich wäre der erste, den er mitnehmen würde, wenn er morgen Trainer bei Real Madrid würde. Danke für das Kompliment.
Eintracht Frankfurt
1998 erfüllte sich für mich ein Traum, den ich praktisch seit Kindesbeinen im Kopf hatte. Ich bekam die Möglichkeit, in der Fußball-Bundesliga zu spielen. Und das auch noch im Trikot mit dem Adler, bei der Frankfurter Eintracht, einem absoluten Traditionsverein, neben Borussia Mönchengladbach einem meiner beiden Lieblingsklubs. Ich war damals vertragslos. Wir waren mit Carl Zeiss abgestiegen, die Eintracht war gerade ins Oberhaus aufgestiegen, als mir Präsident Rolf Heller ein Angebot unterbreitete, das mir zusagte. Endlich Bundesliga!
Das Jahr in Frankfurt war für mich aufregend und aufschlussreich. Im Klub ging's zeitweise hektisch drunter und drüber. Vier Trainer und zwei Sportdirektoren waren am Werk. Aber ich gehörte zum Stammpersonal, bekam regelmäßige Einsatzzeiten, man war menschlich offen zu mir und wo ich Hilfe brauchte, habe ich sie auch bekommen. Ich habe in dieser Zeit einige dauerhafte Freundschaften aufgebaut und freue mich über die Sympathie, die ich auch heute noch bei den Fans spüre, obwohl ich doch nur eine Saison lang da war.
Sportlich war der Clou natürlich der dramatische Endspurt der Saison 1998/99 um den Klassenerhalt. Unvergesslich das „Finale", als Trainer Jörg Berger die Mannschaft im Waldstadion zum entscheidenden 5:1-Triumph über den 1. FC Kaiserslautern führte.
FC Carl Zeiss Jena
„Lichtstadt" nennt sich meine Heimatstadt an der Saale im Herzen Thüringens. Hier bin ich aufgewachsen, hier habe ich als sechsjähriger Knirps bei Aufbau Jena (heute SV Lobeda 77) das Fußballspielen gelernt. Drei Jahre später nach einem Tunier wurde ich zum FC Carl Zeiss Jena delegiert. Die Trainer, die mich dort unter ihre Fittiche nahmen, haben, jeder auf seine Art, eine sehr gutr Grundlage für meine sportliche Karriere gelegt. Dabei kam selbstverständlich auch die schulische Ausbildung nicht zu kurz. Diese Kombination war ja für das Erziehungsverständnis in der DDR typisch, wobei der Fußball eindeutig im Zentrum aller Maßnahmen stand.
Eins der unvergesslichen Erlebnisse meiner Kindheit war ein 4:0-Sieg von Carl-Zeiss im Uefa-Cup-Rückspiel vor eigener Kulisse gegen die international renommierte Elf von AS Rom. Ein tolles Match.
Zur Zeit der Wende in Deutschland war ich in dem Alter, den Sprung ins Männer-Team schaffen zu können. Die veränderten gesellschaftlichen Verhältnisse eröffneten nun tolle Perspektiven für meine Möglichkeiten einer Profikarriere. Ich hatte damals ein Angebot des HSV, habe mich aber mit Zustimmung meiner Eltern entschlossen, für Carl Zeiss in der 2. Liga zu spielen. Das war - rückblickend - durchaus o.k.. Erstens musste ich nicht von heute auf morgen die gewohnte Umgebung im Elternhaus verlassen. Zweitens war die 2. Liga genau die richtige harte Schule, in der man sich wehren und durchsetzen musste, um nicht untergebuttert zu werden. Weil sich meine Fähigkeiten in der Branche bald rumgesprochen hatten, versuchten die gegnerischen Mannschaften meistens, mich um jeden Preis zuzustellen. Da hieß es, mit aller Energie gegenzuhalten und sich nicht vom eigenen Spiel ablenken zu lassen. Später wollte mich Schalkes Manager Rudi Assauer zum Uefa-Cup-Sieger nach Gelsenkirchen holen. Das war schon eine erstklassige Adresse. Der Wechsel scheiterte aber letztlich an der Höhe der geforderten Ablösesumme.
Zum FC Carl Zeiss und zur Stadt Jena pflege ich bis heute eine herzliche Verbundenheit. Ich empfand den Umgang und die Behandlung in meinem Klub immer äußerst positiv und sehr angenehm.